One night, many feelings

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Vor mir im Bett saß mein Bruder und schaute mich besorgt an.
Träumte ich immernoch? Aber es fühlte sich so real an. Er saß definitiv vor mir und seine Arme lagen auch definitiv auf meinen Schultern, oder?

„B-Bist du es wirklich?“ flüsterte ich und schaute in Jongins wunderschönes Gesicht. Meine Augen schienen alles in sich aufnehmen zu wollen, für den Fall das ich wirklich nur Träumte. Seine Mundwinkel zuckten nach oben und ein liebevolles Lächeln erhellte sein Gesicht. Sofort beruhigte ich mich und ich fühlte wie sich mein Körper immer mehr entspannte.

„Natürlich, wer soll ich den sonst sein?“ lachte er, was zu unglaublich beruhigend und niedlich klang.
„Aber…liegst du nicht im Koma?“ flüsterte ich leise. Sofort wurde sein Gesicht ernst und er legte besorgt seine Hände an meine Wangen.

„Ja“ war seine schlichte Antwort. Also war das doch alles nur ein Traum. Natürlich war es nur ein bescheuerter Traum. Was dachte ich auch, daß mein Bruder, den ich vor ein paar Stunden noch im Krankenhaus hatte liegen sehen, plötzlich hellwach in meinem Zimmer sitzen würde. Völliger Schwachsinn. Ich schluchzte wieder auf.

„Schhh, Miu nicht Weinen, du weißt, das ich das nicht mag. Du bist doch meine starke Miu. Ich bin doch der schwache von uns beiden“ sagte er und drückte meinen Kopf an seine Brust. Sofort krallte ich mich in sein T-Shirt und schluchzte laut auf, während er mir über den Rücken und durchs Haar strich und beruhigende Laute von sich gab.

„Wo-woher soll ich das den wissen? Du bist mir seit der Amnesie fremd“ schluchzte ich und schmiegte mich noch näher an ihn, seinen beruhigenden Geruch in der Nase. Roch er überhaupt so, oder war das nur eine Fantasie meines Traumes? Im Grunde war es mir aber scheißegal. Im Moment zählte für mich nur, dass er mich von meinen Bösen Gedanken abhielt.

„Wann wachst du wieder auf?“ fragte ich zaghaft, als sich meine Stimme wieder normalisiert hatte.
„Das kann ich dir leider nicht sagen. Ich werde dann aufwachen, wenn es Zeit ist. Doch wenn ich dann aufgewacht bin, werde ich dir helfen dich wieder an mich und die anderen zu erinnern. Versprochen“ flüsterte er gegen mein Haar.

„Sag mal, wie viel bedeutet dir dein Freund, bist du glücklich mit ihm?“ Auch wenn mir Mum und Dad schon gesagt hatten das sich die beiden extrem nahe standen, wollte ich es trotzdem noch mal von ihm hören, auch wenn er nur eine Traumeinbildung war. Er drückte meinen Kopf leicht von seiner Brust weg und schaute mir tief in die Augen.

„Ich liebe ihn über alles, ich verdanke ihm mein Leben.“ Das war alles war er sagte. Doch was meinte er damit, das er Kyungsoo sein Leben verdanke? Mein Kopf schmerzte und ich hatte das Gefühl das eine verlorene Erinnerung zum Vorschein kommen wollte, doch um so mehr ich mich auf sie konzentrieren wollte, um so weiter verschwand sie wieder in den dichten Nebel, der meinen Kopf beherrschte.

„Wie genau meinst du das?“ wollte ich ihn dann fragen, doch als ich meine Augen öffnete, erschrak ich fast zu Tode. Jongin fing an sich aufzulösen.
„Jongin!“ schrie ich panisch. Er wollte was sagen, doch ich verstand ihn nicht mehr. Ich sah nur, wie er seine Lippen bewegte, aber kein Laut drang an mein Ohr.

„JONGIN!“ schrie ich jetzt verzweifelter und versuchte nach ihm zu greifen, doch erhaschten meine Finger nur die Luft. Immer mehr löste er sich auf. Das letzte was ich dann noch von ihm sah, war sein schönes Gesicht und das Lächeln, welches unglaubliche Wärme auszustrahlen schien, dann war ich wieder alleine.

„NEIN! KOMM ZURÜCK! LASS MICH NICHT ALLEINE!“

Ich wachte schweißgebadet auf und brauchte erst mal ein paar Minuten um mich zu beruhigen. Erst hatte ich diesen schrecklichen Albtraum, in dem alle wegen mir und meiner Gedächtnislücken starben und dann war mir mein Bruder begegnet und hatte sich dann wieder in Luft aufgelöst. Ich strich mir übers Gesicht, welches sehr nass war. Ich hatte also nicht nur im Traum geweint.

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