.:Kapitel 20:.

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►DANTE POV





Meine gehetzten Schritte hallen zwischen den Wänden, als ich über den dürftig beleuchteten Gang in die Trainingshalle trete. Tyson ist gerade dabei seine Rekruten - mit dem morgendlichen Routine-Training - durch die Hölle zu schicken.

"Tyson!", rufe ich leicht gereizt und durch das Echo ertönt meine Stimme lauter als beabsichtigt.

Die Bodyguards zucken leicht zusammen, als sie mich - ihren Boss - kommen sehen, doch bevor sie anhalten können, drehe ich meinen Zeigefinger in der Luft und signalisiere ihnen somit, das sie weiter ihre Runden drehen sollen, was sie auch schließlich tun.

Gnade ihnen Gott, wenn nicht bei so einem Vorgesetzten, der sich auch schon zu mir umdreht. Natürlich Izzy um den Bauch geschnallt, der mit Gehörschutz-Kopfhörer auf den Ohren munter an seinem Schnuller nuckelt. Dios! Seufzend fahre ich mir durch die Haare und schaue ihn ernst an. "Was soll das, mano?"

"Was soll was?" Tyson spielt mir den Ahnungslosen und zuckt mit den Schultern. Kopfschüttelnd beginne ich Izzy von ihm abzuschnallen und nehme ihn auf meinen Arm.

"Kaum gehe ich auf die Toilette, schon entführst du die ihn aus seinem Laufstall."

"Entführen würde ich das jetzt nicht nennen. Ich hatte Anette gesagt, das sie dir Bescheid geben soll, wenn du wieder zurück bist", murmelt er, wobei er sich mit der Hand über den Mund reibt.

"Tyson! Du kannst dich nicht einfach nach Lust und Laune mit ihm fusionieren und dann noch versuchen deine Arbeit nachzugehen, das ist gefährlich."

"Er sah aber so einsam aus und ich passe schon auf", erwidert er beinahe verzweifelt und streichelt ihm sanft die Wange mit seinen Fingerknöcheln.

Ich schiele ihn mit zusammengekniffenen Augen an und schnalze mit der Zunge.

"Der Einzige, der sich hier einsam fühlt, ist ganz bestimmt nicht Izzy."

Nun endlich richtet sich sein Blick auf mich und ein verschmitztes Grinsen umspielt seine Lippen, was mich unbewusst ein Schritt nach hinten machen lässt, doch Tyson schlingt schon einen Arm um mich und zieht mich an sich.

"Stimmt schon, ich habe dich etwas vernachlässigt. Das werde ich heute Nacht nachholen", raunt er dunkel in mein Ohr und gleitet mit seinen fordernden Händen meinen Rücken hinab, nur um an meinem Po zu verweilen.

Seine Berührungen schießen mir durch den Körper wie ein Stromstoß, doch ich entsinne mich gleich wo wir sind und entwinde mich, mit glühenden Wangen, Tysons Liebkosungen.

"Damit meinte ich dich!", flunkere ich. Denn ich hatte tatsächlich ein kleines bisschen über mich selbst gesprochen. Doch Tyson lässt sich nicht so einfach beirren und der Beweis ist sein zufriedenes Grinsen, welches immer breiter in seinem Gesicht wird.

Ich fluche in meinen Gedanken auf Spanisch, bevor ich wieder zu sprechen beginne. "So kann das nicht weitergehen. Wir werden uns eine Nanny anschaffen." Prompt fällt ihm das amüsierte Grinsen wieder aus dem Gesicht und es ist nun an mir zu Grinsen.

"Was? Nein! Ich vertraue Pausbäckchen nicht an irgendeinen Fremden an." Tysons fast weinerlicher Protest fällt bei mir auf Taube Ohren. Ich bin es leid, dass er sich benimmt, als wäre der Kleine noch mit der Nabelschnur verbunden – mit seiner obendrauf.

"Bueno! Dann gibt es nur eine Lösung. Du bleibst zu Hause und passt auf Izzy auf, während ich arbeiten gehe." Seine Mimik spiegelt seine Missgunst darüber deutlich. "Das will ich auch nicht."

"Mano! Ich bin auf ein Kompromiss eingegangen und mit dir zusammen in ein kinderfreundliches Apartment - nicht weit weg von Noir - gezogen. Jetzt komm mir hierbei auch entgegen", behaupte ich und stütze Izzys, Hinterkopf, weil er das Gesicht zur Seite geneigt und auf meine Schulter gelegt hat. Das tut er nämlich immer wenn er kurz vorm Einnicken ist.

2. Straight but claimed by my best friend (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt