Newt
Ich saß auf einer schönen, frischen Wiese und genoss die Sonne, die auf meinem Gesicht strahlte. Die Vögel flogen rum, sie hören konnte ich leider nicht. Meine Ohren funktionierten nicht, seit ich zur Welt kam. Ich hatte bisher keinen Erfolg. Keine Schule, keine Ausbildung oder keine Arbeit. Einfach nichts, niemand konnte mir helfen. Ich hatte keine Freunde, einfach nur meine Eltern. Besser gesagt, nur meine Mutter. Mein Vater verschwand, als ich zehn war. Der Grund war ich. Er kam mit meiner Taubheit nicht klar. Glücklich war ich sehr lange nicht mehr und hatte dadurch Depressionen. Ich beobachtete die Menschen, wie sie miteinander redeten. Dabei lachten sie. Ich spürte die Neid und Frust in mir. Solche Momente wollte ich auch mit jemanden genießen, doch ich fand leider keine tauben Menschen. Reden konnte ich ganz okay, perfekt war ich nicht. Aber am meistens las ich die Lippen an, wenn die Menschen mit mir reden wollten. Ich legte mich hin, legte meine Arme hinter den Kopf und atmete ruhig.
Plötzlich knurrte mein Magen. Ich hatte Hunger. Seufzend stand ich auf und guckte mich um, ob ich was vergessen hatte. Dann lief ich los. Heute war Samstag, das hieß es wird verdammt voll werden in der Stadt. Ich steckte meine Hände in meine Stricktaschenjacke rein und lief in die Stadt. Dabei beobachtete ich die Menschen, wie sie miteinander redeten, telefonierten und lachten. Worauf hatte ich Bock? Subway? Ich guckte kurz nach ob ich genug Geld hatte, dann ging ich zu Subway und wartete bis ich dran war. Nach gefühlten Minuten war ich dran, ich sagte zu dem Mann was ich wollte. ,,U-und, ich bin taub, also bitte zeigen sie mir wenn sie mich was fragen wollen", sagte ich langsam. Der Mann lächelte und nickte, dann zubereite er die Brotstange und fragte mit Gesten was ich dazu haben wollte. Als er am Ende fertig war, bezahlte ich und nahm die Tüte. Dann ging ich raus und wollte nur nach Hause. Ich musste mit der U-Bahn fahren und in einer halben Stunde war ich dann zu Hause.
Ich lief dann zur U-Bahn und sah, dass ich sechs Minuten warten muss. Ich setzte mich auf einer Bank und wartete. Jemand setzte sich neben mir und war am Handy. Sein Parfüm ging durch meinen Nasen. Dieser Junge roch gut, dachte ich. Kurz schaute ich zu ihm und betrachtete ihn. Er hatte braune hochgestylte Haare, schwarze Lederjacke, schwarze Hose und Nike Schuhe. Und er war mit seinem Iphone beschäftigt. Der Junge drehte seinen Kopf um und sah mich direkt an. Ich hielt mich dann zurück und guckte schnell auf dem Boden. Schade, dass ich nicht hören konnte, dachte ich. Er tippte auf meinen Schultern, ich sah auf und guckte ihn fragend an. Er fing an zu reden, schon fühlte mich schlecht, seine Lippen abzulesen konnte ich nicht, da er zu schnell sprach. ,,S-sorry, ich muss weg", sagte ich, stand auf und stieg in die U-Bahn, die gekommen war. Innerlich hatte ich eine Panikattacke und suchte nach einem Platz und setzte mich dann hin. Das war echt seltsam, vorhin. Ich atmete langsam ein und aus und war irgendwie erleichtert, dass ich ihn nicht sehen musste. Doch in dem Moment setzte sich dieser Typ gegenüber mir hin und lächelte mich an. Ich schluckte und suchte nach einem Ausweg, doch es war leider sehr voll. Keine Chance, dachte ich.
Nur noch fünf Stationen dann musste ich aussteigen. Ich nahm meinen Handy raus und ging auf Instagram, schaute mir Sonnenuntergänge und Städtebilder an. Ich wünschte ich könnte überall hinreisen, wie ich wollte, doch ich hatte leider nicht genug Geld um hier wegzukommen. Ich spürte, dass ich Tränen in den Augen hatte, doch ich wollte nicht vor allem heulen, nicht vor ihm. Immer wieder sah ich mich um und sah welcher Stationen wir waren. noch drei Stationen dachte ich. Ich merkte, dass er mich die ganze Zeit beobachtete. Irgendwie fand ich ihn unheimlich, aber auch hübsch. Irgendwann stieg ich aus und er folgte mir. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, ich lief schneller die Treppen hoch und war etwas in Panik. Was wollte dieser Fremder von mir?!
Ich spürte eine Hand, die meinen Arm festhielt, ich drehte mich um und sah ihn ängstlich an. Er sah mich an und zog mich in einer Umarmung. Völlig verwirrt atmete ich schneller und wusste nicht was er vorhatte. Er strich sanft meinen Rücken entlang und beruhigte mich. Schon beruhigte ich mich und sah zu ihm hoch. Er war paar Zentimetern größer als ich. ,,Alles Gut?", fragte er langsam. Ich las seinen Lippen ab und nickte, dabei befreite ich mich aus seiner Umarmung. Misstrauisch sah ich ihn an. ,,Was willst du von mir?", fragte ich leise. ,,Dir helfen", sagte er. Dieser Kerl hatte irgendwas vor, das konnte ich sehen. ,,Wieso? Nur weil ich taub bin, brauche ich dringend Hilfe?", in mir kochte die Wut. ,,So meine ich gar nicht, ich möchte für dich da sein, du scheinst einsam zu sein", meinte er und kam näher. Er hatte schöne, dunklen Augen. Dennoch jagte er mir Angst ein. ,,Nett von dir, aber ich kenne dich nicht", zischte ich und spannte mich an. ,,Kann ich jetzt bitte nach Hause gehen?", fragte ich leise und war genervt. ,,Ja, aber nur wenn ich dich begleitete", grinste er breit. Ich schluckte und ging einfach vor. Er folgte mir hinterher. Mit Herzrasen gingen wir nach Hause und schon fing es an heftig zu regnen. ,,Ehm..willst du vielleicht mit rein, bis der Regen aufgehört hat, dann kannst du gehen?", fragte ich ihn. Er nickte lächelnd und wir gingen rein. Ich zog meine Strickjacke und Schuhe aus, hing meine Jacke am Jackenaufhänger und lief ins Wohnzimmer. Meine Katze lief auf mich zu. ,,Hei meine Maus", sagte ich leise und hob sie hoch. Sie miaute, das konnte ich spüren, aber ich wünschte ich könnte sie miauen hören. Dieser merkwürdiger Typ stand vor mir und streichelte meine Katze sanft. Er hatte ein schwarzes T-Shirt an und man konnte seine Armmuskeln sehen. Ich lächelte schwach und war still.

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Too Dangerous | Newtmas's FF *abgeschlossen*
AcciónNewt ist ein tauber Junge, geht nicht zur Schule oder zur Arbeit. Bis er einen Jungen, namens Thomas trifft, welcher sein Leben verändert. Doch er weiß nicht, was er für eine Gefahr für Newt sein wird. Rangliste: #23 in Action (23.04.2018) #03 in D...