Nach dem gemeinsamen Frühstück, hatte sich Frey in die kleine Bibliothek verzogen. Sara besaß wirklich viele Bücher, welche sie von ihrem Vater hatte. Dieser hatte sie auf seinen Reisen gekauft, geschenkt bekommen und schließlich seiner Tochter vermacht.
Viele Regale standen an den Wänden und einige sogar noch mitten in dem kleinen Zimmer. Ash hatte alleine mit seinen Kameraden reden wollen, was die Fee natürlich auch respektierte. Frey musste sich selbst jedoch eingestehen, dass er viel lieber auf der anderen Seite der Grenze wäre. Bei Sage und seiner Mutter.
Ob er sie wohl wieder sehen würde?
Ash war dem Jungen sehr ans Herz gewachsen, auch wenn das eigentlich nicht so sein sollte. Der junge Man war ein Mensch. Und ein Mann. Auch wenn letzteres nicht von Belang war, zumindest nicht dort, wo er lebte, war Ash immer noch ein Mensch.
Leider stellte das ein Problem dar. Frey war sich sicher, dass er nicht ewig hier bleiben konnte, oder es überhaupt wollte. Er war eine Fee und gehörte auf die andere Seite der Grenze.
Ash aber nicht.
Frustriert stieß die Fee die Luft aus.
Hatte er sich denn wirklich in Ash verliebt? Noch nie hatte er sich so wohl in der Nähe einer Person gefühlt, wie in der Nähe des jungen Mannes.
Sein Verhältnis zu seiner Familie war etwas anderes. Sein Vater ignorierte ihn und verbot ihm das Schloss zu verlassen, seine Mutter liebte ihn und machte sich ständig nur Sorgen und Sage war der große Bruder, den man wünschte. Dann war da noch Rowan.
Noch immer war Frey sich nicht sicher, was er von dem jüngeren seiner älteren Brüder halten sollte. Das was Ash damals zu ihm gesagt hatte, ergab wirklich Sinn.
Vielleicht hasste Rowan ihn ja wirklich.
Kopfschüttelnd vertrieb die Fee diese Gedanken und schob ein Buch zurück in das Regal. Schon seit er heute Morgen aufgewacht war, fragte sich Frey, wo Miku und Bray waren. Nach draußen konnten sie nicht gelangt sein, wofür der blauschwarzhaarige auch wirklich dankbar war, doch wo waren sie sonst?
Eine Möglichkeit war, dass die beiden bei Sara, welche schon wieder dabei war zu kochen, und Essen bettelten.
Hier bei den Menschen fühlte sich der Feenjunge einfach nur einsam. Niemand war hier um mit ihm zu sprechen und auch Ash schien nun wichtigere Dinge im Kopf zu haben. Gerade deshalb haderte Frey schon seit geraumer Zeit mit sich selbst, nicht wieder zurück in seine Heimat zu kehren und Ash zu vergessen.
,,Vielleicht merkt er ja nicht einmal, dass ich weg bin.", nuschelte das geflügelte Wesen zu sich selbst und setzte sich auf den Boden, da es hier drinnen keine Stühle gab.
Andernfalls....
Immerhin hatte der schwarzhaarige sich ja neben ihn in das Bett gelegt und dort auch geschlafen. Zwar konnte es auch sein, dass der junge Mann auch einfach nur nicht auf dem Boden hatte schlafen wollen, aber trotzdem hatte zumindest ein kleiner Teil des Menschen neben der Fee schlafen wollen.
Frey hoffte das zumindest.
Und wie er auf das hoffte.
Frey hatte sich wirklich in den Menschen verliebt, auch wenn das wahrscheinlich sehr problematisch werden konnte.
Müde stieß er die Luft aus.
Obwohl es sehr angenehm gewesen war, auf Ashs Brust zu schlafen, hatte der Feenjunge genau das nicht wirklich getan. Er fühlte sich in Ashs Zimmer wie ein Vogel in seinem Käfig.
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Blüten im Wind
Teen FictionZwischen Menschen und Feen herrscht seit Jahrhunderten eine tiefgehende Feindschaft. Über die Jahre, hat sich ein Wald an den beiden Königreichen gebildet, der nun als Herrschaftsgrenze dient. Durch einen Hinterhalt wird Ash schwer verwundet an der...