Sage
Sie standen auf einer Klippe von welcher ein weiterer Wasserfall in die Tiefe stürzte.
,,Wie ist das möglich, dass der Wasserfall auf beiden Seiten fällt?", wollte Ash fasziniert wissen und sah auf den kleineren herab.
,,Ich habe dir doch schon mal gesagt, dass alles hier mit Magie angehaucht ist. Je näher du unserer Stadt kommst, umso stärker wird sie.", erklärte Frey und setzte sich an den Rand der Klippe neben den Wasserfall, während der Mensch weiterhin gebannt auf die Feenstadt starrte.
Ein Wald aus hellblauen und zart rosaroten Blättern erstreckte sich im Tal und in der Mitte erkannte man deutlich die riesige Stadt, welche von dem Wald umrundet wurde. Etwas abseits der Stadt ragte ein riesengroßes Schloss hervor.
,,Wir sind so nah dran, ist das nicht gefährlich?", erkundigte sich der junge Mann, doch die Fee schüttelte nur den Kopf.
,,Nah? Selbst wenn ich fliegen würde, bräuchte ich eine Woche, bis ich dort bin. Das ist die Magie. Um Eindringlinge zu schützen, täuschen wir vor, dass die Stadt sehr nah ist, was sie eigentlich gar nicht ist. Du kannst dir das wie ein gigantisches Schutzschild aus Magie vorstellen, dass den Wald umgibt.", antwortete der blauschwarzhaarige grinsend und stellte sich neben den Menschen.
,,Wenn unsere Stadt, wirklich so nah an der Grenze sein würde, dann würdet ihr Menschen vielleicht eine Gefahr darstellen, ob du es glaubst oder nicht. Komm jetzt, wir müssen zurück.", Frey klang ein wenig besorgt.
,,Gut gehen wir. Ist alles in Ordnung?", skeptisch hob der schwarzhaarige eine Augenbraue, während der Feenjunge nur hastig nickte.
,,Ja, noch. Wir müssen uns beeilen. Bald geht die Sonne unter und der Grenzwald ist nachts wirklich gefährlich.", teilte der Junge ihm mit und strich Bray übers Fell.
Im Wald wurde es allmählich dunkel, da durch die dichten Baumkronen nur noch wenig Sonnenlicht gelangte. Miku wurde inzwischen von Ash getragen und war in dessen Armen eingeschlafen.
Seit einigen Minuten war es still geworden und weder die Fee, noch der Mensch hatten ein Wort verloren.
Auch wenn es sich der schwarzhaarige nicht anmerken ließ, war er wirklich erschöpft. Immerhin war er jetzt lange nur herum gelegen und hatte sich kaum bewegt.
,,Ist es noch weit?"
Ein wenig besorgt drehte sich Frey um und blieb stehen.
,,Nein, sollen wir eine Pause machen?", erkundigte sich der Feenjunge und stellte sich direkt vor den jungen Mann, welcher jedoch den Kopf schüttelte.
,,Nein, schon gut. Ich schaff das schon. Ich habe keine Schmerzen, sondern bin nur etwas außer Form.", winkte Ash mit einem schiefen Grinsen im Gesicht ab.
,,Ihr Menschen seid komisch.", schmunzelte der Feenjunge und verdrehte die Augen.
,,Wir sind komisch? Du bist derjenige, der Flügel und spitze Ohren hat.", gab der schwarzhaarige zurück und setzte Miku auf den Boden, ehe er neben der Fee weiter lief.
,,Du wiederholst dich.", grinste Frey den jungen Mann an, während er auf einen umgefallenen Baumstamm sprang und auf der anderen Seite herunter sprang.
,,Frey, vertraust du mir?", ein wenig entgeistert über den plötzlichen Themenwechsel und der ernsten Stimme des Mannes blieb der blauschwarzhaarige stehen und sah mit gerunzelter Stirn zu dem anderen auf.
,,Was?"
,,Ob du mir vertraust. Du lässt mich bei dir wohnen, obwohl ich sonst etwas mit dir anstellen könnte. Du kennst mich nicht und sprichst mit mir, als würdest du mich schon seit Ewigkeiten kennen. Du hast mir so viel über dich erzählt... warum? Ja, ich weiß, dass du einsam bist und dir einen Freund wünschst, aber glaub mir, ich bin der letzte den du wirklich als Freund haben willst.", knurrte der junge Mann, eher enttäuscht als abweisend und trat an der Fee vorbei.
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Blüten im Wind
Teen FictionZwischen Menschen und Feen herrscht seit Jahrhunderten eine tiefgehende Feindschaft. Über die Jahre, hat sich ein Wald an den beiden Königreichen gebildet, der nun als Herrschaftsgrenze dient. Durch einen Hinterhalt wird Ash schwer verwundet an der...