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2016

Erneut sah ich auf mein Handy. Wo blieb Ellie nur?

Vielleicht hätte ich sie doch bei ihr zu Hause überraschen sollen, wer weiß wann sie in den Briefkasten guckte, oder wer meine Notiz fand. Seufzend ließ ich meinen Blick durch die Lobby des Dorchester Hotels schweifen. Jedoch blieb mein Blick an einem blonden Haarschopf hängen, der gerade die Straße überquerte. Sofort begann ich zu lächeln. Sie hatte die Notiz gefunden. Ihr blondes Haar wurde ein wenig nach hinten geweht, als ihre Schritte größer wurden. Ein Lächeln lag ihr auf den Lippen.

Schnell ging ich zum Eingang des Hotels, behielt Ellie dabei jedoch ganz genau im Auge. Sie war so wunderschön. Ich wollte sie einfach nur in meinen Armen halten und sie nie wieder loslassen.

Sie war dabei die Straße mit schnellen Schritten zu überqueren, als ein dunkles Auto angerast kam. Es erfasste Ellie. Sie wurde durch den Aufprall durch die Luft geschleudert und landete einige Meter weiter wieder auf dem Boden. Erschrocken schnappte ich nach Luft.

Einen kurzen Moment blieb ich geschockt stehen, doch dann rannte ich nach draußen zu Ellie. Einige Menschen hatten sich bereits einen Kreis um sie gebildet. Etwas ruppig schubste ich einen Mann aus dem Weg, um zu Ellie zu kommen. Mir stiegen Tränen in die Augen, als ich ihren regunglosen Körper auf dem Asphalt liegen sah. Eine Frau hatte sie in die stabile Seitenlage gedreht.

"Kennen Sie das Mädchen?", fragte mich die Frau.

Ich kniete mich neben sie und griff nach Ellies Hand. "Ja, sie ist meine Freundin.", antwortete ich auf die Frage.

"Ellie? Kannst du mich hören?", fragte ich Ellie und versuchte nicht anfangen zu weinen. "Ich bin hier! Ich bin bei dir und ich werde nicht gehen!", sagte ich zu ihr und drückte ihre Hand. Auch wenn ich es versuchte zu unterdrücken, so liefen mir nun doch vereinzelnd Tränen über meine Wangen.

"Ein Krankenwagen ist unterwegs.", sagte irgendwer aus der Menge. Doch ich hielt meinen Blick starr auf Ellie gerichtet. Ich strich ihr mit meiner anderen Hand über ihre Wange.

"Ich werde nicht gehen!", flüstete ich erneut und hörte Sirenen, die immer lauter wurden. Der Krankenwagen!

"Mr. Sie müssen zurücktreten!", forderte mich ein Sanitäter auf und legte seine Hand auf meine Schulter.

"Nein!", entgegnete ich und bewegte meine Schultern so, dass seine Hand herunterrutschte.

"Sie ist deine Freundin, oder?", fragte mich die Sanitäterin und kniete sich neben mich. Ich nickte und blinzelte eine weitere Träne aus meinem Auge.

"Wir können ihr nur helfen, wenn du ein wenig zur Seite gehst. Am besten rufst du ihre Eltern an und sagst ihnen, dass wir sie ins Chelsea and Westminster Hospital bringen. Du kannst natürlich bei uns mitfahren.", ich blickte der Sanitäterin in ihre hellgrünen Augen, während sie sprach. Ich nickte erneut und ließ nur zögernd Ellies Hand los. Meine Hände zitterten als ich aufstand und einige Schritte von ihr weg machte, dass die Sanitäter Platz hatten. Mit zitternden Händen zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und rief Ellies Mutter auf ihrem Handy an.

"Hallo Calum! Ellie ist auf dem Weg zu dir, sie müsste gleich da sein!", begrüßte sie mich. Mir liefen noch mehr Tränen über die Wangen.

"Calum, ist alles gut? Ist etwas passiert?", fragte Kate misstrauisch. Ich schniefte und holte tief Luft.

"Calum! Was ist passiert?", Kates Stimme drang alamierend in mein Ohr.

"Ellie wurde angefahren, direkt vor dem Hotel,", antwortete ich ihr schließlich, "Sie bringen sie gleich ins Chelsea and Westminster Hospital."

"Oh mein Gott ... Jim!", dann war die Leitung tot.

Memories || C.H.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt