.:Kapitel 5:.

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►NOEL POV

Los Angeles, Sommer 2008





Nur langsam wache ich aus einem unruhigen Schlaf auf und glaube jemanden zu sehen, der mich anstarrt. Dante? Mein Blick klärt sich und ich schrecke auf. Madison!

"D-Das kann nicht sein. Du bist..."

Augenblicklich schnellt ihre Hand vor, umgreift meinen Hals und presst mich wieder auf die Matratzen zurück. "Tot? Du musst es ja wissen, da du mich ja umgebracht hast", zischt sie, packt fester zu und drückt somit mir die Luftröhre ab. Verzweifelt ringe ich nach Atem und versuche mich zu befreien, doch Ausrichten kann ich nicht viel.

Ihre eisblauen Augen starren mich dämonisch und verachtend an.

"Du kleiner Bastard! Denkst du ernsthaft, dass du etwas Besonderes für ihn bist? Dante wird dir das nie Verzeihen und irgendwann wirst du vor seiner Kanonenmündung enden, genau so wie ich es tat." Laut fängt sie an gehässig zu lachen.

Panik steigt in mir auf, eher ausgelöst von ihren Worten, als von meinen schmerzhaft brennenden Lungen durch mangels an Sauerstoff. Wild schlage ich um mich und trete nach ihr.

"AH! NO! VETE!" [AH! NEIN! VERSCHWINDE!]

"NOEL!"

Plötzlich löst sich ihr kaltes Gesicht vor mir auf, und wird durch Dantes besorgtes ersetzt, der mich fest an meinen Oberarmen umklammert hält. Hektisch schaue ich mich nach ihr im Hotelzimmer um, dabei geht mein Atem rasch und meine Brust hebt sich schnell auf und ab.

"D-Dante", wimmere ich kläglich, als ich sie zu meiner Erleichterung nicht entdecke und mich in seine Arme werfe. Sofort schließt er mich fester in seine kräftigen Arme. "Esta bien, calmate Solo fue un sueño." [Beruhige dich, es war nur ein Traum.]

Ein Traum? Dabei konnte ich schwören, ihre Fingernägel, die sich schmerzhaft in mein Fleisch gebohrt haben, immer noch zu spüren. Einfühlsam streicht mir Dante den Rücken runter und nur mit Mühen gelingt es mir, mich nach einer Weile wieder zu beruhigen.

"L-Lass uns bitte nicht mehr auf spanisch reden", flüstere ich mit tränenerstickter Stimme und mein Blick wandert zum Nachttisch, auf dem die Waffe liegt, die Madison vor vierundzwanzig Stunden das Leben nahm.

Kurz hält er inne, bevor er mich dann anlächelt.

"Wie du willst, Ángel."

Ich will alles was mit meiner Heimat zutun hat hinter mir lassen.

Einen Neuanfang in der Stadt der Engel, mit dem Mann, für den ich ein Engel bin. Doch das würde ich nicht lange bleiben, denn in diesem Moment entschied ich mich dafür, meine Unschuld wegzuwerfen.

Eins was ich von Madison gelernt habe ist, dass Schönheit Macht bedeutet und dies werde ich zu meinem Vorteil ausnutzen.

Bedacht ihre dummen Fehler nicht zu wiederholen.

Ich werde Dante lieben und beschützen.

Niemals Verraten und wenn ich es doch tun sollte, dann ist es ein Segen durch seine Hand zu sterben.


Gegenwart...


Das Hupen des Autofahrers hinter mir reißt mich aus meinen Gedanken und ich werfe einen desinteressierten Blick, über den Rand meiner großen Gucci-Sonnenbrille, in den Rückspiegel, bevor ich den Kopf nach hinten in das Leder lehne.

2. Straight but claimed by my best friend (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt