Do you love me? - Yes, I do ~ YOONMIN

Kapitel Sechsundzwanzig

Yoongi Pov

Ich gebe mir selber die Schuld weil ich weiß, dass es stimmt. Ich hätte nicht rumheulen müssen wegen so einer Kleinigkeit. Gott und ich heule wieder. Ich bin ein kompletter Nichtsnutz und eine Heulsuse. Wie haltet ihr das überhaupt aus? Ich hätte es damals wirklich beenden sollen

Immer wieder spielten sich seine Worte in meinem Kopf ab. Er gab sich die Schuld an dem Tod seiner Eltern. Wieso denkt er nur so schlecht von sich? Wieso ist er so davon überzeugt Schuld zu sein? Was ist damals passiert? Durch die ganzen Fragen, die sich in meinem Kopf bildeten realisierte ich erst zu spät, dass Jimin weg war. Er war weg und wir anderen standen nur blöd im Flur rum ohne ihm hinterher zu jagen. Schnell setzte ich mich in Bewegung. Wenn ich Glück habe, erwische ich ihn draußen irgendwo. Doch leider war die Hoffnung vergebens. Als ich nämlich vor dem Haus stand, konnte ich weit und breit keinen Jimin erkennen. Ich ging noch etwas die Straße runter wurde aber auch da nicht fündig. Wo könnte er sonst stecken? Der einzige Ort, der mir noch in den Sinn kam, war der Wald mit dem großen Sportplatz. Ich hatte ihm zwar verboten, dahin zu gehen, aber als würde das ihn gerade aufhalten. Sofort machte ich mich also auf den Weg dahin.

Nachdem ich gefühlt eine halbe Stunde unterwegs war, kam ich endlich an dem großen Platz an musste aber leider feststellen, dass Jimin nicht da war. Dafür lag etwas anderes in der Mitte des Platzes. Je näher ich dem Gegenstand kam, desto größere Panik kam in mir auf. Vorsichtig beugte ich mich runter um den Gegenstand aufzuheben, als ich an diesem ankam. Ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass es sich hierbei um Jimins Handy handelte. Da ich sein Passwort kannte, konnte ich ohne Probleme das Handy entsperren. Was ich allerdings im Anschluss sah, gefiel mir gar nicht. Die Notizen waren geöffnet und er hatte dick und fett "Mianhae Hyung" in die Notizen geschrieben. Ich hatte zwar das Gefühl, die Nachricht war nicht an mich gerichtet allerdings fühlte ich mich trotzdem angesprochen. Verzweifelt hockte ich mich auf den Boden und starrte auf das Handy. Er hat es wirklich getan. Er wollte verschwinden und jetzt ist er nicht aufzufinden. Ich hoffe für ihn, er kommt zur Besinnung und ist schon auf dem Weg nach Hause. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne ihn machen sollte und die Anwesenheit seines 'Bruders' war da nicht gerade hilfreich. Ich konnte mir ein Leben ohne Jimin nicht vorstellen. Schon als ich ihn damals gesehen habe, weckte er etwas in mir. Etwas, was ich schon jahrelang nicht mehr gespürt hatte. Der Wunsch nach Liebe. Wir sind uns immer näher gekommen und ich habe mich mehr und mehr in ihn verliebt. Seine gesamte Art, seine Ausstrahlung und dieser Eyesmile. Auch liebte ich seine Stimme. Er selber war zwar der festen Überzeugung, sie wäre echt grottig aber ich liebte sie. Er hörte sich an wie ein Engel und irgendwann werde ich das auch jeden wissen lassen. Nachdem ich mich etwas gefasst habe, machte auch ich mich auf den Weg nach Hause. Ich habe noch die Hoffnung, ihn dort anzutreffen.

Wie heißt es so schön "Die Hoffnung stirbt zuletzt?". Naja, leider ist meine gerade gestorben. Als ich das Haus betrat und die völlig fertigen Jungs im Wohnzimmer antraf, diese mir dann auch noch sagten, Jimin sei nicht hier, hätte ich am liebsten das Haus in kleine Teile zerlegt. Ich war sowohl traurig als auch wütend und verzweifelt. Es könnte alles passiert sein. Entweder er ist freiwillig fort gegangen, was auch am wahrscheinlichsten ist, oder er wurde entführt oder so.

"Was glaubst du wo er ist?", fragte unser Maknae verzweifelt. Man merkte sofort, wie sehr er sich um seinen Hyung sorgte. Das taten wir alle. Jin starrte durchgehend auf den Boden und wurde dabei von Namjoon in den Arm genommen, Tae starrte nur durch das Fenster, weshalb Hobi sich um unseren Maknae kümmerte. Hyunjun saß auf dem Esstisch und starrte an die Decke. Jihyun saß zusammen gekauert auf der Couch.

"Ich weiß es nicht, Kookie", murmelte ich.

"Meinst du er kommt zurück?"

"Nein." Geschockt sahen mich alle an. Ich holte Jimins Handy raus und legte es auf den Couchtisch. Zuvor hab ich es noch entsperrt, damit die anderen die Notiz sehen konnten.