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Ich hatte den ganzen Samstag eine unfassbare träge Langeweile. Meine Eltern hatten Besuch, weshalb ich die Küche und das Wohnzimmer mies und mein Bruder zockte. Daher war ich auch ganz glücklich als mich gegen zwei Ihr die WhatsApp von Niek erreichte. "Wir müssen reden" hieß die Nachricht und wir verabredeten uns direkt am Nachmittag. Eigentlich war ich einfach nur froh, das er mich aus dieser Langeweile gerettet hatte. Doch als ich vor seiner Haustür stand und die Klingel drücken wollte, kam doch ein wenig Panik hoch.

Niek wartete wieder oben an seiner Wohnungstür. Irgendwie sah er nervös aus. Seine Haare standen ungestylt in alle Richtungen ab und seine Augen waren geziert von langen Augenringen. "Hey, was ist los? Du siehst echt k.o aus!" begrüßte ich ihn besorgt und wir umarmten uns. "Hey, deswegen wollte ich mit dir reden." Er ging zur Türe hinein. "Komm!" hörte ich ihn noch sagen und er führte mich in sein Zimmer, wo er sich erschöpft auf seine Matratze fallen ließ. Ich setzte mich neben ihn und schaute ihn einfach nur an. Als er nichts sagte, sondern einfach nur die Decke anstarrte, guckte ich mich erneut im Zimmer um. Es sah noch gleich aus wie letztes Mal. Vielleicht lagen hier und da neue Klamotten auf dem Boden herum. Auf dem Schreibtisch waren die Schulbücher verschwunden und stattdessen sammelten sich mindestens zwanzig Zigarettenschachteln dort. Auf dem Nachttisch lagen auch einige neben einem vollen Aschenbecher. Er müsste in letzte Zeit echt viel geraucht haben. Vielleicht hatte er ja Stress mit seiner Mutter oder seiner Schwester.
Niek hatte wohl meinen Blick auf die Schachteln bemerkt und seufzte kurz. Er setzte sich auf und schaute mir in die Augen. Kurz schaute er zu meinen Lippen. Dann schüttelte er den Kopf, als müsste er einen ungewollten Gedanken vertreiben. "Was wolltest du mir sagen?" fragte ich schließlich und lehnte mich nach hinten gegen die weiße Wand hinter seinem Bett. Niek schaute mich weiter nur an. Dann sagte er langsam und verdammt unsicher:" Also naja, es ist so..." Er stockte und biss sich auf die Unterlippe. Kurz atmete er rief durch. Er schaute schnell zur Uhr und dann wieder zu mir. Er schien sein Selbstvertrauen wieder ein wenig gefunden zu haben und sagte jetzt mit fester Stimme:

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