.:Kapitel 6:.

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ALEC POV






Ich fahre mir durch die vom Duschen noch leicht feuchten Haare, bleibe vor der offenen Tür stehen und klopfe an den Türrahmen. Coach Carter schaut von seinem Schreibtisch nicht mal auf, bevor er mich grummelnd hereinwinkt.

"Sie wollten mich sprechen, Coach?", frage ich höflich und trete ein.

"Schließ die Tür, Prescott", entgegnet er knapp und ich tue, wie mir gesagt wird.

Neugier steigt in mir auf, denn der Coach bespricht nichts hinter verschlossenen Türen, auch wenn er kurz davor steht dich zur Sau zu machen, macht er es so, dass es alle mitbekommen, damit wir ja daraus lernen und die Fehler nicht wiederholen. Er hebt nun seinen strengen Blick von unserem Spielplan und deutet mir, dass ich mich setzen soll.

Okay, alles klar. Jetzt soll ich mich auch noch setzen? Hier stimmt was nicht. Ich lasse meine Sporttasche neben mir auf den Boden plumpsen und nehme vor ihm auf den abgenutzten Ledersessel platz.

"Ich will nicht lange um den heißen Brei reden, Prescott. Kingstons Ausstieg war ein derber Verlust für uns alle und das ist nun über sieben Monate her. Das Team kann nicht weiterhin kopflos ohne einen Kapitän umher wandern. Du als stärkster Spieler sollst seinen Platz einnehmen. "

"S-Sie meinen, ich soll..." – "Der neue Kapitän werden, ja. Hör auf zu stottern Junge. Das kann ja keiner mitansehen", seufzt er und erhebt sich, was ich ihm aus Respekt sofort gleich tue.

"Aber Coach! Sie wissen doch, wie das momentane Verhältnis mit mir und dem Team ist. Sie sprechen immer noch nicht mit mir und ich soll ihr Kapitän werden? Wie soll das gehen?"

Der Coach setzt sich seine Mütze mit unserem Team-Logo auf und marschiert einfach an mir vorbei zur Tür. "Die Entscheidung ist gefallen, Prescott. Du bist der Kapitän. Lass dir was einfallen." Als ich gerade wieder Einwand legen will, öffnet er die Tür, läuft hindurch und ruft beim Gehen: "Los, los, Bruins!"

Seufzend bleibe ich allein in seinem Büro zurück, lege mir den Kopf in den Nacken und reibe mir mit meinen Handflächen über das Gesicht. Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein. Niemals werden sie mich anerkennen und das ganze wird in die Hose gehen.

Verdammt, Davy! Ich krieg's nie so hin wie du.

Nachdem ich meine Gedanken etwas zumindest wieder gesammelt habe, entschließe ich mich auch nach Hause zu gehen. Kaum aber habe ich einen Fuß aus dem Büro gesetzt, schon ertönt ein lautes Krachen aus der Umkleidekabine.

Fraglich runzle ich die Stirn, steuere mit eiligen Schritten zur Umkleidetür und reiße sie auf. Überrascht weiten sich meine Augen, als ich sehe, wie Derek mit einem aggressiven Gesichtsausdruck Becks am Kragen gepackt hält und das Team versucht sie verzweifelt auseinander zu bringen.

"DEREK!"

Hastig gehe ich nun auch dazwischen und wir schaffen es endlich sie zu trennen. Derek mag zwar der kleinste und schmächtigste unter uns sein, aber wenn er wütend wurde, konnte man ihn kaum Zügeln. In seinen Augen ist klar die Wut zu sehen, aber auch schmerz und ich kapiere auch gleich weshalb, als er sich aus unserem Griff befreit und die Tür zu Davys Spindfach schließt.

"DU BIST DOCH KOMPLETT IRRE SHORTY!", brüllt Becks, spuckt auf den Boden und wischt sich das Blut aus dem Mundwinkel. Dereks Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen, als er seinen Blick zu Becks richtet und er zeigt mit dem Finger auf Davys Spind.

"NIEMAND WIRD DIESEN SPIND BENUTZEN!"

Auch wenn er zu Becks spricht, ist es offensichtlich, dass seine Worte an uns alle im Raum gerichtet sind. Becks schüttelt nur den Kopf und knallt mit der geballten Faust gegen den Spind.

2. Straight but claimed by my best friend (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt