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drei Jahre zuvor; 22. Februar 2013

"Ich habe dich so vermisst!", sagte Calum als er mich fest umarmte. Lächelnd vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

"Ich habe dich auch vermisst!", murmelte ich in den Stoff seines Pullovers.

"Vielleicht sollte ich doch nach London ziehen, um näher bei dir zu sein.", meinte mein Freund.

"Dann wärst du aber tausende Kilometer von deiner Familie entfernt.", entgegnete ich und hob meinen Kopf, um ihm in seine braunen Augen sehen zu können. Ich liebte ihn und ich genoss jede einzelne Minute mit Calum, aber ich wollte auch nicht, dass er seine Familie in Sydney zurückließ, um mit mir in London zu wohnen.

"Aber wenn ich in Sydney bin, bin ich tausende Kilometer von dir entfernt.", erwiderte Calum und küsste mich auf die Nasenspitze.

"Fernbeziehungen sind halt nicht einfach.", sagte ich. Augenblicklich verging mir mein Lächeln. Leider hatten wir viel zu wenig Zeit zusammen und die Zeit, die wir zusammen verbrachten ging leider immer viel zu schnell um.

"Hey, guck nicht so traurig!", meinte Calum und lehnte seine Stirn an meine.  "Wir sind trotz Fernbeziehung schon ein Jahr zusammen!" Calums Lippen legten sich auf meine Lippen und hinterließen ein kribbelendes Gefühl, als er sie wieder von meinen Lippen nahm.

"Ist es wirklich schon ein Jahr? Es kommt mir so vor, als wären es erst wenige Wochen.", sprach ich und strich ihm durch seine dunklen Haare, während ich ihm noch immer in die Augen schaute. War es wirklich schon ein Jahr her, dass ich mit ihm zusammen gekommen bin? Dabei kam es mir häufig so vor, als wären wir erst seit wenigen Woche zusammen. Ich konnte mich noch genau an den Tag erinnern, an dem wir zusammen gekommen waren. Lächelnd ließ ich die Erinnerungen daran noch einmal Revue passieren.

"Es ist auf den Tag genau ein Jahr,", Calum sah mich mit einem Lächeln im Gesicht an, "Und das sollten wir feiern! Findest du nicht auch?"

Sofort bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Ich wandte den Blick von Calum ab und ließ meine Hände sinken. Wenn er damit meinte, dass wir miteinander schliefen, müsste ich ihn abweisen. Bei diesem Gedanken begannen meine Hände zu zittern. Ich konnte das einfach noch nicht. Ich liebte Calum! Aber zu Sex fühlte ich mich noch nicht bereit.

"Calum, ich kann das noch nicht.", flüsterte ich mit brüchiger Stimme. Ich spürte, wie Calum eine Hand unter mein Kinn legte und es leicht anhob und meinen Kopf so drehte, sodass ich ihn wieder ansah. Unsicher blickte ich meinem Freund ins Gesicht und wartete seine Reaktion ab.

"Ich würde dich nicht zu etwas drängen, wofür du noch nicht bereit bist!", versicherte er mir und sah mich mit seinen braunen Augen durchdringend an. Erleichtert atmete ich auf. Ich wusste zwar, dass er mich nie zu etwas zwingen oder drängen würde. Allerdings wusste ich auch, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen würde, an dem er mit mir schlafen wollen würde.

"Ich dachte eher daran, dass wir uns etwas vom Zimmerservice bestellen und uns einen Film ansehen,", sprach Calum seinen eigentlichen Gedanken aus, "Was hälst du davon?"

"Das hört sich gut an!", antwortete ich ihm nickend. Erneut machte sich ein Lächeln auf seinen Lippen breit.

"Calum, ich liebe dich!", sagte ich und erwiderte sein Lächeln, während ich mich vorlehnte um meinen Freund zu küssen.

"Ich liebe dich Ellie!", wisperte Calum kurz bevor sich die Lücke zwischen unseren Lippen schloss. Er hatte diese Worte schon einige Male gesagt und immer wieder fing mein Herz dabei an wie wild zu schlagen, während sich ein elektrisierendes Gefühl in meinem Körper breit machte. Es war unglaublich, was für eine Wirkung Calum auf mich hatte; nur eine Berührung und meine Knie wurden sofort zu Wackelpudding, nur ein Kuss und mein Herz begann wie wild zu schlagen, nur drei Worte und er brachte mich um den Verstand.

Memories || C.H.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt