visiting Miu

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Kai PoV:

Immer noch dümpelte ich in dem schwarzen Nichts vor mich hin und machte nichts, rein gar nichts. Aber was sollte ich auch machen? Ich genoss es sogar mal nichts zu tun. Sich über nichts Gedanken machen zu müssen. Einfach mal entspannen und die Ruhe genießen, vor allem die Ruhe in meinem Kopf. Schon lange war es nicht so still in meinen Gedanken gewesen.

Auch gut war, das ich mal nichts fühlte. Weder den Physischen Schmerz wegen diversen Verletzungen noch psychischen Schmerz durch den Verlust von Kia und der Ungewissheit wie es meinen Freunden ging.

Auch konnte ich, seit ich meinen Körper wieder betreten hatte, nicht aufwachen, was zum einen daran lag, dass ich Miu kurz nach meiner Einlieferung ins Krankenhaus besucht hatte. Geistig, versteht sich. Ich war ihr in einem fürchterlichen Albtraum erschienen und ich hatte mich geärgert das ich nicht früher gekommen war, dann hätte sie die Schmerzen und die Angst nicht verspüren müssen.

Eigentlich war ich für diese Aktion viel zu schwach gewesen aber ich wollte sehen wie es meiner Familie ging. Ich musste mich einfach vergewissern das es ihnen gut ging, dass es Miu gut ging, dass sie dieses Rettungsmanöver von Ari gut überstanden hatte. Außerdem packte mich die Sehnsucht nach meinen Eltern. Die lange Zeit ohne uns, ohne zu wissen was mit uns war musste sehr schwer für sie gewesen sein. Ich hatte also keine andere Wahl gehabt als meine letzten Kräfte zusammen zu nehmen und sie zu besuchen.

Ich war durchs ganze Haus gegeistert, hatte mich überall umgesehen. Alles war wunderschön dekoriert und noch immer hing ein leichter Duft von Plätzchen in der Luft. Das war mit Sicherheit Omas verdienst gewesen. Mum hätte nicht geschmückt, weil ich nicht da war und Weihnachten mein Lieblingsfest war und ich damals zu Weihnachten zum ersten mal mit meiner neuen Familie gesprochen hatte.

Meine Mum feierte Weihnachten seit dem nicht weil Jesus Christus damals angeblich Geboren war sondern weil ich damals meine ersten Worte mit ihnen Gewechselt hatte. Deshalb hätte sie nicht geschmückt, es könnte also nur Oma gewesen sein. Doch ich fand es gut, dass Oma sie zum schmücken überreden konnte. Einfach damit sie nicht alle so traurig waren und wieder eine fröhliche Familie sein konnten, auch wenn ich nicht da war.

Auch fragte ich mich, wie lange wir wohl weg gewesen wahren und was mit den anderen war. Lebten sie noch alle? Wenn ja, würden sie es auch im Krankenhaus schaffen zu überleben oder wahren ihre Verletzungen so gravierend das sie vielleicht nicht durchkommen würden? Würde ich überleben? Lebte Kyungie noch? Gar nicht auszumalen wie es wäre, wenn einer von uns es nicht schaffen würde, von Ari mal abgesehen.

Ich hatte eine Panikattacke bekommen doch war keiner da der mir hätte helfen können. Ich wollte das alles nicht wahr haben. Ich konnte es nicht wahr haben! Ich könnte nicht ohne Kyungie oder einen meiner Freunde weiter leben. Sie waren meine engsten Freunde und vor allem Kyungies Tot würde mich noch tiefer ins Verderben stürzen als je zuvor. Ein Leben ohne ihn währe unvorstellbar, die Hölle auf Erden.

Doch ich musste mich jetzt zusammenreißen, für Kyungie, für meine Familie und meine Freunde. Also versuchte ich meine Angst und meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und mich wieder auf die Weihnachtsstimmung im Haus zu Fokussieren. Auf die Schwibbögen in den Fenstern, die Schneeflocken draußen vor dem Fenstern und den bunten Lichtern, die durch die Fenster in das Haus fielen.

Doch trotz der Weihnachtsdekoration merkte ich wie leer das Haus war, wie kalt. Jegliche Freude war aus meinen Eltern gewichen und selbst die sonst so lebhafte Sam lag nur auf meinen Bett rum. Schuldgefühle plagten mich. Wenn ich es nur schneller raus geschafft hätte. Alles war meine Schuld.

Traurig setzte ich mich auf mein Bett und strich sanft über Sam. Ich konnte ihre Knochen unter meiner Hand spüren. Sie hatte durch die Trauer abgenommen. Irgendwie süß zu wissen das dich deine Katze gern hatte, dass zeigte sie nicht oft. Langsam strich ich ihr über den Kopf und sie fing an zu schurren und drückte sich im Schlaf noch näher an mich dran. Ich blieb nicht lange, dafür hatte ich weder Zeit noch Kraft.

Nachdem ich noch durchs Wohnzimmer und die Küche gegeistert war, besuchte ich meine Eltern. Meine Mum sah fertig aus. Dunkle Ringe zierten ihre Augen und ihre Nase war rot vom vielen Weinen. Auch im Schlaf weinte sie und es zerbrach mir das Herz als ich sie so kaputt sah. Auch mein Vater sah nicht gut aus. Er war erschöpft und niedergeschlagen. Seine Augen zuckten unruhig unter dem Augenlied hin und her und er murmelte ständig irgendwas vor sich hin.

Da ich als Körperlose Seele schweben konnte, schwebte ich über meine Eltern und legte mich zwischen sie. Sofort beruhigte sich mein Vater und auch Mum hörte auf, im Schlaf zu weinen.
„Alles ist gut, mir geht es gut. Wir sind wieder da, keine Sorge“ flüsterte ich und meine Mum schlang einen Arm um meine Taille und zog mich an sich. Leise flüsterte sie meinen Namen und lächelte mich an.

Ich blieb noch eine Weile bei meinen Eltern liegen, genoss die Wärme die von ihnen ausging, doch dann spürte ich eine Unruhe im Haus und löste mich wiederstrebend von ihnen. Die Unruhe die ich verspürt hatte kam von Miu. Sie wälzte sich hin und her. Schweiß rann ihr über die Stirn und ihr Gesicht war schmerzverzerrt.

Ich versuchte sie in die Arme zu nehmen, auf sie einzureden, doch es half nicht. Sie war so stark in ihrem Albtraum gefangen, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich manifestierte mich in ihren Gedanken, rief nach ihr. Die kurzen Sequenzen die ich von ihrem Albtraum mitbekommen hatte waren wirklich schlimm gewesen.

Als sie mich dann endlich gehört hatte und mich wahrnahm, waren meine Kräfte fast am Ende. Doch es tat so gut sie wiederzusehen, dass ich dieses Problem einfach in den Hintergrund geschoben hatte. Wir hatten uns kurz unterhalten und ich hatte sie tröstend in die Arme genommen, als ich merkte wie sie sich entfernte. Nur war es nicht sie die sich entfernte, sondern ich. Meine Kräfte waren am Ende, aufgebraucht und ich wurde schnurstracks in meinen Körper zurück geschickt.






xxx

SCHOOL IS FUCKING KILLING ME!

Ich hab einfach jetzt schon keinen Bock mehr. Aber was muss das muss.

See u next time

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