Vereint?!

525 37 0
                                    


Zwischen Liebe und Familie

Fast vier Tage waren Frey und Ash nun schon bei Sara. Noch immer fühlte Frey sich alles andere als erwünscht, während Ash immer mehr Kontakt mit seinen ehemaligen Freunden hegte, wurde der Kontakt zwischen der Fee und dem Menschen immer weniger.

Wie auch sonst, befand sich der Feenjunge in der kleinen Bibliothek. Jedoch nicht, weil er ein so interessantes Buch gefunden hatte, sondern weil er hier einfach alles und ungestört war.

Oftmals war der blauschwarzhaarige in der riesigen Bibliothek in seinem Zuhause gewesen, weil Rowan ihn wieder belästigt hatte, oder weil sein Vater wieder wegen einer Kleinigkeit ausrastete. Nur sehr selten war der Junge dorthin gegangen, um sich nach einem Buch umzusehen.

Schon am Abend zuvor, hatte er einen Entschluss gefasst. Er würde Ash einfach bitten, ihn zur Grenze zu bringen. Dort würden sich ihre Wege dann trennen. Es war besser so. Für sie beide.

Auch wenn der Fee dieser Entschluss im Herz schmerzte, ging es einfach nicht anders.

Frey lebte hier unerwünscht und brachte alle in Gefahr. Er wollte sich nicht ausmalen, was die Menschen mit ihm anstellten, sollten sie herausfinden, dass er sich hier befand.

Eine Gänsehaut zierte den schmalen Körper des Feenjungen. Daran wollte er wirklich nicht denken.

Miku lag in einem der Regale, während Bray es sich auf dem Schoß der Fee bequem gemacht hatte. Es war schon ziemlich spät, auch der schwarzhaarige schlief bereits, deshalb war in den Gängen von Saras Zuhause auch nichts mehr los.

Müde erhob sich Frey, nahm dabei Bray hoch, und verließ gemeinsam mit den beiden Tieren die Bibliothek.

Miku gähnte herzhaft und trottete vor der Fee umher. Der kleine Drache schien ebenfalls wie der blauschwarzhaarige sehr müde zu sein, doch trotzdem hatte der grüne seinen Freund nicht alleine lassen wollen. Er hatte wohl gemerkt, dass es der Fee nicht gut ging.

Mit leisen Schritten huschte Frey die Gänge entlang und schlüpfte schließlich durch die Tür in Ashs Zimmer. Der junge Mann schlief bereits tief und fest. Zur Überraschung des Jungen, tat der schwarzhaarige dies oberkörperfrei.

Es war recht warm in dem Raum, weshalb Ash nur eine Hose trug und die Bettdecke neben sich liegen hatte.

Zum Glück schlief der Mensch schon, denn Frey starrte, als hätte er gerade einen weiteren Menschen gesehen.

Miku riss an dem Stoff von der Kleidung des Jungen und riss ihn somit aus dessen Gedankenwelt. Die Fee nahm den kleinen Drachen auf seine Arme und ging dann auf das Bett zu. Er wollte Ash auf keinen Fall aufwecken.

Leise setzte er Miku und auch Bray auf die Bettkante, zog sich den Morgenmantel aus, knüllte diesen auf dem Boden ein wenig zusammen und beobachtete, wie die beiden Tierchen sich dort schließlich zur Ruhe setzten.

Dann wanderte der Blick des Feenjungen wieder zu der anderen Person im Zimmer. Ash sah so friedlich aus, wenn er schlief. Die ansonsten meist angespannte, oder gar harte Miene war weg.

Vorsichtig streckte die Fee ihre Hand aus und fuhr sanft über die mit Narben übersäte Haut. Frey fand das nicht abstoßend, im Gegensatz. Es gefiel ihm sogar.

Fast alle Feen, besaßen einen geschmeidigen, makellosen Körper.

,,Umso schlimmer ist es nun für Rowan, verstümmelte Flügel zu haben.", dachte sich der Junge und zog seine Hand zurück.

Kopfschüttelnd, kniete sich der blauschwarzhaarige auf das Bett und kroch über den anderen drüber, auf seine Bettseite.

Er mochte die Nähe zu dem Menschen, obwohl es eigentlich verboten war. Zumindest für sein Volk. Das war Hochverrat.

Blüten im WindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt