.:Kapitel 3:.

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TYSON POV


Kenia: Militärstützpunkt 2005


Es ist schon einen Monat her, dass ich hergekommen bin. Diese Militärbasis war im Vergleich zu der letzten eher kleiner, aber nicht weniger gut abgesichert. Sie sah von außen eher verschlafen aus mit den wenigen Soldaten die patrouillierten und dem kaum brennenden Licht, doch man sollte sich nicht täuschen lassen.

Ein hoher Drahtzaun, welcher zusätzlich mit Stacheldraht und Eisenspitzen gesichert ist, umgibt die schlafende Festung. Die zusätzlich mit Starkstrom geladen ist. Ebenfalls verfügt das Lager über einen mindestens hundert Meter weit reichenden Infrarot Scanbereich mit Alarmsystem.

Es wäre also kein Sonntagsspaziergang hier rein zu wollen.

Seit drei Jahren sind die verschiedenen Kasernen auf verschiedenen Kontinenten verteilt mein zu Hause. Ich habe so vieles gesehen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mal mehr elend zu sehen bekomme, als auf den verdreckten Straßen der Bronx.

Natürlich erledige ich nur die Drecksarbeit, wie in der Küche helfen und die Stiefel zu putzen. Es ist überhaupt ein Wunder, das ich hier sein kann, aber bald bin ich siebzehn und kann endlich ein vollwertiger Soldat werden.

Das alles habe ich nur ihm zu verdanken.

Meine Sinne schärfen sich schlagartig, ausgelöst durch ein Geräusch, was ich glaube gehört zu haben. Die Birne flackert über mir auf und fängt an, in einem hektischen Rhythmus zu pulsieren, bis es im Raum komplett schwarz wird.

Ein Stromausfall? Das kann nicht sein.

Langsam lege ich die Kartoffel, die ich so eben noch geschält habe in den Korb zurück und mit einer Bewegung drehe ich das Messer in meiner Hand, so dass die Messerklinge nach unten in Richtung Handwurzel zeigt.

Jetzt höre ich deutlich Schritte.

Aber so spät ist doch sonst nie außer mir jemand auf.

Vorsichtig schleiche ich mich hinter die geöffnete Tür. Das Echo der näherkommenden Schritte, die im Korridor widerhallen, sind mit dem raschen Pochen meines Herzens verschmolzen.

Kleine Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn. Ich weiß nicht, ob es an der relativ schwülen Nacht oder an meiner Nervosität liegt. Wenn es ein Eindringling war, musste ich ihn selbst überwältigen. Es war keine Zeit um jemanden zu alarmieren.

Die Person zu dem die Schritte gehören, tritt nun in den Raum, worin ich mich befinde. Ohne zu Zögern stoße ich die Tür zu, knalle ihn dagegen und richte ihm die Klinge an die Kehle. Glühende goldene Augen blitzen in der Dunkelhaut auf und ihre Vertrautheit lassen mich in meiner Bewegung verharren.

"Dios mío, was für eine stürmische Begrüßung."

Die Stimme, die ich, wenn ich Glück hatte, einmal in der Woche zuhören bekam und die über die Jahre immer tiefer und reifer wurde, klang nun leibhaftig in meinen Ohren. "D-Dante? Bist du das wirklich?", wispere ich und lasse augenblicklich die Klinge sinken.

"Claro que soy yo, mano!" [Natürlich bin ich es, Kumpel!]

"W-Was machst du hier? Wie bist du überhaupt hierreingekommen?", will ich erstaunt wissen.

"Wir hatten etwas Geschäftliches in Afrika zu erledigen, da habe ich einen kleinen Abstecher zu dir gemacht und einen Soldaten großzügig geschmiert", grinst er.

Tzeh! Dieser! Und so etwas darf sich Soldat nennen.

Obwohl ich in diesem Fall ihm mehr als nur dankbar dafür bin.

2. Straight but claimed by my best friend (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt