Kapitel 29

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„Wach auf", rüttelte jemand an mir. „Lass mich in ruhe.", gab ich nuschelnd von mir.
Wie viel Uhr haben wir überhaupt? Eher gesagt welcher Tag ist heute? „Cansu bitte wir kommen sonst zu spät. Musst du dich nicht schminken oder so? Obwohl du darfst dich sowieso nicht schminken. So oder so bist du hässlich.", lachte er.

Ich tat so, als wäre ich immer noch am schlafen und warf ihm 5 Sekunden später meinen Kissen gegen sein Gesicht. „Dein ernst? Wenigstens bist du endlich wach.", lachte er und schmiss mich aus dem Bett. „Wie viel Uhr haben wir?", fragte ich ihn und rieb mit meinen Händen meine Augen. „6:30 Uhr. Geh dich fertig machen wir frühstücken gleich und danach fahr ich dich zur Schule. Ich weiß nicht wie du dich anziehst, aber ich warne dich, wenn du auf die Idee kommst, irgendwie Bauchfreie Sachen oder diese Shorts anzuziehen, bist du tot." Ich schaute ihn unglaubwürdig an und fing an zulachen. „Was lachst du jetzt so, ich mein das ernst.",schmiss er mich mit dem Kissen ab. „Abi (großer Bruder) du weißt einfach nicht wie witzig es ist, wenn du ernst bist. Ich frag mich wie es sein wird, wenn ich einen Freund hätte.", rieb ich übertrieben grinsend an meinem nicht vorhandenen Bart.
Er sprang auf und hob seine Zeigefinger. „Dann bringe ich dich um. Oder ihn.
Aber das wird sowieso erst passieren, wenn du 26 bist.", sagte er ernst. Ich schaute ihn geschockt an. „Übertreib nicht Abi 26? Ich will in sha Allah ( Wenn Gott will) früh heiraten."
Er hob seine Augenbrauen hoch und lächelte falsch. „Du willst also früh heiraten? Werden wir sehen Cansu. Zwar ist es Schicksal aber ich werde nicht zu lassen, dass ein Junge dir zu nahe kommt. Du weißt nicht wie die Männer heutzutage sind. Rede also noch einmal über das Thema Freund mit mir und du wirst erst mit 30 Heiraten.", sagte er und schickte mich aus seinem Zimmer. 30?! Ich würde sogar mit 22 Heiraten.

Ich zog mir eine Dunkelblaue Jeans mit rissen an den Knien und einem grauen Oberteil an. Dazu noch meinen Mantel.
Mit frischem Gefühl machte ich mich auf den Weg zur Küche. „So schnell?", fragte Can mich. „Ich brauch eigentlich nie lange."
Meine Eltern betraten die Küche. „Günaydın. Can annen ve ben bugün evde değiliz. Halanıza gidicez ve geç geliriz. Birşey olursa arayın.(Guten Morgen. Can deine Mutter und ich sind heute nicht zu Hause. Wenn etwas ist ruft an.)", sagte mein Vater zu Can und küsste mich auf die Wange. Meine Mutter sah mir tief in die Augen, während ich sie leicht verwirrt ansah. „Wusstest du, dass Can und du dieselben Augenfarben habt? Eine Mischung aus meiner Augenfarbe und deinem Vater.", sagte sie erfreulich. Can und ich sahen uns gleichzeitig an und prusteten los. „Pff ich bin viel schöner.", sagte er zu mir. Ich tat so als würde ich würgen. „Da hat dich jemand wohl mies verarscht."
Unsere Eltern schauten uns belustigt zu. „Hadı okula geç kalacaksınız. (Los ihr kommt zu spät zur Schule)", warnte meine Mutter uns. Wie aus dem nichts stand Can auf, zog mich mit und nahm sich seine Schlüssel.

„Musst du heute arbeiten?", fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Heute kommen paar Freunde zu uns. Denk jetzt nicht falsch die kommen nur zum lernen wegen einer Klausur. Und es sind nicht nur Jungs also ich glaube es kommt noch ein Mädchen. Wenn du willst kannst du raus gehen oder du bleibst im Zimmer.", sagte er mir. Ich wusste, dass er nicht wollte, dass ich zu Hause bleibte. „Ich geh dann raus mit paar Freunden." Er parkte das Auto vor der Schule und drehte sich anschließend zu mir. „Hast du wirklich Kontakt mit Ricardo und so? Cansu man hat gesagt du warst früher dort wo die leben, am Wohnen. Haben die dir irgendwie was angetan oder ist dir etwas passiert?", fragte er sorgvoll. Ich lächelte ihn an. „Keine Sorge Ricardo und ich sind sogar gut befreundet. Es stimmt ich war da am Leben, aber dort ist nicht sonderlich viel passiert. Erzähl ich dir irgendwann vielleicht."

Nicht sonderlich viel? Genau.

Er nickte und stieg aus. Vor der Schule sah ich Marie, die auf mich zukam und mich sofort umarmte. Etwas verwirrt erwiderte ich langsam die Umarmung.
„Dein Bruder ähnelt dir wirklich sehr.", stellte sie fest. „Garnicht. Er ist hässlich." Nebenbei schrieb ich mir Sevda.
‚Lass mal heute Raus wie früher.'
‚Warte mal musst du nicht heute Arbeiten?'
‚Nein die Schichten ändern sich oft. Wir haben so eine App da stehen die Arbeitszeiten.'
‚Okay dann lass gehen'
‚Und wie ist deine Familie so? Also fühlst du dich vielleicht nicht so geborgen bei Ihnen oder ist es eher im Gegenteil?'
‚Gegenteil.'
Das Klingeln der Schule riss mich aus der Konversation, woraufhin ich schnell mir Marie ins Gebäude ging.

Inseparable ~ Unzertrennliche VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt