Kapitel 39

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Serkan P.o.V

Mit Mühe versuchte ich aufzustehen. Welcher Tag war heute? Gestern war Freitag also Samstag. Und heute ist die Hochzeit. Ich bemerkte gar nicht, dass ich neben Cansu lag. Sie lag in meinen Armen und irgendwie wollte ich sie nicht loslassen. Ihr Nacken stand mir frei, weshalb ich mich anspannte. Mir fiel erst jetzt ein, dass sie gerade neben mir liegt und ich mich zügeln muss.
Du weißt, dass sie dich schlagen wird.
Dass war auch meine einzige Sorge. Sie ist sehr temperamentvoll, dass man einfach nicht weiß, was als nächstes kommt. Ich kann sie nicht durchschauen und das regt mich auf! Allein ein Blick in ihre Augen verrät mir, wie viel sie sich hineinfrisst. Wenn sie es mir erzählen würde, wäre es viel leichter.

Sie roch so gut, dass ich glatt wieder einschlafen könnte. Ich hatte irgendwie das Gefühl, sie niemals loszulassen. Damals war es auch immer so. Wir waren unzertrennlich. Das wussten auch unsere Eltern. Jedesmal als man mich fragte, ob ich sie Heiraten würde, sagte ich ja. Das war auch der Grund warum man uns beide verkuppeln wollte. Daran kann ich mich sehr gut erinnern obwohl ich gerade mal 5 Jahre alt war. Gerade erlebe ich genau das, was wir schonmal erlebt hatten. Damals musste aber Ugur immer reinscheissen. Er war schon immer so eifersüchtig und ich könnte ihn glatt umbringen. Er regt mich so auf, dass er denkt, dass er bei ihr eine chance hat! Irgendwann werde ich ihn so krass schlagen, dass er sich nicht mal ansatzweise in ihre Nähe trauen wird. Er möchte wohl mitkommen? Schade das wir zu früh fahren werden. Sie wachte langsam auf. Oh oh, das wird ein spaß.

Plötzlich hielt sie still und ruckelte nicht mehr. Sie drehte sich um und unsere Nasenspitzen berührten sich. Ich grinste sie an.
Sie wird dich boxen.
Mir egal, Hauptsache der Moment zählt. Ihr blick war verwirrend und sie stand sofort auf, um mich zu schlagen. „Du Idiot! Hast du neben mir geschlafen?! Ich bringe dich um! Gott sag mir dass du das nicht getan hast!", schrie sie. Mit ihren niedlichen Händen schlug sie mir auf die Schultern, während ich mich nur wehrte. Dann hielt ich ihre Handgelenke fest. „Ist doch nicht schlimm. Früher hatten wir jeden Tag neben einander geschlafen." „Das war früher!" Irgendwie verletzte mich der Satz. Stimmt ja, es war früher... „Mir egal. Los zieh dich um und danach sollst du nachhause gehen. Eine Friseurin kommt wohl. Keine Ahnung."
Auch wenn ich liebend gerne sie mit meinen Anziehsachen wegschicken würde, würde mich Can tot schlagen. Hoffentlich zieht sie kein enges Kleid an. Wer weiß, was für spaßten dort sein könnten. Ist ja nicht so, dass Ugur mit kommt und Can erst viel später. Der arme musste seinem Freund aus der scheisse retten und konnte fast nie zuhause sein. „Glaub mir. Ich bin noch nicht fertig mit dir!", warnte sie mich vor und hob ihre Hand mit. Wie süß sie aussieht, wenn sie aggressiv wird. „Ich auch nicht."

Fast drei Stundenlang haben die Frauen gebraucht, sich fertig zu machen. Ich meine die müssen doch nicht drei Stunden sich anziehen?! „Serkan ich komme später, hat meine Mutter dir bestimmt schon erzählt. Du fährst Cansu." Da sage ich nicht nein. „Versprochen Bruder. Sie wird die ganze Zeit neben mir sein." Dankend machte er sich auf den Weg, während ich auf den Anruf meiner Mutter wartete. Ich hatte Ugur gesagt, dass Cansu und ich um 18 Uhr fahren würden. Da es aber ein sehr langer Weg sein wird und Ugur nur nerven würde, werde ich schon um 16 Uhr losfahren. Wenn sie überhaupt bis dahin bereit ist. Meine Mutter rief an. Endlich!

„Oglum (Mein Sohn) du kannst jetzt schonmal das Auto holen." Im Hintergrund hörte ich, wie Cansu rum motzte, dass sie so nicht rausgehen würde. Ich schmunzelte vor mich hin.
„War das Cansu?", lachte ich.
„Ja. Sie will nicht auf die Hochzeit. Sture Ziege." Cansu schrie im Hintergrund, dass sie das gehört hat.
„Anne (Mama) mach mal bitte auf Lautsprecher." Ich wartete einen Moment.
„Cansu so schlimm? Nicht das alle dich auf der Hochzeit auslachen werden."
Sie seufzte.
„Jaa. Das ist zu krass. Lass nicht gehen bitte."
Bestimmt hat man ihr ein hässliches Kleid geholt, die arme.
„Nein du gehst! Hör auf zu meckern!"
Oh am Besten ich lege auf.
„Okay sagt Cansu sie soll runterkommen. Ich bin in zwei Minuten da.", sagte ich nachdem ich auch auflegte. Mit meinen gestylten Haaren, meinem Smoking und meiner goldenen Uhr, machte ich mich auf den Weg.
Vor meinem mini cooper wartete ich angelehnt, an meinem Auto.

Inseparable ~ Unzertrennliche VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt