Kapitel 4

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POV TAEHYUNG

Ich wusste nicht, was beängstigender war. Die enge Kiste oder diese Ding, was Jimin 'Wohnung' war. Ich hatte mich auf diesen weichen Stein gelegt, was er als 'Bett' bezeichnet hatte und starrte das Ding über mir an (Decke). Ich vermisste meinen Wald. Meine Wiese. Meine Tiere. Meine Bäume. Mein Zuhause...

Bis jetzt hatte ich weit weg von Menschen an einer unbewohnten Stelle im Innland von Korea gelebt. Menschen hatte ich in den letzten zweihundert Jahren nicht von Nahem gesehen. Dort hatte ich am eigenen Leib erfahren, dass Menschen schlecht waren. Sie raubten alles Gute, was ihnen nicht gehörte und zerstörten, was ihnen im Weg stand. Es ging ihnen immer nur ums 'Haben', anstatt ums 'Geben'. Bei mir? Es ging bei Wesen wie mir wohl eher ums 'Leben schenken'. Genau deswegen hatte ich Jimins Lilie gerettet. Aber ich bezweifelte, dass es hier in diesen Menschenmassen noch jemanden wie mich gab. Hier war alles so laut, so schnell. Es schien, als ob die Menschen nie schlafen oder stehen bleiben würden. Von draußen hörte ich das Rauschen von den rennenden Monstern und durch die Vorhänge schien oranges, künstliches Licht. Alles hier war so fremd und unbekannt, am liebsten würde ich einfach nach draußen und nach Hause rennen. Aber ich mochte Jimin. Es war gut zu mir, obwohl ich so abweisend und still war. Aber ich hatte bis jetzt noch nie mit einen Menschen geredet oder war bei ihm Zuhause.

Aber Jimin? Er schien anders zu sein, auf dem Nachhauseweg hatte er weder gehetzt noch auf diesen leuchtenden Steinen herumgetippt wie es viele Menschen getan hatten, denen wir auf dem Weg begegnet waren. Er war auch nicht so aufdringlich wie die Menschen, die mich im Laufe der Jahre gesehen und mich dann gesucht und verfolgt hatten. Ich musste mich damals tief in die Wälder zurückziehen, um unentdeckt zu bleiben. Aber Jimin war weder aufdringlich noch verfolgte er mich.
Ich konnte ewig nicht zur Ruhe kommen, deswegen sah ich mich etwas in Jimins Zimmer um. Irgendwann fand ich heraus wie man das Licht auf einem der Tische an machte und schlich leise durch das Zimmer. Er hatte überall Steine, Abbildungen von sich und anderen Menschen und Kleidung herumliegen.  Ich öffnete einen der Schränke und zog ein Kleidungsstück heraus, dass wie ein riesiger Pullover aussah.

  Ich öffnete einen der Schränke und zog ein Kleidungsstück heraus, dass wie ein riesiger Pullover aussah

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Bild: ©to owner
(Ich will auch diesen Pullover ;-;)

Ich zog mir meine alten Sachen aus und warf mir nur diesen Pullover über. Dann blickte ich auf meine wieder nackten Füße. Von neben an konnte ich Jimins Aufgewühltheit und seine Energie sogar durch die Wand spüren. Anscheinend hatte er nicht so oft Besuch von einem Fremden wie mir.
Ich machte mir ernsthafte Gedanken wie ich wieder nach Hause kommen sollte. Und ich sehnte mich nach meinem Wäldchen. Zwischen dessen Bäumen waren alte Ruinen, in denen ich bis jetzt mein verstecktes Leben geführt hatte. Und über dickere Kleidung hatte ich mir noch nie Gedanken machen müssen, denn immer wo ich war, war frühlingshaftes Wetter. Dies war ich eigendlich gewohnt und blickte jetzt unsicher auf meine frierenden, nackten Beine. Die Ärmel des Pullovers hingen weit über meine Hände und der untere Saum war kurz unter meinem Hintern. Ich brauchte Wärme.

Leise schlich ich zur Tür und öffnete diese. Im Flur brannte kein Licht und auch im angrenzenden Wohnzimmer war alles dunkel. Der Regen hatte sich (ps: wegen Taehyung) verzogen und der Mond warf ungehindert sein kaltes Licht auf die schlafende Gestalt auf dem Sofa.
Jimins silbernes Haar lag ihm im Gesicht und verdeckte etwas seine schönen, geschlossenen Augen. Er trug nur eine weite Hose: so hatte ich einen guten Blick auf seinen muskulösen Bauch und die schöne Haut. Jedoch zuckten seine Hände immer wieder im Schlaf und auch seine Beine hielten nicht still. Seine vollen Lippen öffneten sich ein kleines Bisschen, damit ein leiser Laut entfliehen konnte. Er hatte einen Albtraum. Ohne zu zögern legte ich mich zu ihm auf dieses weiche Dingens und schlang Arme und Beine um mich, um in den Traum zu gelangen...

Es regnete. Jimin stand mitten auf einer Straße und blickte ausdruckslos auf das Chaos vor sich. Blinkende blaue Lichter rotierten auf einem dieser gelben, großen Fahrzeuge und ein kleiner Mensch wurde gerade auf einer Art Liege in das Fahrzeug geschoben. Daneben stand ein weinender, weiblicher Mensch und sah zu wie die Türen vor dem Kind geschlossen wurden. Sie selbst hatte eine Wunde am Kopf und Blut lief ihre Schläfe herunter. Jetzt drehte sie ihren Kopf zu Jimin, der mit Kabeln im Ohr dem Szenario zusah. Im Hintergrund schlugen die Flammen eines anderen Fahrzeuges nicht mehr ganz so hoch: Männer waren dabei das Feuer zu löschen. Die Frau rauschte weinend und wütend auf Jimin zu, der ganz anders aussah wie jetzt. Sie rief ihm irgendetwas zu, was man nicht verstand. Aber etwas war leicht verständlich: Jimin war an diesem Unfall beteiligt und gab sich die Schuld dafür....

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Danke für über 100 Reads nach drei Kapiteln😶😊
Wie gefällit euch bis jetzt die Ff?
Bb ~wolvscalligraph

Starsouls {VMIN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt