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"Ich liebe dich." Er nuschelte diesen Satz so schnell runter, das ich Mühe hatte ihn zu verstehen.
Minutenlang war Stille. Ich hatte das Gefühl, das mit jedem Schlag, den die Uhr über dem Regal machte, die Spannung zwischen uns noch größer wurde. Wie ein langgezogener Faden, der jede Sekunde reißen könnte.Nach gefühlten Stunden riss ich diesen Faden in zwei.

"Oh." war so ziemlich das Einzige was ich dazu sagen konnte. Natürlich, Niek war...nett. Er war unendlich heiß, hatte eigentlich einen tollen Charakter, wenn man ihn besser kannte und er war ein Mensch mit dem man sich gut unterhalten könnte. Zugegeben, er küsste auch nicht schlecht und war auch gut im Bett. Doch das alles reichte mir trotzdem nicht aus. Es konnte das Rauchen einfach nicht überdecken.


"Also, ich meine ich... glaube es. Ich bin mir also fast ganz sicher. Zumindest ist es so das ..." stotterte Niek vor sich hin. Gab es am Ende aber doch auf und schaute mich einfach nur hoffnungsvoll an. "Wie kommst du darauf?" Ich wusste wie dämlich diese Frage kalng, wusste aber einfach nicht was ich sagen sollte. Niek zuckte mit den Schultern und starrte die weiße Wand an. "Du bist wunderschön, du bist intelligent, witzig und ich fühle mich bei dir einfach verstanden. Ich vertraue dir." Ich musste schlucken. Scheiße! Scheiße. Scheiße. "Außerdem hasse ich es wenn andere dich angucken." Er korrigerte sich. "Nein, nicht wenn sie dich angucken allgemein. Aber wenn du mit anderen... wenn du mit anderen Jungs flirtest oder andere triffst." Langsam lies er sich nach hinten auf sein Bett fallen. " Wir sind kein Pärchen."rechtfertigte ich mich, wenn ich auch nicht wusste warum. Ich hörte ihn auflachen. "Ich weiß." meinte er trocken.

Ich stand auf und begann die Schachteln auf dem Schreibtisch zusammen zu räumen und auf dem Nachttisch zu einem Haufen zu stapeln. Dazu legte ich dann auch noch die Schachteln aus dem Regal und das Feuerzeug auf dem Schreibtisch. Ich hörte Niek seufzten und meinte so etwas wie "War ja klar" zu hören. Es könnte aber auch nur Einbildung gewesen sein. "Und wenn ich verspreche, dass ich vor dir nicht rauche?" fragte er verzweifelt. Ich wollte kein Monster sein. Jedoch hatte ich zu viel Sorge, dass ich ebenfalls mit dem Rauchen anfangen würde. Daher schüttelte ich den Kopf. "Und wenn ich probiere aufzuhören? Komm schon!" Ich stand mittlerweile vor der Türe. Niek saß immernoch auf seinem Bett und sah mich flehend an. Aber ich konnte nicht. Ich wusste nämlich genau auf was er hinaus wollte. Auf eine ernsthafte Beziehung. Niek ist kein Beziehungstyp . Vielleicht wollte er mich ja auch nur verarschen. Und das andere war einfach "Ich habe Angst!" meinte ich zu Niek. "Angst vor was? Vor mir. Aber wies..." begann er. "Vor den Zigaretten. Das ich süchtig werde!" unterbrach ich ihn, öffnete die Tür und ließ ihn einfach dort sitze.

Mit einem mulmigen Gefühl als hätte ich gerade mit ihm Schluss gemacht trat ich aus der weißen Haustür, des Mehrfamilienhauses und lief so schnell ich konnte zur Bushaltestelle, während sich die Gedanken in meinem Kopf über schlugen.
Der eine Teil von mir wollte einfach nur zurück rennen, sich neben ihn setzten und ihn trösten. Doch der andere Teil von mir wusste genau, ich konnte ihn nicht trösten, denn ich war mir verdammt sicher, dass ich ihn nicht liebte.

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Da da da dam...
Drama!
Tut mir leid das in letzter Zeit die Kapitel immer kürzer sind. Bin gerade bei Verwandtschaft und hab da halt nicht so viel Zeit zum Schreiben....

DAMNWo Geschichten leben. Entdecke jetzt