Chapter Eight

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Thomas

"Wieso tust du das nur, Thomas?", fragte er wimmernd. Er lies seine Tränen freien Lauf. Sie tropften auf das Bettlaken und bildeten kleine nasse Flecken. Er griff sich an den Hand und rieb ihn. Offenbar hatte er Schmerzen. "Du hast dich nicht an die Regel gehalten und ich hab dir GENAU gesagt, was sonst passiert". Ich ging vom Bett runter und stand da mit verschränkten Armen. Er sollte ruhig sehen, wie sauer ich auf ihn bin. Newt sagte nichts. Er schaute mich nur traurig an. Man, diese Augen. Ich schüttelte mich und machte den Fernsehr aus. "Du hättest mich fast..getötet", fing Newt dann an zu reden. Er griff nach der Decke und zog sie sich über den Körper, bis nur sein Kopf herauslugte. Irgendwie erinnerte er mich an ein Croissant. Ich grinste bei der Vorstellung. "Das würde ich nicht tun, Newt, und das sollte dir klar sein. Ich hab...dich nur bestraft." Apropos Croissant. Wir hatten beide seit dem Restaurantbesuch nichts mehr gegessen. "Hast du Hunger?", fragte ich deswegen. Newt schüttelte in seinem Deckenwirrwarr den Kopf. "Ich schon und du kommst jetzt mit" Seine Augen wurden groß. "Wohin wohl. Einkaufen".

"Mit welchem Geld?", fragte er dümmlich. Ich rollte mit meinen Augen und zog ein paar Geldscheine aus meiner Hose. "So arm bin ich jetzt auch nicht. Komm da raus, Croissantjunge" Okay, das konnte ich mir nicht verkneifen. Ich fing an zu lachen. Spaß musste auch sein. Auch für jemanden wie mich. "Und wieso nennst du mich jetzt so?", fragte er, während er sich die Decke vom Leib zog und langsam aus dem Bett krabbelte. "Hab nur Lust auf eins". Ich stand schon an der Tür, als Newt neben mir auftauchte. Ich griff an seiner Jacke und beugte mich vor. "Ich lasse dich jetzt neben mir laufen. Wenn du aber beschliest wegzurennen, dann glaub mir, würdest du dir wünschen ich hätte dich dort...", ich nickte in Richtung Bett",  ...erstickt". Ich hoffte, dass Newt auf mich hörte. Zu meinem Glück nickte er. Vielleicht aber hatte er nur eine große Angst vor mir um meiner Drohung zu wiedersprechen.

Mit Newt im Schlepptau verlies ich das Hotel. Ich hab beim Vorbeifahren einen Supermarkt gesehen. Wo war der gleich mal? Ich fing an die Straße abzulaufen. Neben mir lief Newt. Er hielt Abstand. Solange er bei mir blieb, war es mir egal. Dann fand ich den Supermarkt. Es waren sehr viele Leute da und da hatte ich immer etwas Angst. Angst irgendwie als Mörder identifiziert zu werden.

Nur lies ich es mir nicht anmerken. Ich griff nach einem der dunkelblauen Plastikkörbe und ging mit Newt rein. "Willst du was bestimmtes zum Essen?", fragte ich nebenbei. "Nein". "Wenn ich du wäre, dann würde ich es mir anders überlegen." Ich ging mit ihm zu den Backartikeln und nahm eine Tüte in der ich ein paar Croissants und ein paar Brötchen hineinfallen lies. Die knisternde Tüte legte ich dann in den Korb. Noch einmal fragte ich Newt, ob er was wollte. Wer kann schon bei sowas wie Croissants nein sagen? "Nein, danke", sagte er. "Na na, nicht so bescheiden Newt. Bevor du mich später damit vollquängelst, dass du Hunger hast..hier ein.." Ich schaute über die Menge an verschiedene Brötchen und Kuchen, die es hier gab. Ich wählte das, was vielleicht jeder mochte: Einen Schokoladenmuffin. Ich grinste ihn an, während er mich nur mit so einem 'Dein Ernst?!'-Blick anstarrte. Dann ging ich mit ihm zu der Obst und Gemüseabteilung. Ja, wer geht da schon freiwillig hin? Wenn man sich hauptsächlich von Dosenfraß ernährt, wie ich das tue, dann wäre man über einen knackigen Apfel höchst erfreut. Ich legte ein bischen Obst und sogar etwas Gemüse, dass man roh essen konnte, in den Korb. Mein nächstes Ziel waren die Konserven. Ich hatte nicht vor für Newt zu kochen. Noch konnte ich es. Noch hatte ich genug Geld um immer in Restaurants zu essen. Die sind extrem teuer auf Dauer. Ich stellte ein paar davon in den Korb. "Gewöhn dich dran, Newt. Hausgemachtes Essen bekommst du nicht mehr". "Du kannst ja sicher nicht mal kochen", grummelte er. "Da geb ich dir Recht". Ich grinste amüsiert. Als wir bei dem Süßigkeiten angekommen waren, zog ich Newt in den Gang mit rein. "Da du so brav war, kaufe ich dir auch einen Lolli. Na, welchen Geschmach hast du denn am liebsten? Kirsche? Zitrone?" "Melone", sagte er. Ich nahm einen davon mit und ging mit ihm zur Kasse.

Schnell hatte ich die Nahrungsmittel bezahlt. Während ich mit Newt zurück zum Hotel ging, überlegte ich, wo wir als nächstes hingehen sollten. Hotels waren auch nicht billig. Im Notfall konnten wir auch im Auto schlafen. Oder ganz klassisch, einfach ohne zu bezahlen gehen. Ich hatte noch ein wenig Zeit. Um den Gedanken zu entfliehen, teilte ich meine Aufmerksam zu Newt, der mit der Verpackung seines Lollis knisterte. Er öffnete sie und steckte das grüne Bonbonende in den Mund. "Schmeckt's", fragte ich. Er nickte. Ich lächelte und nahm Newts Hand in meine. Sie war warm und weich. Wie sein Gesicht und des Rest seines Körpers. Zumindestens die Körperteile, die ich von ihm berührt hatte. Vorsichtig schmiegte ich mich an ihn. Ich gab es nicht gern zu, aber ich mochte diesen Jungen wirklich.

Too Dangerous | Newtmas's FF *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt