Kapitel 9

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POV TAEHYUNG

Ich traute diesem Teil namens 'Handy' nicht. Und ich war davon überzeugt, dass es Menschen schadete.
Jimin hatte die Tür hinter sich geschlossen und ich konnte hören wie er sich über etwas ärgerte: er hüpfte vor der Tür herum, dann verschwand er wieder im Bad. Ich blinzelte kurz, dann schob ich den pinken Pullover von meinem Körper und sah mich in dem Spiegel an, der an einer Wand befestigt war. Er erinnerte mich etwas an einen der unberührten Seen in meinem Wald. Mein Blick wanderte über mein Abbild auf dem Spiegel: über die breiten Schultern, die immer schmaler werdende Taille und die schmale Hüfte. Über meine dünnen, langen Beine, die helle Haut und die zierlichen Knöchel bis hin zu den Zehen. Dann: mein Gesicht. Die hellen Haare, die gerade Nase, die blauen Augen und die geschwungenen Lippen, der breite, gerade Hals. All das war ich, all das war...das Leben. Ich war...das Leben.

Manchmal hasste ich meine Bestimmung, denn so zu sein wie ich war auch nicht immer leicht. Meine Tiere und mein Wald würde ohne mich zerfallen und sterben und ich? Ich wäre hier, wo ich nicht hingehöre und bin nicht einmal auf dem Weg nach Hause. Ich machte mir Vorwürfe, wenn ich mich nur anblickte.
Verwirrt wandte ich mich vom Spiegel ab und zog mir die Sachen über, die Jimin mir gegeben hatte. Dann ging ich nach draußen und sah mich nach ihm um, aber er war noch im Bad. Also schlich ich zum Sofa und zu der Lilie, der ich wieder zum Leben geholfen hatte.

Ihre Blüten verbreiteten einen angenehmen Duft und sie strahlte eine gewisse Aura aus, die nur ich erkennen konnte.
Jimin kam aus dem Bad, etwas verschwitzt, und beobachtete mich kurz wie ich die Blume zufrieden anlächelte.
"Ist alles in Ordnung?" fragte er und ging zur Küche, um Essen zu machen. Die rote Anzeige des Weckers sagte, dass er Mittag war.
"Kennst du dieses befriedigende Gefühl, wenn du jemandem geholfen hast, dem es schlecht geht?" fragte ich zurück und sah ihm bei seinem Tun zu.
"Ich habe Hobi mal bei seinem Kater geholfen. Es ging ihm wirklich schlecht!" lachte er, was mich auch lächeln ließ. Kurz war ich verwirrt über mich.
"Wer ist Hobi?"
"Jung Hoseok, mein Arbeitskollege und bester Freund. Mitten in seinem Suff damals hat er sich seinem Nachbar Yoongi an den Hals geworfen und ich habe ihn vor so einigen Peinlichkeiten bewahrt. Danach hat er sich die Seele aus dem Leib gekotzt".
Jimin lachte belustigt über seine Erinnerung. Er pustete sich eine silberne Strähne aus dem Gesicht und kippte Nudeln in das kochende Wasser. Er lachte wirklich schön.

 Er lachte wirklich schön

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Er grinste die Nudeln regelrecht an, was ich wirklich belustigend fand. So beobachtete ich ihn die ganze Zeit und hing meinen Gedanken hinterher, bis das Essen fertig war und er es auf dem Esstisch servierte.

POV JIMIN

Ach, ich liebe die Erinnerung an diesen Abend. Und ich konnte mich noch gut an Yoongis verstörten Blick erinnern, als Hoseok sich -halb gebückt- um seine Hüfte geklammert hatte und so mit ihm gelaufen war. Am nächsten Morgen hatte er Yoongi nicht gesehen; eig Glück, denn sonst wäre er bis auf den Erdkern im Boden versunken.
Wieder musste ich lachen und nahm gut gelaunt die Essstäbchen in die Hand, um mich meinem Ramen zu widmen. Taehyung hatte mich die ganze Zeit beobachtete, doch jetzt sah er sich die Stäbchen an, als wären sie vom Mond. Mit Nudeln, die mir aus dem Mund hingen, nuschelte ich:
"Hascht du noch nie mit Schtäpchen gegeschen?"
Taehyung nickte leicht und sah mich ruhig an. Ich schlürfte schnell die Nudeln hoch, dann stand ich auf und stellte mich hinter ihn, um mich über seine Schulter zu beugen und seine Hand zu nehmen. Mit meiner anderen langte ich zu den Stäbchen und gab sie ihm richtig in die Hand. So musste er nur noch die Finger bewegen und konnte essen.
"Besser?" lächelte ich und zog mich zurück.
"Du bist warm" erwiederte Taehyung und versuchte die Nudeln hochzuheben.
"Ähh...danke" murmelte ich und wurde warm, ich hatte schon lange keine Komplimente mehr bekommen. Wenn...das ein Kompliment war...

"Ich mag dich" sagte Taehyung unerwartet, sodass ich mich verschluckte und wie ein Irrer husten musste. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr alles 'ausgehustet' habt, aber trotzdem noch husten müsst? Genau daran starb ich gerade. Wasser war meilenweit enfernt, also stand Tae auf und klopfte mir ganz leicht auf den Rücken. Komischerweise wurde es sofort besser und mein Gesicht nahm wieder eine normale Farbe an.
"Du...du magst mich? Wir kennen uns einen Tag!"

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Starsouls {VMIN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt