tired

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„Hey, wer bist du denn?“ fragte ich in verwirrt.
Der Junge drehte sich um und musterte mich kurz, als hätte er gar nicht richtig gemerkt das ich die ganze Zeit in der Tür gestanden hatte. Dann runzelte er die Stirn.

„Ich? Ich bin Sehuns großer Bruder. Du weißt schon, der dem du dein Knie zwischen die Beine gerammt hast und der dann von deinem Bruder verprügelt wurde? Weißt du das nicht mehr?“

Wie bitte? Ich hatte was getan?

„Nein, ich, äh.....ich hab mein Gedächtnis verloren.“
„Oh. Achso. Na also ich heiße Yesung“ sagte er.
„Bist du einer der Jungen die bei dem Absturz im Wald waren?“
„Ja“ meinte er nur und drehte sich dann zu Luhan um.

„Hey Han. Du und mein Bruder verdienen es zusammen glücklich zu sein. Es tut mir leid das ich damals fast eure Beziehung zerstört habe. Bitte werde glücklich mit ihm und verlass ihn nicht. Er liebt dich wirklich über alles. Es tut mir auch leid dass ich dich damals so beleidigt habe.“

Meine Güte, der Junge saß echt tief in der Scheiße. Trotzdem schien er eigentlich ganz nett zu sein. Er tat mir leid.

Auch wenn es so schien als ob er auch mich geärgert hatte, schließlich musste es ja einen Grund gegeben haben für meine Knie-in-die-Eier-Aktion, konnte ich ihm nicht böse sein. Nicht nur weil ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, sondern weil ich ihn jetzt so sah wie er wirklich war. Missverstanden. Wie er hier mit seinem kleinen Bruder kuschelte und um ihn trauerte, das würde kein böser großer Bruder machen der seinen kleinen Bruder aufs übelste hassen würde.

Schnell machte ich die Fliege und besuchte endlich meinen Bruder. Leider hatte sich auch hier nichts verändert. Mum und Dad saßen wieder an seinem und Kyungsoos Bett. Man hatte sie in ein großes Doppelbett gelegt, weil sich ihre Werte verschlechtert hatten, obwohl sie sogar in Einzelbetten dicht neben einander gelegen hatten.

Bei Xiuchen und Hunhan mussten sie es auch so machen. Ich setzte mich zu meiner Familie und strich Kai vorsichtig über die Haare. Sie waren so lang geworden. Die mussten dringend geschnitten werden.
Plötzlich zuckte seine Hand und umfasste Kyungsoos rechte Hand. Doch die Bewegung war so minimal und kurz, dass ich mir nicht sicher war ob es jetzt real war oder ein Hirngespinst meiner Fantasie.

„Hab ihr das auch gesehen?“ fragte ich vorsichtshalber nach.
„Was gesehen?“ fragte Mum. Also war es Einbildung. Währe ja auch zu schön gewesen. Wieder erzählte ich Kaisoo von meinem Tag und das ich sie vermisste, doch bekam ich auch heute keine Antwort. Also ging ich nochmal bei Xiuchen vorbei.

Auch sie hatten Besuch. Auf Chens Bettseite saß eine alte Frau die weinend ihr Gesicht an der Brust des neben ihr stehenden Jungen vergrub. Der Junge war glaube ich etwas jünger als wir und schaute traurig zu Xiumin. Und auch auf Xius Seite waren eine Frau, ein Mann und zwei Mädchen.

Das kleinere Mädchen lag neben Xiumin und kuschelte sich weinend an ihn. Die größere strich Xiu liebevoll über die Haare und weinte auch.

„Du, Minseok. Eine der Katzen ist jetzt hochschwanger. Sie wird bald entbinden und wenn du aufwachst werden wir dir zwei schenken. Bitte wach bald auf. Wir brauchen dich und wir vermissen unseren Pummel Baozi“ schluchzte das größere Mädchen.

Hä? Katzen? Pummel Baozi? Okayyy? Hatten die Tomaten auf den Augen? Was an Xiumin war bitte Pummelig!? Okay vielleicht war er als Kind ja Pummelig gewesen, aber jetzt definitiv nicht mehr.

Da ich sah, das der Raum schon voll genug und ich mal wieder fehl am Platz war, schaute ich noch mal bei Kris vorbei. Ich machte gerade die Tür hinter mir zu, als jemand leise quiekte. War das etwa Kris? Was zum...? Ich drehte mich um und plötzlich sprang Tao vom Bett hoch.

„MIU!“ schrie er und rannte auf mich zu.
„Hey“ sagte ich nur überrascht. Meine Güte, hatte er mich erschreckt. Stürmisch schloss mich Tao in seine Arme und erdrückte mich fast.

„Es ist so schön zu sehen, dass es dir gut geht. Haben die dir schlimme Dinge angetan? Bestimm! Gott, Miu. Geht es dir jetzt wieder besser? Man, habe ich dich vermisst“ brabbelte Tao vor sich hin.
„Du äh Tao, ich…äh…ich habe mein Gedächtnis verloren. Ich weiß also nicht, ob sie mich schlimm behandelt haben. Aber ich weiß auch nichts mehr über euch.“ Verlegen tätschelte ich seinen Rücken.

„Oh.“ Brachte er nur heraus und schob mich sanft von ihm weg um mir ins Gesicht zu sehen. Tränen traten in seine Augen, ehe er mich wieder in seine Arme zog und wie bei den anderen, Bruchstücke meiner Vergangenheit durch meinen Kopf sausten.

Tao, wie er mit mir Shoppen war und fast einen Herzinfarkt bekam als er die neue Gucci Kollektion sah. Tao, wie er mit mir zusammen Kris durchkitzelte, der sich vor lachen schreiend auf dem Boden wälzte. Tao, der mir in Kino ins Ohr quiekte und ich fast einen Hörsturz erlitt.

Tränen traten in meine Augen. Wieso hatte ich nur mein Gedächtnis verloren? Warum? Ich wollte meine Erinnerungen wieder haben und vor allem wollte ich meine Freunde und meinen Bruder wieder haben. Ich vermisste sie alle so sehr. Klar, es waren schon ein paar aufgewacht, aber immer noch nicht alle. Außerdem wollte ich die Stimme meines Bruders mal in echt hören.

In meinen Tagebüchern hatte ich gelesen das sie unglaublich beruhigend war. Seine Stimme in meinem Traum war schon sehr beruhigend gewesen, doch wusste ich nicht wie sich seine Stimme in echt anhörte. Wie lange muss ich wohl noch warten, bis ich sie wieder hören und mich in ihr verlieren konnte?

„Ach Gott Miu, das tut mir so leid“ schniefte Tao.
„Braucht es nicht. Du kannst ja nichts dafür und ich werde alles tun um meine Erinnerungen wieder zu bekommen.“ Ich lächelte ihn aufmunternd an.

„Miu, ich möchte die anderen sehen, kannst du mich zu ihnen bringen? Ginge das?“ Ich nickte und zusammen mit Kris machten wir uns auf den Weg zu Lay.

Ich ließ die beiden dann bei ihm, da sich die drei in ihr Gespräch vertieft hatten und ich eh nicht mitreden konnte, weil sie Chinesisch sprachen. Ich besuchte noch einmal Jongin und legte mich neben ihn. Auf einmal wurde mir bewusst, wie todmüde ich war. Ich hatte in den letzten Nächten echt nicht viel Schlaf gekriegt. Erschöpft vom bisherigen Tag fielen mir die Augen zu.

„Miu, wir müssen nach Hause“ weckte mich Mum und strich erst mir und dann Jongin übers Haar.
„Bis morgen mein Schatz. Wach bitte bald wieder auf. Wir alle vermissen dich und Kyungie auch. Außerdem ist Sam todkrank, weil du nicht da bist. Sie ließ sich bis vor kurzen noch nicht mal streicheln und gegessen hat sie auch nicht.“ sagte Mum traurig. Dad strich ihr beruhigend über den Rücken und wir gingen nach Hause.


xxx

Hallo ihr lieben!

Es tut mir leid das letzte Woche kein Kapi kam aber mein meine Pollenallergie hatte sich mit einem Infekt vermischt und mir ging es dementsprechend Scheiße.

Aber Lay ist wieder in Korea und wir können alle fest auf ein OT9-Comeback hoffen.

Bis bald

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