Die Sorgen der Zukunft

502 44 0
                                    


Die Sorgen der Zukunft

Als Frey aufwachte, wusste er erst gar nicht wirklich wo er sich befand. Erst langsam dämmerte ihm, was passiert war.

Wie lange die Fee geschlafen hatte, wusste sie nicht, jedenfalls hatte sie das Abendessen sicher schon verpasst. Draußen war es schon dunkel und der Mond schien vom Himmel herab.

Gähnend stand der Junge auf und streckte sich erst einmal. Dann flatterte er ein wenig mit seinen Flügeln.

Vielleicht würde er diese bald ja gar nicht mehr haben. Niemals könnte er Ash töten. Nicht einmal für seine Flügel. Er hatte nicht Angst davor, nicht mehr fliegen zu können, das traute er sich ohnehin nicht wirklich. Frey fürchtete sich vor den Schmerzen. Tausende Nerven lagen in den durchsichtigen Membranen und auch hauchdünne Knochen.

Ein Schauder durchfuhr den Körper des Jungen.

Ash wird ohnehin sterben.

Wie ein Pfeil schoss diese Erkenntnis in seinen Kopf. Er konnte nichts tun. Auch der junge Mann würde erfrieren, wenn er es schaffte zu fliehen.

Ein leises Klopfen riss den Feenjungen aus seinen Gedanken.

Sage steckte seinen Kopf herein und sah sich um. Sein Blick blieb an seinem kleinsten Bruder hängen.

,,Darf ich rein kommen?"

Nickend sah der blauschwarzhaarige dem älteren dabei zu, wie dieser herein trat, die Türe hinter sich schloss und dann auf ihn zu lief.

,,Ich wollte nur mal nach dir sehen. Du hast nicht mit uns gegessen. Vater war natürlich wieder sauer. Willst du mit mir in den Gärten spazieren gehen? Ich muss mir dir über etwas reden.", es schien dem Feenprinzen sehr wichtig zu sein, mit dem jüngeren reden zu können, deshalb willigte Frey ein.

Nur wenige Augenblicke später, spazierten die beiden Feen durch die Gärten. An einigen Laternen hingen wie auch sonst überall hellblaue Irrlichter.

Durch eine magische Kuppel war die Feenstadt ja vor der eisigen Kälte des Winters geschützt, weshalb in den Schlossgärten auch die Pflanzen weiterhin wunderbar gediehen.

,,Ich war bei Ash und habe mit ihm gesprochen.", teilte Sage dem jüngeren mit, welcher abrupt stehen blieb und ungläubig zu dem dunkelgrünhaarigen aufsah.

,,Wirklich?! Geht es ihm gut? Was hat er gesagt? Hat er nach mir gefragt?", noch viele weitere Fragen schwirrten dem Jungen im Kopf herum.

,,Ja, es geht ihm gut. Er wollte wissen ob bei dir alles in Ordnung ist und du wohl auf bist. Ich habe ja gesagt. Ich muss dringend mit dir reden. Es geht um diesen Menschen. Was auch immer er dir bedeutet, er wird so oder so sterben. Ob nun du ihn umbringst, oder Rowan mit ihm spielen darf. Wobei das Erste wahrscheinlich angenehmer für ihn sein wird. Du kennst Rowan, er wird deinen Menschen so lange am Leben halten, bis er sein Interesse an ihm verliert. Und außerdem, ersparst du uns allem, vor allem Vater, eine Menge Schmerzen, wenn du dich für deine Flügel und gegen den Menschen entscheiden wirst. Wir wollen doch alle nur das Beste für dich, Frey. Auch wenn du uns nicht glaubst."

,,Ich soll Vater die Schmerzen ersparen?! Welche Schmerzen denn?! Ich bin derjenige, dem die Flügel abgetrennt werden, nicht er! Es ist seine Entscheidung! Er hätte doch auch alles geheim halten können und Ash hier leben lassen können....als meinen Diener oder so. ich kann niemanden töten und erst recht niemanden, den ich liebe. du...ihr versteht das nicht! Bei euch geht es doch immer nur um das Gesetz. Vor dem Gesetz gab es doch eine Zeit, in der wir alle zusammen lebten. Vater ist der König! Er bestimmt das Gesetz!"

Blüten im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt