Vaterliebe

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 Sage packte seinen jüngeren Bruder an dessen Arm und zerrte ihn aus der Seitenstraße hinaus. Nicht, weil Frey sich wehrte, oder gar weg laufen würde, sondern weil er nicht wusste, wie Rowan den Menschen Übernahm.

Deshalb wollte der älteste Feenprinz so schnell wie möglich seinen jüngeren Bruder finden.

~**~

Ein Tritt in seine Magengrube ließ Ash nach hinten auf den schlammigen Boden fallen. Keuchend richtete sich der schwarzhaarige auf und wischte sich das Rinnsal Blut an seinem Mundwinkel mit dem Ärmel weg.

Die Fee war wirklich verdammt hartnäckig.

Wenn man vom Teufel sprach...

der dunkelblauhaarige kam finster dreinschauend auf ihn zu.

,,Du hast Glück, dass mein Vater dich lebend will, aber ich bekomme meinen Spaß schon noch und nach dir ist Frey dran.", fauchte der Feenprinz und wollte ein weiteres Mal nach dem jungen Mann schlagen, wurde jedoch von einer anderen Hand aufgehalten, was Ash ausnutzte und seinerseits noch einmal in das Gesicht des Feenmannes schlug.

,,Das reicht!", fauchte Sage und warf einen Blick auf die Menschen, die sich dort versammelt hatten.

,,Ihr könnt euch später weiterhin die Köpfe einschlagen! Aber nicht jetzt und vor allem nicht hier!", knurrte der älteste der drei Prinzen und warf einen Blick auf Frey, welcher stur den Boden ansah.

,,Also, Mensch kommst du freiwillig mit uns mit, oder müssen wir dich dazu zwingen?!"

Ash sah kurz zu dem Feenjungen hinüber.

,,Ich habe sowieso keine Wahl. Laufe ich weg, findet ihr mich und außerdem, vertraue ich euch nicht. Einer muss Frey ja vor euch beschützen.", er erinnerte sich noch genau daran, als der blauschwarzhaarige ihm das erste Mal von Rowan erzählt hatte...und an den Schmerz in den Augen der kleinen Fee.

Die beiden anderen Prinzen ließen diese Bemerkung unbeantwortet.

Nur wenige Minuten später hatten die vier die Stadt verlassen.

Frey und Ash liefen hinter Sage. Rowan bildete das Schlusslicht.

,,Tut mir leid, Ash. Das ist alles meine Schuld. Ich weiß nicht was mein Vater mit dir anstellen wird.", flüsterte Frey dem Menschen leise zu und wagte es nach der Hand des anderen zu greifen.

Obwohl der schwarzhaarige ziemlich verwundert darüber war, verhakte er ihre Finger miteinander, weshalb der Junge seinen Blick abwandte, damit niemand die Röte in seinem Gesicht sah.

Zum Glück verdeckte der hellblaue Umhang Freys ihre Hände, denn anderenfalls wäre Rowan sicher mit einem Messer auf Ash losgegangen.

,,Das ist schon okay. Ich hätte dich sowieso nicht freiwillig im Stich gelassen, dafür bist du mir zu wichtig geworden.", murmelte der junge Mann und warf einen Seitenblick auf die junge Fee neben ihm.

,,Wirklich?!", ungläubig sah der blauschwarzhaarige zu dem anderen auf.

,,Sonst würde ich es doch nicht zu dir sagen, oder?"

,,Sage?", der älteste Königssohn reagierte nicht auf seinen jüngsten Bruder.

,,Sage! Was wird Vater mit Ash machen?"

Ein raues Lachen verließ Rowans Kehle.

,,Er hat mir versprochen, dass ich ein wenig Spaß haben darf. Vielleicht darfst du ja auch zusehen und vielleicht darf er ja auch bei deinem Prozess zusehen. Deine Schreie hören, während dein eigener Vater dir die Flügelchen abtrennt. Ich bin schon ziemlich gespannt darauf, wie das Volk ihren jüngsten Prinzen sehen wird, wenn sie erfahren, dass du den König verraten hast und du ab da an ohne Flügel zurecht kommen musst. Eine Fee ohne Flügel ist keine Fee.", stumm liefen dem Jungen Tränen über dessen blasses Gesicht.

Blüten im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt