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"Ladys first"
Spricht Pablo neben mir und hält mir die Tür auf. Ein reizendes Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er mir mit seiner Hand deutet vorzugehen.
"Vielen Dank." Erwiedere ich lächelnd und verlasse als erste das Restaurant.
Ich erkenne einige Paparazzis in der Ferne, die ihre Kameras bei meinem Anblick heben und beginnen mehrere Fotos zuschießen. Ich hebe aus Reflex meine Hand vor mein Gesicht und spüre kurz darauf eine Person neben mir, die ihre Hand an mein Rücken legt und mich leicht hinter sich schiebt. Mein Blick gleitet hoch und bleibt an Mr Connor's Gesicht hängen. Seine Wangenknochen sind angespannt und die Augenbrauen wütend zusammen gezogen.
"Die haben auch wirklich nichts besseres zutun, als sich in das Leben anderer einzumischen." Zischt er und geht vorran zum Auto.
"Tja, wenn hier einer der erfolgreichsten Männer Amerikas mit einer hübschen jungen Dame spaziert, kann man die Leute ja schon verstehen, oder?" Lacht Senior Sontos und winkt uns kurz zu, bevor er mit Pablo zu seinem Auto geht, dass einige Meter neben unserem parkt.
"Man muss ja nicht übertreiben. Die können meinetwegen ein Bild schießen und dann wieder verschwinden, aber hier fast zwei Stunden zu hocken, um darauf zu warten, dass wir wieder raus kommen ist krank." Ruft Mr Connor ihm hinterher und öffnet dabei das Auto, woraufhin ich mich kurz darauf auf den Beifahrersitz fallen lasse.
"So ist das Leben, lieber Adam!" Höre ich Senior Sontos noch sagen, bevor meine Tür sich schließt und Mr Connor neben mir hinterm Steuer platz nimmt.
"Ich frage mich eher was mit den Bildern passieren wird." Murmel ich.
"Das werden wir in der nächsten Woche sehen. Mich interessiert es eher was die unter die Bilder schreiben." Lacht er und startet nach einem kurzen Blick zu mir den Motor.
"Einmal wurde ich vor einem Kindergarten fotografiert, mit der Beschreibung, dass ich meinen Jahrelang verheimlichten Sohn zum Kindergarten gebracht habe." Grinst er. "Ich war dort zwar oft wegen Privaten Dingen, aber nicht um meinen Sohn in den Kindergarten zu bringen." Lacht er, woraufhin sein Grübchen stark zur Deutung kommt und mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Was er wohl in einem Kindergarten gemacht hat? Verwirrt drehe ich meinen Blick zum Fenster und beobachte, wie die Paparazzis von mehreren Security Männern aus dem Weg geschafft werden.
"Dürfte ich fragen was Sie im Kindergarten gemacht haben?"
Sein Blick gleitet kurz zu mir und ich sehe ein Lächeln auf seinen Lippen.
"Sie sind wieder mal ziemlich neugierig, Ms Collins. Finden Sie nicht?"
Ertappt drehe ich meinen Blick zurück zum Fenster und spüre wie eine leichte Wärme meine Wangen umschmeichelt.
"Tut mir Leid."
Ich sehe vom Augenwinkel wie er mich grinsend beobachtet und schaue zu ihm. Er blickt mir direkt in die Augen und dann runter auf meine Wangen, die noch immer leicht glühen.
"Süß, wie verlegen Sie werden." Lächelt er und dreht seinen Blick wieder nach vorne und fährt vom Parkplatz runter.
Er findet mich Süß?
Ein Kribbeln entsteht in meinem Inneren und ich versuche mir ein Grinsen zu verkneifen.
"Mein Bester Freund und ich haben vor vier Jahren ein Verein gegründet, das sich um kranke Kinder kümmert. Kinder die nicht mehr lange zu leben haben und bald sterben werden."
Verwundert schaue ich zu Mr Connor und merke wie mein Mund leicht offen steht. Seine Stimme klingt unnatürlich rau und auch sein Gesichtsausdruck spiegelt Trauer wieder.
"Wir helfen den Kindern mit dem Gedanken, dass sie bald sterben werden, klar zu kommen und machen deren letzte Zeit zur besten Zeit die sie je hatten."
"Einem Kind beizubringen, dass sie nicht mehr lange zu leben hat muss doch schrecklich sein. Wie könnt ihr das schaffen?" Frage ich leicht schockiert und stelle mir vor wie schrecklich es für das Kind sein muss zu wissen, dass man bald sterben wird.
"Sie erfahren es ja nicht von uns, dass sie bald sterben, sondern von den Ärzten. Wir sind bloß da um ihnen zu helfen mit den Gedanken klar zu kommen. Am Anfang ist es schon schwer, doch nach einer Zeit gewöhnt sich das Kind an den Gedanken und lernt, dass jeder Mensch irgendwann sterben wird. Kinder sind voller positiver Gedanken und verstehen schnell."
Erstaunt liegt mein Blick auf Mr Connor, dessen Gesicht Trauer wieder spiegelt. Die Leute reden über ihn, als würden sie ihn kennen, doch wie können die behaupten er sei Kaltherzig, wenn er so einen Verein gegründet hat?
"Drei mal im Jahr stellt sich der Franaisco Kindergarten bereit Spielzeuge an unseren Verein zu spenden und schickt den Kindern mehrere Postkarten mit Glückwünschen von den Kindern aus dem Kindergarten. Deswegen bin ich öfter mal im Kindergarten und bespreche einiges mit denen."
Mr Connor schaut kurz zu mir und lächelt, bevor er seinen Blick zurück zur Straße dreht.
"Das ist so schön zuhören, dass Sie sich um sowas kümmern. Sowas gibt es nicht oft und ich hätte niemals gedacht, dass Sie sowas machen." Spreche ich erstaunt und sehe wie seine Hände sich plötzlich etwas fester um das Lenkrad legen.
"Warum? Weil ich so Kaltherzig und arrogant bin, wie alle immer sagen? Überrascht es Sie, dass unbedingt ich mich darum kümmere?"
Wütend blickt er zu mir und lässt mich zusammen zucken.
"Wie bitte? Nein, das habe ich niemals gesagt und so denken ich auch nicht. Nur weil andere so denken, heißt es nicht, dass alle so von Ihnen denken Mr Connor!"
Mr Connor fährt das Auto etwas zu schnell in eine Parklücke und bremst scharf ab, bevor er den Motor ausschaltet und sich mit einem wütenden Ausdruck zu mir dreht.
"Ach nein? Was denken Sie denn von mir, wenn Sie nicht wie alle anderen denken Ms Collins? Glauben Sie ich bekomme nicht mit, was die Leute über mich erzählen? Warum sollten Sie denn nicht so über mich denken?"
Wütend atmete er aus und blickt mir in die Augen. Zwischen unseren Gesichtern passt gerade mal eine Hand zwischen, weshalb ich seinen Atem auf meiner Nase spüren kann und hoch in seine Augen blicke.
"Weil ich sehe, dass du innerlich einfach kaputt bist. Du wurdest verletzt und versuchst es zu unterdrücken, indem du andere Scheiße behandelst. Ich hab oft gesehn, wie du tief in Gedanken bist und dabei total traurig aussiehst. Was der Grund ist, weiß niemand außer dir, aber es muss etwas schlimmes gewesen sein und das Tut mir wirklich leid für dich.
Die Leute sagen du bist Kaltherzig, dabei kennen sie dich doch gar nicht. Wärst du wirklich so Kaltherzig wie alle sagen, dann würdest du dich doch niemals um andere so gut kümmern.
Seit wir hier in Spanien sind, habe ich gemerkt, dass du alles in dir bloß unterdrückst und niemanden zeigen willst, wie du wirklich bist und wie du wirklich fühlst."
Erstaunt von mir selbst, atme ich leise auf und betrachte Mr Connor vor mir.
Seine Augen haben meine noch immer nicht verlassen und scheinen in Gedanken zu sein.
Mir fällt auf, dass ich ihn mit Du angesprochen habe und könnte mich im selben Moment selbst Ohrfeigen für alles, was ich gesagt habe. Nervös drücke ich meine Unterlippe mit meinen Zähnen zusammen und warte auf ein Zeichen von Mr Connor, der noch immer wie eingefroren in meine Augen blickt.
Außer das aufatmen von uns beiden, ist im Auto nichts zu hören.
Mr Connor senkt seinen Blick plötzlich runter zu meinen Lippen, was mich nervöser macht und ich ungeduldig mit meinem Fuß tippe und meine Zähne fester in meine Lippe beißen.
Seine Hand hebt sich zu mir und erschrocken zucke ich zusammen, als sein Finger auf meiner Unterlippe liegt und sie von meinen Zähnen entfernt. Sein Blick ist auf meine Lippen gerichtet und ich bin mir sicher, dass er mein unregelmäßiges Atmen bemerkt. Seine Augen treffen wieder meine und ich bemerke wie er mir noch etwas näher kommt.
Der Kuss von gestern Nacht erscheint wieder in meinem Kopf und ich schaue Mr Connor leicht erschrocken an. Sein Atem trifft meine Lippen und bevor es zu einem Kuss kommen kann, klopft es plötzlich laut an meinem Fenster, woraufhin wir uns erschrocken von einander lösen.
Pablo steht mit leicht offenem Mund an meiner Autotür und guckt uns beide erschrocken an. Das Öffnen von Mr Connor's Tür lässt mich zusammen zucken und erinnert mich an das Hier und jetzt.
Pablo hat uns erwischt, wie wir und fast geküsst hätten.
Meine Hände zittern, als ich den Gurt löse und meine Tür öffne.
Pablo steht noch immer dort und blickt mit offenem Mund zwischen mir und Mr Connor hin und her.
"Was zum.." murmelt er leise und blickt mich voller Enttäuschung an.
"Pablo, ich..." spreche ich erschrocken und gehe einen Schritt auf ihn zu.
"Lass gut sein Katy, du bist mir keine Rechenschaft schuldig. Senior Sontos wartet bereits am Eingang auf euch."
Sagt er und geht an mir vorbei. Ich sehe wie er Mr Connor wütend anfunkelt und auch an ihm vorbei geht.
Etwas aus der Fassung blicke ich ihm hinterher und bemerke, wie Mr Connor mich beobachtet. Unsere Blicke treffen sich bevor er sich mit einem Lächeln umdreht und vorran geht und mich alleine zurück lässt.

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Hey
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt