Kapitel 12

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Robyn

Zac?

Ich sehe in die Richtung, in welche auch Sean schaut. Es ist Zachary, der in unsere Richtung kommt. Mit einem breiten Lächeln grüßt er Sean und die anderen, ehe sich sein Blick zu mir richtet.

"Robyn, es freut mich Sie hier zu sehen."

Ich schlucke den Alkohol herunter und stelle das Glas zurück auf den Tisch.

"Das kann ich nur zurückgeben, Zachary."

"Ihr kennt euch?"

Sean ist sichtlich verwirrt von der ganzen Situation.

"Wir arbeiten mit Raymond Corp. für das Modehaus und Zachary arbeitet bei uns für eine Weile."

"Ich hoffe doch, dass Robyn dich nicht zu sehr anstrengt."

Sean klopft lachend auf Zacharys Schulter. Irgendwie finde ich ihre enge Beziehung zueinander komisch.

Oder ist es komisch, dass es die gefällt, dass er sich mit deinem Freundeskreis gut versteht?

"Ich bin mehr als nur zufrieden mit meiner Arbeit."

Ein charmantes Lächeln überspielt seine Lippen, während er von Sean zu mir blickt. Die Situation wird mir zu komisch, dass ich mir ein weiteres Glas vom Tablett nehme, welches ein Kellner trägt, welcher an mir vorbei geht. Mit einem Schluck trinke ich den Bourbon in dem Glas und stelle dieses auf den Tisch.

"Entschuldigt mich bitte."

Mit einem kurzen Lächeln entferne ich mich vom Tisch und von den anderen. Von Zachary. Ich weiß, dass ich Quincy sagte, dass ich mich drauf einlassen würde, wenn ich ihn hier sehen würde, aber es ist doch schwieriger als ich dachte. Ich habe meine Prinzipien und habe diese über all die Jahre nicht gebrochen. Erfolgreich drängle ich mich durch die Menschenmenge, während ich einigen Bekannten zu winke, und begebe mich auf die Terrasse. Ich brauche definitiv frische Luft, um meine Gedanken zu ordnen. Was soll ich bitte tun? Wie soll ich das angehen? Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich er nicht anziehen würde. Und ich weiß auch, dass es mir nichts bringt es weiterhin zu leugnen. Ist es wohl etwas ernstes? Etwas, was sich zu etwas ernstem entwickeln kann? Oder fühle ich nur so, weil ich seit langer Zeit keine solche Nähe gespürt habe?

"Ich hoffe doch, dass du mir nicht aus dem Weg gehst."

Du weißt gar nicht, wie richtig zu dabei liegst.

"Ach, wir sind schon bei dem 'du', Mr. Raymond?"

Ich wende meinen Blick zu ihm, zur mir bekannten Stimme. Ich kann nichts dagegen tun, dass mein Körper von einer gewissen Wärme überflutet wird, wenn er mich mit seinem Lächeln so ansieht. Es ist etwas, wogegen ich nichts tun kann und das macht mich wütend.

"Wenn man bedenkt, dass ich nicht mehr all zu lange bei dir arbeiten werde und wir hier bei einer Party sind, welche von unseren Freunden ist, denke ich, dass wir zu dem 'du' übergehen können."

Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Vielleicht sollte ich auf Quincy hören.

"Nachdem du und Quincy euch begegnet seid, hätte ich mir denken sollen, dass du auch hier auftauchen würdest."

"Sean ist ein echt cooler Typ. Nachdem ich mit ihm zusammen gearbeitet habe hat sich da eine gewisse Freundschaft gebildet."

"Ja..."

Es herrscht eine Stille zwischen uns. Es ist recht angenehm. Doch diese Stille wird von Quincys Stimme unterbrochen. Wir beide blicken in den Saal, ehe wir seine Stimme hören. Er beginnt seine Rede über sein Album zu halten.

"Na komm."

Es ist Zachary, der meine Hand nimmt und mich in den Saal zieht. Ich bin etwas überrascht von seiner Tat, dennoch lasse es zu.

"Der ganze Prozess der Entstehung dieses Albums war sehr anstrengend, aber das heißt nicht, dass es mir keinen Spaß gemacht hat. Dieses Album ist anders als all die anderen. Wir haben freier gearbeitet und uns auch die Zeit dafür genommen, auch wenn mich einige dafür köpfen würden."

Er sieht schmunzelnd zu mir. Da hat er Recht, ich hätte ihn am liebsten dafür geköpft.

"Ich bin euch allen sehr dankbar, dass ihr mich an diesem besonderen Tag nicht allein gelassen habt. Ich hoffe, dass euch das Album gefällt."

Nach einigen Worten hat er seine Rede beendet und er wird von lauten Applaus umhüllt. Ich kann nicht in Worte fassen, wie stolz ich auf ihn bin.

"Ich bin so stolz auf ihn. Er hat so lange dafür gearbeitet."

"Dann bin ich mal gespannt, wie es dir geht, wenn das Modehaus eröffnet."

"Ich hoffe doch, dass ich genauso unterstützt werde."

"Nun ja, ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich bin dein größter Supporter."

Unsere Blicke treffen sich und keiner macht den Anschein sich davon zu lösen. Ich weiß nicht, was heute mit uns bzw. mir los ist, aber es scheint mich kein bisschen zu stören.

"Ich... Ähm... Hole uns mal etwas zu trinken."

Mit seinen Worten bricht der Bann zwischen uns und ich merke, dass die Menschenmenge kleiner geworden ist. Peinlich berührt gehe auf einen Tisch zu, um dort auf Zachary zu warten. Hätte mir jemand vor Tagen gesagt, dass der Abend so verlaufen würde, dann hätte ich ihn ausgelacht.

"Wie ich sehe geht es zwischen euch viel schneller voran, als gedacht."

Quincy reißt mich aus meinen Gedanken.

"Quincy!"

Ich schenke ihm einen wütenden Blick, woraufhin er zu schmunzeln beginnt.

"Ich kann dir gar nicht oft genug sagen, wie stolz ich auf dich bin."

"Danke, das bedeutet mir echt viel."

Er macht eine Pause, um nur wenig später schon wieder auf Zachary und mich anzuspielen.

"Sag mal, was ist mit Ms. Jenkins? Du hast sie ja als letzter gesehen."

"Oh, sie ist vorhin gegangen. Der Fahrer fuhr sie."

"Super, dann schreib ich ihm mal, dass er mich auch gleich abholen soll."

Ich krame in meiner Tasche nach meinem Handy, um James zu schreiben.

"Bleib doch noch ein bisschen, dann können wir dich auch mitnehmen."

"Sorry, Quince, aber ich habe morgen noch einiges zu tun."

"Du gehst schon?"

Es ist Zachary, der mit zwei Gläsern sich zu uns gesellt.

"Nun ja, nicht sofort. James wird wohl noch eine Weile brauchen."

"Hast du ihm schon geschrieben?"

Genervt stöhne ich auf.

"Würdet ihr mich nicht die ganze Zeit unterbrechen, dann wäre die Nachricht bereits vor Minuten angekommen."

"Ja dann..."

Plötzlich nimmt Zachary mir mein Handy aus der Hand und sperrt es, ehe er es mir wieder zurück reicht.

"Ich fahre dich."

"Dafür habe ich einen Fahrer."

"Genau, mich."

Ich kann nicht anders bei seinem Grinsen zu schmunzeln. Vielleicht hat Quincy ja recht; ich sollte es einfach geschehen lassen.

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