Kapitel 4

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Als ich fertig mit dem Gedanken abschweifen war, widmete ich mich wieder der inzwischen breitflächig aufgelösten Wunde. In welcher noch das Watte Stück steckte.

Ich hatte eigentlich vor ihre Innereien herauszunehmen, bis sie komplett vergangen ist. Jedoch wollte ich ihr vorher noch ein wenig Schmerzen zufügen. Wer hätte es gedacht, ich bin auch mal herzlos.

Wenn sie wieder aufwachen wird, müsste wohl, jenachdem wie weit ich gekommen war, ihr ganzer Körper zittern und sich gegen den Schmerz wehren wollen. Wenn es so weit ist will ich es schnell vergangen haben da ich ja zwei Puppen zu verkaufen hatte.

Ich könnte mir gerade einfach nicht leisten allen dreien das Leben zu nehmen, nicht nur weil die Brünette Puppe viel älter war und die jüngere Puppe mit den kurzen schwarzen Haaren viel leichter zu verkaufen ist. Sie ist einfach seltener auf dem Markt und von dem Geld könnte ich mir vielleicht ein kleines Geschenk für meinen liebsten leisten.

Durchaus, denke ich mir eine Zukunft mit Luis vorstellen zu können. Wenn er es denn auch möchte.

Naja, ich richtete meinen Blick wieder zu Ihrem Oberschenkel der sich schon fast komplett verschrumpelt hatte, ihre Haut war komplett aufgelöst und das Mittel zog sich jeweils zu ihrem Knie und zur Hüfte.

Ich überlegte und handelte schnell denn ich konnte nicht mehr. Ich weiß nicht was mit mir los ist aber Luis gibt mir mein Herz zurück. Ich will ihr nicht mehr wehtun. Warum mache ich das eigentlich?!

Und schon werden meine Gedanken an mein früheres Leben geweckt ich zucke zusammen und versuche erstmals ohne Erfolg meine Erinnerungen bestmöglich zu verdrängen.

Es ist schwer, und die Frage bleibt mir warum bin ich so geworden wie man damals zu mir war?! Warum tue ich das ich schluchze laut auf und erschrecke von meinem schluchzen. Ich muss mich leiser halten sonst merkt Luis noch etwas. Er wurde ja schon vorhin sehr neugierig.

Ich legte meinen Kopf einen Moment in den Nacken und massierte mir mit geschlossenen Augen das Nasenbein. *einatmen-ausatmen-einatmen* okay alles wieder gut.

Ich nahm eins meiner besonderen Messer welches in der vorletzten Schublade meiner Roll-Ablage seinen Platz fand. Jetzt wird es erst einmal tüchtig zum Einsatz kommen.

Ich desinfizierte die Klinge und stand von meinem weißen Lehnen losen Hocker auf stellte mich langsam neben ihren Kopf. Atmete noch einmal tief durch und setzte dann an. Ich setzte die Klinge ziemlich mittig an der linken Seite ihres Halses an, auf Höhe ihres Ohres.

Setzte dort einen schnitt an, welchen ich sehr langsam sorgfältig und gerade durch zog. Es gab Momente in denen ich nicht mehr zuschauen konnte. Also lies ich das Messer an den jeweiligen stellen verweilen bis ich mich wieder eingekriegt hatte.

Und ich war fast in der Mitte ihres Halses sie hatte noch eine fast nicht existierende Atmung. "Fuck" ich fluchte erschrocken als ich oben die Tür Klingel ertönen vernahm.

Okay Gehirn jetzt streng dich an was mach ich jetzt. Ja okay gut gut alles ist gut. Ich legte schnell eine feine Decke über die Brünette Puppe. Ging eilig aus dem Raum schloss noch schnell die Türe ab und ging entlang die Wendeltreppe, oben angelangt konnte ich auch schon Luis sehen wie er mit schüchternen Schritten zur Tür wollte.

Ich schrie auf, Luis drehte sich etwas erschrocken und verwirrt zu mir um. "Hey babe, ich mache auf okay?! Geh du wieder in unser Zimmer ja? Alles ist gut." Ich gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und strich im leicht über die Haare. Er nickte leicht und tapste davon. 

Ich machte mich nun auf den Weg zur Tür. Ich habe ein mulmiges Gefühl bei der Sache...

Der Mann, der unter Liebe leidet. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt