Blüten im Wind

Hauchdünn

Hauchdünn

Nachdem sie gegessen hatten, und Frey Ashs Wunden ein weiteres Mal versorgt hatte, stand der Feenjunge nun am Balkon. Seine hauchdünnen Flügel glitzerten in der Sonne, während sie langsam aufeinander zu und wieder von einander weg glitten.

Noch immer saß dieses Eichhörnchen im Baumhaus und schien dort auch zu wohnen, da in einem Regal ein kleines Nest aus Blättern, Ästen und anderen Dingen lag.

,,Lebst du hier?", fragte der schwarzhaarige um die Stille endlich zu durchbrechen.

,,Nein, eigentlich nicht. Aber ich ziehe mich immer nach hier zurück, wenn mir alles zu viel wird. Oft verbringe ich ein bis zwei Wochen hier. Hier habe ich meine Ruhe und außerdem kann ich dann euch Menschen beobachten.", antwortete Frey ihm und drehte sich um. Ash hatte gar nicht bemerkt, dass die Fee etwas in den Armen hielt. Etwas kleines und schuppiges.

,,Also leben Fee nicht nur in Baumhäusern, oder? Ihr seid doch so Naturbezogen.", meinte der schwarzhaarige und ließ das Wesen nicht aus den Augen.

,,Nein, wir sind hier noch im Grenzwald. Wenn du unsere Stadt sehen würdest, wie groß das alles eigentlich ist, dann bräuchtest du wahrscheinlich erst einmal ein paar Minuten, bis du aus deiner Starre erwachst. Über die Jahrhunderte hat sich das ganze immer mehr weiter entwickelt. Jetzt leben wir auch in einer richtigen Stadt.", erklärte der blauschwarzhaarige und strich dem Wesen über den Rücken.

,,Was ist das?"

,,Hast du noch nie einen Drachen gesehen? Ich weiß er ist sehr klein, aber ich versuche alles, damit er wieder wächst. Wir haben einen verehrenden Fehler gemacht. Mein Volk hat begonnen die Drachen zu züchten und sie in Käfigen zu halten und mit der Zeit sind sie nicht mehr größer geworden als eine kleine Katze. Deshalb habe ich ihn hier her gebracht, damit er wieder wachsen kann. Sie passen sich nämlich ihrer Umgebung an. Ich habe ihn jetzt schon über zwei Jahre hier und er ist kein Stück gewachsen. Lediglich fliegen und jagen kann er selbst. Willst du ihn mal anfassen? Er hat ganz weiche Schuppen. Früher konnte man die Drachen nicht anfassen, da ihre Schuppen sehr rau und scharf waren.", erzählte der Junge und setzte den kleinen Drachen auf dem Boden ab. Er hatte dunkelgrüne Schuppen und weiße Hörnchen über seinen Rücken zog sich eine Spur aus ebenfalls weißen Stacheln.

Er war wirklich nicht größer als eine kleine Katze.

,,Wie hast du mich eigentlich hier her gebracht? Hast du mich mit Feenstaub dazu gebracht hinter dir her zu fliegen?"

,,Feenstaub?! Was erzählt ihr Menschen euch denn für seltsame Dinge? Wir haben so etwas wie Feenstaub nicht. Ja, wir beherrschen gewisse Magie, aber Feenstaub? Ihr Menschen seit wirklich seltsame Wesen.", lachte Frey leise und schloss die Glastüren am Balkon.

,,Das sagt jemand mit durchsichtigen Libellen-Schmetterlings Flügeln und Dolchohren."

,,Ich habe eine Art Aufzug benutzt, an den ich eine Trage gebunden habe dann habe ich dich hochgezogen. Den Weg zu meinem Baumhaus musste ich dich mehr oder weniger durchs Gras schleifen. Tut mir übrigens leid."

,,Schon okay. Du hast nicht zufällig auch noch eine Badewanne hier oben, oder zumindest eine Waschschüssel?"

,,Nein, aber sobald deine Wunden vollkommen verheilt sind, bringe ich dich zu einer Quelle. Vielleicht finde ich hier ja auch etwas Kleidung für dich. Oder du lässt mich deine waschen und du kannst solange etwas von mir tragen. Es wird dir zwar viel zu klein sein, aber es ist besser als nichts.", schlug Frey vor und legte noch einen Holzscheitel in den Kamin.