Einsamkeit

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Einsamkeit

Nach einem kurzen Fußmarsch, kamen die beiden endlich bei ihrem Ziel an. Miku war den Weg natürlich geflogen und landete jetzt auf einem Fels.

Das Wasser der Quelle war kristallklar, sodass man den Boden sehen konnte. Dort wuchsen verschiedene Pflanzen und auch einige kleine Tierchen schwammen darin herum. Sie befand sich in einer großen Höhle, in der viele leuchtende Pilze wuchsen, weshalb Ash auch gar nicht mehr aufhören konnte zu starren.

,,Du kannst hier in Ruhe ein Bad nehmen. Nur wenige kennen diesen Ort, weil sich nur wenige in den Grenzwald trauen. Du glaubst nicht wie einsam es hier sein kann.", meinte Frey und sah abwesend ins Wasser.

,,Warum bist du denn so einsam? Du scheinst mir ja ganz nett zu sein. Warum hast du keine Freunde?", wollte der schwarzhaarige neugierig wissen und ließ sich ebenfalls auf einen der Felsen sinken.

,,Naja, es ist schwer zu erklären. Ich bin kein Mörder oder ähnliches.", begann der Feenjunge leise und verschränkte seine Arme vor der Brust.

,,Also, mit einem Eichhörnchen auf der Schulter, einem kleinen Drachen in den Armen und Efeu um den Hals siehst du auch nicht wirklich aus als könntest du irgendwem etwas zu leide tun. Es war ganz schön leichtsinnig von dir, mich mitzunehmen. Vielleicht hätte ich ein Mörder sein können, oder ein Mensch mit schwarzen Blut.", grinste der ältere der beiden und sah sich noch einmal in der Höhle um.

,,Der Grund dafür, dass ich keine Freunde oder ähnliches habe ist mein Bruder, Rowan. Der jüngere meiner beiden großen Brüder. Er erlaubt es nicht und wimmelt alle ab, die mir zu nahe kommen. Er will nicht, dass ich jemand anderen mögen könnte oder mich vielleicht sogar in jemand anderen verliebe. Deshalb meiden mich sehr viele, weil er keinen wirklich guten Ruf hat. Wahrscheinlich ist er genauso, wie ihr Menschen euch in euren Geschichten erzählt, wie wir Feen sind. Selbst ich habe Angst vor ihm. Deshalb komme ich sehr oft hier her. Weil ich alleine bin und mich niemand finden kann. Und ich mich zumindest ein kleines bisschen sicher fühlen kann.", erklärte die Fee leise und zog jetzt auch noch die Beine an. Der junge Mann wollte gerade den Mund auf machen, um etwas zu sagen, doch Frey kam ihm zuvor.

,,Bevor du fragst, ja, mit meinem ältester Bruder könnte ich darüber reden, aber er ist nie da, wenn man ihn braucht. Unser Vater schickt ihn immer, um irgendwelchen Ärger wieder gut zu machen, oder bei Aufständen, wieder alles gerade zu biegen. Deshalb bleibe ich meistens mit Rowan und meinen Eltern alleine zurück. Natürlich könnte ich auch mit ihnen etwas machen, aber meine Mutter darf nichts anderes, als sticken, auf dem T... auf ihrem Platz zu sitzen und meinen Vater zu unterhalten. Und er ist immer so langweilig und er mag mich nicht sonderlich.", am Ende des Satzes, brach der blauschwarzhaarige ab.

,,Jeder Vater liebt sein Kind, vor allem wenn es auch noch ein Junge ist.", versuchte der Mensch Frey ein wenig aufzuheitern, doch dieser schüttelte leicht den Kopf.

,,Er nennt mich ständig ein dummes kleines Kind. Und ich sei zu nichts fähig. Nimm dir doch mal ein Beispiel an Rowan!, sagt er ständig. Natürlich sind meine Brüder viel nützlicher als ich, was aber daran liegt, dass sie über achtzig Jahre älter sind als ich! Ich verstehe doch auch nicht, warum er dann so unbedingt noch ein Kind haben wollte, wenn er mir doch sowieso nur unterstellt, wie unnütz ich doch bin. Ich versteh das nicht, aber lass uns jetzt über etwas anderes sprechen."

Ash war ein wenig verwundert über den plötzlichen Themenwechsel, ging jedoch nicht weiter darauf ein.

,,Okay. Kannst du eigentlich fliegen? Du bist ja den Baum hinunter geklettert.", fragte der schwarzhaarige und legte den Kopf schief.

Blüten im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt