Kapitel 23

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Ich und die anderen Schüler standen nun an den Bussen und warteten auf die Lehrer. Als die dann endlich auch mal kamen stiegen wir ein und schon ging es los in Richtung Stadt. Auf der Fahrt dorthin saß ich allein. Es machte mir aber auch nichts weiter aus. Anna hatte mir, als ich ins Zimmer gekommen war und sie gefragt hatte wer dieser Junge gewesen war, erzählt das sie ihn in der Bibliothek gesehen hat. Sein Name war Alan. Sie erklärte mir, das er sie gefragt hätte, wo er dieses eine Buch finden würde. Daher das Anna neu hier ist, wusste sie das nicht und aus der kleinen frage wurde dann ein Smal-Talk und aus dem Smal-Talk wurde dann rumgeschmuse. Anna meinte es sei Liebe auf den ersten Blick. Wenn ihr mich fragt, find ich, dass das viel zu schnell ging. Beide kannten sich erst seit... 3 Stunden? Aber ok, ist ihr Leben. Und nun ja sie hatte mich dann gefragt ob es schlimm sei wenn sie sich während der Fahrt zu ihm setzten würde. Natürlich war ich damit einverstanden. Ich gönnte ihr es.

Verträumt sah ich aus dem Fenster. Die Landschaft sah hier wunderschön aus. Auch wenn ich es jetzt nur ungern zu geben wollte. Unsere Eltern hatten mit diesem Internat eine gute Wahl getroffen. Es hätte viel schlimmer kommen können. Beim nächsten Telefonat, das ich dann mit meiner Mutter führe, werde ich es ihr sagen.

Die Busse kamen zum stehen und wir stiegen aus. Draußen fühlte ich mich jetzt doch etwas allein. Suchend schaute ich nach meiner Schwester und Elli. Zu meinem Glück standen die beiden nicht weit Weg von mir. Lächelnd lief auf beide zu.

"Kinder, hört uns mal bitte alle zu. Wir haben beschlossen, das ihr jetzt los ziehen könnt. Aber dennoch müsst ihr wenigstens zu 3. sein. Pünktlich um 18.00 Uhr seid ihr wieder hier. Also gut viel Spaß!"

Wie eine aufgebrachte Herde, steuerten alle auf das riesige Gebäude zu, wo wir uns gerade davor befanden. Drinnen angekommen staunte ich nicht schlecht. Tausende ach Millionen von Geschäfte waren hier. Von Mode bis Schreibwaren. Alles was das Herz begehrt. "Komm Meli. Als erstes gehen wir was essen." Ich folgte Elli und Sel zu McDonald's. Dort bestellten wir und erstmal eine große Portion Pommes und drei Cheeseburger. Genüsslich Biss ich in den Burger und versank darin. Er schmeckte einfach himmlisch.

Nach dem Essen gingen wir zu New Yorker, Mango, Madonna und in noch tausend andere Geschäfte. Die ganze Zeit über rannte Elli wie eine Verrückte durch die Läden und zog ein Kleidungsstück nach dem anderen an. Das gleiche machte auch meine Schwester, aber noch lange nicht so gestört.

"Meli zieh das mal an. Das würde dir so super gut stehen." strahlend reichte mir Elli ein Himmel blaues Kleid entgegen. Lächelnd nahm ich es ihr ab. Es sah wirklich toll an. Mit dem Kleid in der Hand verschwand ich in einer umkleide und zog es an. Als ich mich im Spiegel betrachtete, musste ich wieder lächeln. Da Mädchen, das vor mir stand, sah glücklich aus. Ihre Augen glänzten und ihre Grübchen zeigten sich auf beiden Seiten. Endlich, nach so einer Zeit wieder so auszusehen war einfach ein schönes Gefühl. Die graue und dunkle Vergangenheit lies ich hinter mir. Jetzt zählte nur das, die Gegenwart. "Bist du fertig? Ich will endlich das Kleid an dir sehen." Schmunzelnd trat ich aus der Kabine und hatte eine Augen aufreißende Elli und Sel vor mir. Beide musterten mich und sofort schlich sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht. "Oh mein Gott! Du siehst einfach wunderschön aus." Elli quietschte zufrieden und Sel verdrehte nur lachend die Augen. "Das nehmen wir!" "Wirklich? Wann soll ich das denn anziehen? Für eine Party ist das zu schade." "Das werden wir sehen, wofür du es benutz. Auf jedenfall kaufen wir das jetzt!" Lachend verschwand ich in der umkleide und zog mich wieder um. An der Kasse bezahlten wir unsere Sachen und verliessen das Geschäft.

Wir liefen noch eine Weile herum und setzten uns anschließend an einen Brunnen. Währenddessen schaute ich nach, ob ich irgendwo Anna sehen würde, aber ohne Erfolg. Keine Anna zu finden. Kurz vor 18.00 Uhr gingen wir wieder in Richtung Busse. Davor standen schon einpaar Schüler und warteten. Um 18.00 Uhr ging es wieder zurück zum Internat. Diesmal saß ich nicht allein. Sondern neben Kevin. Er hatte mich echt süß danach gefragt, ob es für mich ok wäre. Natürlich sagte ich ja. Die Busfahrt über merkte ich einen durchbohrenden Blick auf mir. Leon schaute immer wieder zu uns herüber und man konnte in seinen Augen Wut, Enttäuschung und wenn ich mich nicht irre sogar etwas verletzest sehen. Aber warum sollte er verletzt sein? Wir sind nicht zusammen und darum kann ich machen was ich will. Des weiteren störte es mich aber nicht. Ich unterhielt mich viel mit Kevin und ich muss schon sagen, er ist ein toller Zuhörer.

In Folge dessen kamen wir am Internat an und liefen gleich alle zum Abendessen. Anna war mittlerweile wieder zu uns gekommen und erzählte was sie alles so in der Stadt getan hatte. Es herrschte eine tolle Stimmung bei uns und ich hoffte, dass das auch so blieb, aber zu früh gefreut.

"Was ist da drüben los?" fragte Anna und deutete in eine Ecke wo eine Herde von Schülern standen und irgendwie aufgebracht klangen. Neugierig und verwirrt gingen wir dorthin. Die Schüler hatten einen Kreis gebildet. Beim genaueren hinsehen konnte ich erkennen, welche Person in der Mitte von dem ganzen Trubel stand. Um genauer zu sein. Welche Personen dort standen. 2 Jungs. Leon und Kevin.

Bad Boy or Good Brother?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt