[6]

626 29 0
                                    

Das erste, das ich am nächsten Tag hörte als ich durch die Klassenzimmertür gekommen war, war meine beste Freundin, die in einer unmenschlichen Lautstärke durch das ganze Zimmer brüllte. "Shit, du siehst verändert aus!" Was?

"Bist aber schon noch Jungfrau?!" rief sie besorgt, worauf ich erstmal meine Schultasche auf den Boden fallen lies und mindestens eine halbe Minute lang lachte. "Oh scheiße, Emy!" stieß ich unter Lachkrämpfen hinaus. "Ich frag doch bloß." meinte sie beleidigt mit komplett ernstem Ton und ich war unfassbar froh das außer uns beiden nur noch zwei andere im Klassenzimmer waren. "Es heißt doch, dass das erste mal verändert." Jetzt grinste sie doch. Ich schüttelte nur leicht den Kopf. Exakt das war so der Grund warum sie meine beste Freundin war. Sie war einfach genau so bescheuert wie ich! "Aber es stimmt. Du siehst wirklich anderst aus." Langsam scannte sie mich von oben nach unten ab. "Oh." war das einzig-e was sie sagte "Du hast nen neuen Pulli."

Nach und nach kamen die anderen aus der Klasse in den Raum. Ich umarmte meine anderen Freundinnen, richtete mein Zeug und setzte mich, die anderen musternd, auf meinen Platz. Irgendwie war ich totmüde. Gähnend legte ich meinen Kopf auf den Tisch und starrte wieder aus dem Fenster. Ich hörte wie nur im Hintergrund die Schulglocke klingelte. Die Lehrerin die wir jetzt hatten war immer noch nicht da. Auch gut. Wir hatten jetzt Deutsch und hatte so ungefähr null Prozent Bock. Erst als die Lehrerin fünf Minuten später durch die Tür schritt, bemerkte ich, dass der Platz hinten in der Ecke noch frei war. Wahrscheinlich schwänzte er mal wieder. Das machte er öfters. Vor kurzer Zeit war er fast drei Wochen nicht da, nur weil er etwas nicht abgegeben hatte. Irgendwie fand ich schade das er nicht da war. Ich hätte ihn heute echt gern gesehen. 

Noch während ich das dachte hörte ich wie sich die Tür öffnete und drehte meinen Kopf schnell nach rechts. Kurz sah man Marcel in der Tür stehen, der etwas unkoordiniert irgendwas von wegen verschlafen murmelte, die Lehrerin anschaute, dann zur Uhr guckte und anschließend die Augen verdrehte. Er schloss wieder die Tür und man hörte ihn von außen klopfen, doch die Lehrerin starrte nur fassungslos zur Tür. Ohne auf ein Herein zu warten kam er rein und schloss die Tür.

Marcel gähnte langsam und meinte dann, mit einer Stimme die sofort zeigte das er es nicht so meinte, "Entschuldigung für die Störung. Hab verschlaf..." Der Rest ging in einem erneuten Gähnen unter. Insgesamt sah er aus als wäre er erst um vier Uhr schlafen gegangen wäre. Da die junge Lehrerin immer noch nichts sagte, schlurfte er einfach an seinen Platz. Müde lächelte er mir zu, als er sich auf seinen Stuhl fletzte. Er sah echt k.o aus. Seine Augenringe schienen bis zum Boden zu gehen und seine Haare lagen ungestylt auf seinem Kopf, was irgendwie trotzdem verdammt gut aussah. Ich schaute wieder zur Lehrerin, welche zu schimpfen begann:"Junger Mann, so geht das jawohl nicht! Zumindest richtig entschuldigen könnte man sich!" Ein dünnes "Hab icmhpf" tönte schläfrig aus der Ecke. "Niek, das gibt einen Vermerk und ich werde dir etwas zum Abschreiben geben. Hallo...Niek!" Es kiam keine Antwort. Der Junge war wieder eingeschlafen.

..........................................................

Ich wollt eigentlich was ganz anderes hier ins Kapitel schreiben. Aber ich bin so müde. Ich glaub davon kommt das...

DAMNWo Geschichten leben. Entdecke jetzt