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Eine unangenehme Stille verläuft während der Autofahrt zum Restaurant.
Ich schaue mit dem Augenwinkel unauffällig zu meiner Linken, wo Mr Connor am Steuer sitzt und das Lenkrad fest umschließt. Seine Augenbrauen sind zusammen gezogen und sein Blick zeigt keinerlei Emotionen.
Seit heute Morgen läuft er mit einer kalten Miene rum und spricht kein Wort mehr zu mir, als wäre letzte Nacht nichts zwischen uns geschehen.
Wie kann er den Kuss so schnell vergessen haben?
Ich drehe seufzend meinen Kopf zurück zum Fenster und beobachte, wie die hohen Gebäude an uns vorbei rasen.
Ich bemerke wie Mr Connor immer schneller fährt und kralle leicht nervös meine Nägel in das Leder des Sitzes. Um mir nichts anmerken zu lassen versuche ich leise tief durch zuatmen und schließe für einen kurzen Moment die Augen. Mein Herz beginnt schneller in meiner Brust zu pochen und ich kneife meine Augen fest zusammen, als ich durch die Geschwindigkeit in den Sitz zurück gedrückt werde und mein Anschnallgurt sich fest um meine Brust spannt. Ich atme unkontrolliert ein und aus, als eine plötzliche Angst mich umgibt.
Eine Angst die ich schon einmal gespürt habe und gehofft habe, sie nie wieder zu spüren.

~~~
"Katy, verdammt nochmal! Jetzt lass mich doch endlich ausreden!"
Ruft er wütend und bemerkt nicht, wie sein Fuß immer fester aufs Gas tritt.
"Dann rede und wage es nicht mich anzulügen. Was verheimlichst du mir?"
Er atmet zitternd tief ein und blickt zu mir rüber.
Er versucht meine Hand zu umschließen, die ich ihm jedoch weg ziehe und wütend nach vorne blicke.
"Ich wollte es dir sagen, das schwöre ich dir."
"Was sagen?" Schreie ich ihm entgegen. "Rede endlich!"
Er blickt nach vorne und ich erkenne die Verzweiflung in ihm.
Das Auto rast über die nasse Straße, jedoch interessiert es ihn nicht, dass wir zu schnell fahren.
Ich blicke nach vorne und ignoriere die tiefe Angst in mir.
Die vielen Bäume am Straßenrand rasen an uns vorbei, was mir ein leichtes Schwindelgefühl erbringt. Ein Ziehen entsteht in meinem Magen, als ich durch die Geschwindigkeit immer tiefer in den Sitz zurück gedrückt werde. Der Regen wird draußen immer stärker und verursacht ein lautes Klopfen auf dem Dach.
"Fahr langsamer!" Rufe ich ängstlich, doch James beachtet mich nicht und scheint einen Inneren Kampf mit sich selbst zu führen.
"Katy, ich weiß echt nicht wie ich anfangen soll...Ich wollte es dir sagen, aber ich wusste nicht wie!" Spricht er verzweifelt und blickt zu mir rüber.
"James, fahr langsamer!" Schreie ich schockiert als hinter uns lautes Hupen entsteht.
"Nein du hörst mir jetzt zu!" Keift er zurück und blickt auf die Straße.
Ich blicke irritiert nach vorne und sehe die rot leuchtende Ampel, an der wir mit zu hoher Geschwindigkeit vorbei fahren.
Lautes Hupen ertönt um uns herum und versetzt mir einen Schock.
"James fahr langs.." setzte ich an zu sprechen, doch werde ich vom hellen Licht, das plötzlich auf uns zurast unterbrochen.
"James!"
~~~

Ich reiße meine Augen auf und blicke auf die leere Straße vor uns.
Mr Connor krallt beide Hände um das Lenkrad und starrt wie verträumt auf die Straße.
Das Auto rast über die leere Autobahn und drückt mich voller Wucht in den Sitz zurück. Ich atme viel zu schnell ein und aus und drücke meine Augen zu.
"Hör auf!" Rufe ich ängstlich, als ein lautes Hupen hinter uns zuhören ist und lege meine Hand an seinen Arm.
"Fahr bitte langsamer." Flüster ich, als sein Blick zu mir gleitet und mich verwirrt betrachtet. Als wäre er aus einem tiefen Traum erwacht blickt er erschrocken nach vorne und realisiert anscheinend erst jetzt wie schnell wir fahren.
Das Auto verliert langsam an Geschwindigkeit und kommt am Straßenrand plötzlich zum stehen.
Mein Herz pocht noch immer zu schnell in meiner Brust und lässt mich laut ausatmen.
Mein Blick ist nach vorne gerichtet, als Mr Connor plötzlich voller Wucht gegen das Lenkrad schlägt.
Ich zucke zusammen und blicke langsam zu ihm.
Eine Ader pocht an seiner Stirn, während seine Hände zu Fäusten geballt sind und das Lenkrad umklammern.
Sein Kopf ist zurück gelehnt und ich sehe wie er seinen Kiefer anspannt.
Wäre er so weiter gefahren, hätte er uns wahrscheinlich in den Tod gefahren...
"Es tut mir Leid." Spricht Mr Connor leise in die Stille.
Ich sehe aus dem Augenwinkel wie er zu mir blickt und wohl auf eine Reaktion meinerseits wartet, doch es kommt keine.
Mein Blick ist starr nach vorne gerichtet und ich ignoriere die unangenehme Stimmung zwischen uns.
"Ich war nicht ganz bei mir, es tut mir wirklich Leid."
Ich nicke vorsichtig mit dem Kopf.
"Ist alles in Ordnung?" Fragt er mich.
Ich nicke vorsichtig und halte jedoch meinen Blick nach vorne gerichtet.
Er hätte uns fast in den Tod gefahren...
Mit einem Seufzen richtet er sich wieder zum Lenkrad und macht vorsichtig den Motor an, um langsam wieder los zufahren.
Ich mache das Fenster an meiner Seite etwas auf und atme die rein strömende Luft tief ein. Ich sehe vom Augenwinkel wir Mr Connor mir eine Wasserflasche hin hält und nehme sie nach kurzem zögern an.
"Hatten Sie mal Angst vor dem Autofahren?" Fragt er mich plötzlich, was mich zusammen zucken lässt.
Die Erinnerungen an die letzten Jahre strömen in meinen Kopf.
Ich sehe wie er seinen Kopf kurz zu mir dreht und schnell wieder nach vorne zur Straße blickt.
"Wenn ich Ihnen zu Nahe trete, dann müssen Sie mir nicht antworten. Ein guter Freund von mir, hatte auch mal Jahrelang Angst vor dem Autofahren. Er hat heute noch Angst vor hoher Geschwindigkeit, und das weil er Zeuge bei einem Autounfall war. Es gab fünf Tote und er stand am Straßenrand und hat das Blut gesehn und wie die Ärzte versuchten einen Mann wiederzubeleben, doch er war bereits Tot." Spricht er leise.
Mein Mund steht offen und ich blicke ihn leicht irritiert an. Damals gab es auch bei uns fünf Tote und ich war die einzig überlebende. Was nach dem Unfall passierte, weiß ich nicht. Ich lag selber fast zwei Wochen mit einer Gehirnerschütterung im Koma.
"Wann war das?" Meine Stimme klingt unnormal Rau, weshalb ich einen weiteren Schluck Wasser nehme.
"Vor ungefähr 4 Jahren glaube ich."
Mr Connor schaut mich einige Sekunden lang an, bevor er seinen Blick schnell zur Straße wendet.
Kann es sein, dass sein Freund damals Zeuge bei unserem Autounfall war?
Wenn das so ist, wen haben die Ärzte versucht wiederzubeleben...James oder den Familienvater?
Meine Hand legt sich automatisch auf meine Brust, als dort ein kurzes Ziehen entsteht.
Egal wie lange der Unfall her ist, es tut mir noch immer Weh darüber zu sprechen, als wäre es erst gestern geschehen.
Ich habe noch nie richtig mit jemanden über den Unfall damals gesprochen. Selbst Miranda wusste bloß das wesentliche, doch dass James mir etwas beichten wollte und ich noch heute nicht weiß was es war, weiß niemand.
Wie oft habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, zu erfahren, was er mir sagen wollte...
"Ms Collins." Spricht Mr Connor plötzlich laut neben mir.
Ich blicke verwirrt nach links und sehe wie das Auto bereits in einer Parklücke parkt und mehrere Paparazzis vor den verdunkelten Fenster stehen.
"Wir sind da. Ich steige zuerst aus und öffne Ihnen die Tür ok? Ich versuche die meisten erstmal zu verscheuchen." Sagt er und öffnet seine Tür.
Mehrere Kamerablitze und laute Rufe kommen ihm entgegen, bevor er wieder die Tür hinter sich schließt. Die Paparazzis auf meiner Seite sind verschwunden und sind wohl bei ihm versammelt, um ein perfektes Bild für irgendeinen klatsch zu machen.
Meine Autotür wird geöffnet und Mr Connor streckt mir seine Hand entgegen, die ich sofort nehme und mit seiner Hilfe aussteige.
Mehrere Rufe zum Teil auf Spanisch, aber auch welche auf Englisch kommen mir entgegen und die vielen Kamerablitze zwingen mich auf den Boden zuschauen.
"Kommen Sie." Höre ich Mr Connor nah an meinem Ohr murmeln, bevor er seine Hand an meinen Rücken legt und mich vorwärts zum Eingang des Restaurants schiebt. Ein Schauer fährt meinen Nacken runter und verursacht eine Gänsehaut auf meinem Rücken.
Wie kann ein Mensch so eine Wirkung auf mich haben?
Ein Chauffeur öffnet uns nickend die Tür des Lokals, während ein anderer die Paparazzis mit wütenden Rufen verjagt.
Eine angenehme Wärme enthüllt mich, während dem einschreiten ins Restaurant. Mr Connor nimmt seine Hand von mir zurück und geht vor, wo ein weiterer Chauffeur ihm entgegen kommt.
Sie besprechen kurz etwas auf Spanisch, bevor er vorran geht und uns zum Tisch bringt.
Ich erkenne bereits vom Weiten das warme Lächeln von Senior Sontos und blicke neben ihm, wo ich auch Pablo entdecke, dessen Augen auf mir liegen.
"Adam, Ms Collins!"
Senior Sontos steht grinsend auf und umarmt brüderlich Mr Connor. Sie klopfen sich gegenseitig auf den Rücken, bevor sie sich lachend von einander lösen und Senior Sontos auf mich zu kommt.
"Ms Collins, wunderschön wie immer"
Er drückt mir einen Kuss auf die linke Wange und macht das selbe auf meiner rechten.
"Freut mich Sie wieder zusehen, Senior." Lächel ich ihn an und sehe vom Augenwinkel, wie Mr Connor und Pablo sich still die Hände schütteln.
"Mich ebenso."
Pablo kommt lächelnd auf mich zu und schließt kurz darauf seine Arme um mich.
"Katy, freut mich dich zu sehen. Habe dich wirklich vermisst."
"Wir haben uns doch gestern noch gesehen." Lache ich leise und löse mich wieder von ihm.
"Ja, aber du bist einfach ohne was zu sagen wieder gegangen."
Woher hätte ich denn wissen sollen, dass sowas passieren würde?
"Tut mir Leid." Lächel ich langsam und lasse mich auf den Stuhl neben Mr Connor nieder. Pablo macht es mir nach und setzt sich gegenüber, neben Senior Sontos.
"Guten Abend." Spricht ein edel gekleideter Kellner neben uns und verteilt die Speisekarten.
"Bringen Sie uns doch bitte den besten Wein den Sie haben!" Ruft Senior Sontos grinsend.
"Sehr gerne." Kommt es deutlich leiser vom Kellner, bevor er sich umdreht und geht.
"Sag mal Adam, warum bist du denn gestern einfach gegangen? Ich hatte dich gesucht." Erklingt wieder Senior Sontos Stimme.
Ich bemerke, wie Mr Connor ganz kurz zu mir blickt, bevor er sich wieder an Senior Sontos wendet.
Auch Pablo scheint den Blick bemerkt zuhaben und blickt fragend zwischen uns her.
"Ms Collins ging es nicht sehr gut, weshalb ich sie aufs Zimmer begleitet habe. Ich hatte wohl vergessen dir Bescheid zu geben, tut mir Leid."
"Ach, geht es Ihnen denn jetzt besser Ms Collins?" Fragt er mich und mustert mich leicht besorgt.
"Ja, mir geht es deutlich besser, Danke." Nach einem kurzen Lächeln senke ich meinen Blick wieder auf die Speisekarte und spüre den stechenden Blick von Pablo auf mir, den ich jedoch ignoriere.
Was ist sein Problem?
Nach kurzer Zeit kommt der Kellner zurück und schüttet uns allen Wein ein und nimmt schließlich unsere Bestellungen auf, bevor er wieder davon eilt.
"Und Katy freust du dich schon auf die Bootsfahrt?" Spricht Pablo, während Mr Connor und Senior Sontos in einem Gespräch vertieft sind.
"Ja und wie! Hab das zuvor noch nie gemacht. Wo genau ist das denn?"
"Hier direkt um die Ecke. Das sind alles Privatboote und eines davon gehört dem lieben Adam hier. Um genauer zu sein, das größte das dort seit Jahren parkt." Spricht Senior Sontos mit und deutet lächelnd auf Mr Connor, der zurück gelehnt auf seinem Platz sitzt und einen Arm auf meiner Stuhl Lehne liegen hat.
Zuerst ein Privatjet und jetzt ein Privatboot. Was kommt noch?
Er blickt mich schmunzelnd an, woraufhin auch mir ein Lächeln auf die Lippen kommt.
Ich spüre Senior Sontos Blick auf uns, wie er uns lächelnd beobachtet und blicke daraufhin fragend zu ihm.
"Ich weiß noch genau, als ich bei euch in Amerika in der Firma war. Wo Sie, Ms Collins, zuspät gekommen sind und unseren lieben Adam hier ziemlich böse gemacht haben." Lacht er laut und legt seine Hand auf seine Brust. "Wie ihr beide euch gegenseitig angeguckt habt und euch die Köpfe einschlagen wolltet."
Ich bemerke vom Augenwinkel, wie Mr Connor kurz lacht und mich von der Seite her anschaut.
"Ja ich erinnere mich auch an Katys provozierenden Blick." Spricht Pablo und guckt mich lachend an.
"Provozierend? Ms Collins sah aus als würde sie vor einem Löwen stehen, so verängstigt wie sie guckte. Aber ich hab mich wirklich gefreut die erste Assistentin von dem großen Adam Connor kennenzulernen. Nein, Moment du hattest schon mal eine, aber die hast du nach wenigen Wochen verjagt, daran erinnere ich mich noch genau!" Lacht Senior Sontos und schaut meinen Sitznachbar an. Verwundert blicke ich zu Mr Connor, der grinsend auf den Tisch blickt und dabei seinen Kopf langsam schüttelt.
"Warum denn, wenn ich fragen darf?" Meldet Pablo sich und blickt fragend zu Mr Connor.
"Naja, sie war keine so große Hilfe. Sie hat ihre Arbeit unordentlich verrichtet und hat bereits an ihrem ersten Arbeitstag über Mitarbeiter gelästert und hergezogen. Sowas brauche ich in meiner Industrie nicht.
Ich benötige höchste Disziplin und ordentliche Arbeit, die unsere liebe Ms Collins hier als perfektes Beispiel verrichtet." Lächelnd schaut er mich an und ich spüre wie mein Gesicht immer wärmer wird. In seinen sonst so kalten Augen sehe ich plötzlich Wärme und ein leichtes glitzern. Sein Blick fällt plötzlich runter auf meine Lippen, was mich ziemlich nervös macht und ich meinen Blick sofort zurück zu Pablo und Senior Sontos wende. Ich treffe das warme Lächeln von Senior Sontos, bevor er kurz darauf auch lächelnd zu Mr Connor blickt.
"Da hast du wirklich Glück mit ihr. Sie ist wirklich eine reizende und höfliche junge Dame. Vielleicht entwickelt sich ja etwas." Zwinkert er und schaut grinsend zwischen uns. Erschrocken verschlucke ich mich an meinem Wein und versuche unauffällig und leise zu husten, während Mr Connor neben mir wegen Senior Sontos Spruch lacht.
"Du und deine Witze." Murmelt Mr Connor grinsend, bevor er mir plötzlich einen kurzen, jedoch intensiven Seiten Blick gibt und sein Weinglas in die Hand nimmt.
Ob er auch an den Kuss von gestern Nacht denken muss, wie ich?
Pablo's stechender Blick entgeht mir nicht, woraufhin ich ihn langsam anblicke, er jedoch wieder auf sein Glas blickt und seinen Kopf leicht schüttelt.
Langsam frage ich mich wirklich was sein Problem ist...
"Ah da kommt ja das Essen endlich." Ruft Senior Sontos, als drei Kellner auf unseren Tisch zu kommen und die Teller auf den Tisch stellen.
"Auf unseren letzten gemeinsamen Tag in Spanien." Spricht Mr Connor und hebt sein Weinglas in die Mitte, was wir ihm sofort nach machen.
"Ihr fliegt doch erst in drei Tagen. Vielleicht sehen wir uns ja wieder." Kommt es von Senior Sontos, bevor er sein Glas an seine Lippen führt und einen großen Schluck nimmt.
"Ich schätze leider nicht." Gibt Mr Connor zurück, bevor er sich das Besteck neben seinem Teller nimmt und uns auffordernd anguckt.
"Nadann Guten Appetit."

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Hey ❤
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

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