Kapitel ZWÖLF

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Nach dem Essen wollten Yoongi und ich ein wenig Zweisamkeit genießen weswegen wir uns nach oben begaben und sein Zimmer ansteuerten. Kaum hatten wir dieses betreten   sprang ich förmlich auf sein Bett, strich mir die Hose von den Beinen und kuschelte mich in seine Decke ein. Yoongi beobachtete das ganze schmunzelnd ehe er sich zu mir legte und mich augenblicklich in seine Arme zog. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust während er die Arme um mich geschlungen hatte. Der Moment kam mir beinahe schon surreal vor, so wie ich hier lag und von seinem Duft betört wurde. Die Wärme und Geborgenheit die er ausstrahlte ließen mich in einen schnellen Schlaf fallen.

Durch das ständige Klingeln meines Handys wurde ich abrupt aus dem Schlaf gerissen. Yoongi, welcher scheinbar neben mir schlief, brummte missbilligend. Schnell griff ich nach dem Störenfried und starrte das Display an. Als ich sah, wer mich anrief, nahm ich den Anruf sofort entgegen.

"Hey Hyung." Die Stimme meines kleinen Bruders war kaum zu hören und zitterte stark.

"Was ist passiert?" Alles in mir ging auf Alarmbereitschaft als ich hörte, wie schlecht es meinem Bruder ging. Yoongi, der das Ganze mitbekommen hatte, setzte sich ebenfalls auf.

"Ich will hier weg." Zum Ende hin brach seine Stimme ab.

"Wo bist du?"

"Z-Zuhause..."

Kaum hatte ich aufgelegt, sprang ich sofort aus dem Bett und zog mich wieder an. Busan war mehrere Stunden entfernt und wer weiß wann der nächste Zug fahren würde.

"Scheiße...", fluchte ich völlig überfordert. Yoongi stand nun ebenfalls auf, da ich mich kaum beruhigen konnte, kam auf mich zu und umarmte mich sodass ich gezwungen war, still zu halten.

"Was ist los?"

"Hyunjun... er braucht meine Hilfe... und ich brauche deine." Jetzt war es meine Stimme die zitterte. Ich erklärte ihm schnell was passiert war und ohne zu zögern gingen wir zu seinem Wagen. Jin, Namjoon und Yoongi waren die einzigen von uns, die ein Auto besaßen, da die drei bereits volljährig sind und einen Führerschein haben. Die meiste Zeit aber standen die Autos in der Garage, da die Schule nur einen 10 Minütigen Fußmarsch von hier entfernt war.

Kurz vor Busan wurde ich immer nervöser. Meine Hände wurden zittrig und wie so oft in letzter Zeit, begann ich mit meinen Fingern zu spielen. Plötzlich nahm Yoongi meine kleine Hand in seine und drückte diese leicht ehe er sie mit seiner verschränkte und mit dem Daumen immer wieder über meinen Handrücken strich. Ein riesiges angenehmes Kribbeln durchzog meinen Körper dank seiner Berührungen. Das Verlangen ihn gerade einfach nur zu mir zu ziehen und zu küssen war riesig doch da wir noch auf der Autobahn waren und ich keinen Unfall riskieren wollte, beließ ich es bei einem Kuss auf seine Hand. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und meine Atmung beschleunigte sich ein wenig. Es war noch total ungewohnt ihn als meinen festen Freund zu sehen und ihm diese kleinen Gesten zu zeigen oder zu machen.

"Chim, mach dir keinen Kopf okay? Alles wird gut."

"Hyung... Versprichst du mir was?" Yoongi nickte zur Bestätigung, wendete seine Blick aber nicht von der Straße.

"Egal was... was gleich passieren wird... Greif bitte nicht ein. Ich muss das selber regeln, okay?"

Jetzt drehte er sich doch leicht zu mir, immer noch darauf bedacht, keinen Unfall zu bauen. Anhand seines Gesichtausdrucks wusste ich, dass er nicht ganz verstand, was ich meinte, jedoch versprach er es mir trotzdem, da er wusste, dass er nicht wirklich eine Wahl hatte.

Keine 20 Minuten später, bogen wir in meine alte Straße ein was meinen Puls beinahe schon zum Rasen brachte. Beim Anblick meines alten 'Zuhauses' bekam ich wieder leichte Panik. Yoongi, welcher meine Hand nie losgelassen hatte, parkte sein Auto in der Einfahrt und drehte sich ein wenig zu mir.

Do you love me? - Yes, I do ~ YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt