[20]

423 21 0
                                    

Hilfe suchend schaute ich zu Emilia, diese jedoch zuckte nur mit den Schultern, und ging schließlich hinter Niek aus der Klassenzimmertür. Er schloss die Tür und schaute mich einige Sekunden an. Ich musterte ihn aufmerksam dabei. Er sah echt beschissen aus. Also ich mein, er war trotzdem noch irgendwie süß und echt hübsch. Ich meine wie ihm so die Haare und Gesicht fielen... Fang ich gerade an zu schwärmen? Schnell wand ich meinen Blick  wieder seinen Augen, die mich nach wie vor   einfach nur anschauten. Seine dunkelbraunen Augen waren glasig und spiegelten das Licht der Lampe hinter uns. Langsam löste sich eine Träne und floss ihm langsam die Wange hinunter. Schnell wischte er sie mit dem Handrücken weg und meinte mit immernoch heißerer Stimme:" Immer fang ich vor dir an zu weinen." Er probierte es mit einem schiefen Grinsen. Doch das versuchte Grinsen sah so traurig aus, das ich ihn einfach umarmen musste. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und vergrub meinen Kopf in seiner Halsgrube als er mich näher zu sich zog. Er zog mich mit seinem rechten Arm um die Hüfte zu ihm, während er den linken Arm um meinen Hals schlang.

Scheiße, hatte ich seine Nähe vermisst!
Ich spürte wie er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. "Ich wollt dir noch sagen..." nuschelte er in meine Haare. "...das mit dem Rauchen, ich hab..." Ich unterbrach ihn. "Ich weiß." murmelte ich an seinen Hals. "Woher?" Ich atmete seinen Geruch ein. Mittlerweile stank er nicht mehr so nach Zigaretten. Ein bisschen vielleicht noch. Aber jetzt doch mehr nach, keine Ahnung, vielleicht Gänseblümchen oder so. Irgendwie nach Frühling und Sommer gleichzeitig. Nach Sonne und auch ein wenig nach Lufterfrischer. "Gestern als du mit Tom geredet hast, saß ich im oberen Gang." erklärte ich ihm. "Du hast uns zugehört?" fragte er ungläubig. "Jab, jedes Wort!" sagte ich und wir lösten die Umarmung. Niek ließ seine Hände auf meiner Hüfte liegen und ich meine an seinen Schultern. "Du bist echt frech!" meinte Niek und musste grinsen. Diesmal schaffte er es auch. Automatisch musste ich ebenfalls lächeln. Niek schloss mich wieder in seine Arme und ich spürte wie er mir einen sanften Kuss auf die Haare gab. In der Spiegelung des Fensters sah ich uns über seine Schulter hinweg an. Das Bild in der Spiegelung sah irgendwie seltsam vertraut aus und doch gleichzeitig auch verdammt fremd. Allerdings wusste ich das ich nirgendwo lieber sein wollte als hier, in seinen Armen!

Nach gefühlten Stunden viel mir ein, das wir ja eigentlich noch Englisch hatten. Ich wusste das wir wohl höchstens noch eine halbe Stunde haben würden, jedoch hatte ich nicht sonderlich Lust zu schwänzen und Frau Blond würde sich bald wundern wo wir blieben. Wir lösten uns und ich öffnete die Zimmertür. "Geht's dir wieder besser Niek?" fragte unsere Lehrerin sofort. Ich spürte wie alle aus unserer Klasse und anstarrten. "Ja, es geht wieder." meinte Niek hinter mir und ich wollte mich wieder an meinen Platz setzten. Doch gerade als ich meinen Stuhl nach hinten schob, spürte ich wie einen andere Hand meine umfasste und mich wieder in Richtung Türe zog. "Ähm... ganz kurz." rief Niek der verwunderten Lehrerin zu. Er schloss die Tür ließ aber meine Hand nicht los. Kurz biss er sich auf die Unterlippe. "Ich liebe dich." murmelte er leise und trotzdem glasklar. Einige Sekunden schaute ich ihn an. Dann müsste ich lächeln:" Ich dich doch auch!"

................
Holy ist das kitschig!
Ich glaube es werden doch weniger als dreißig Kapitel. Aber weiß noch nicht genau...

DAMNWo Geschichten leben. Entdecke jetzt