five.

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Sie wollte antworten. Doch dann müsste sie jetzt die Wahrheit sagen. Denn sie war sich ziemlich sicher, dass der Mann von HYDRA war und ebenfalls nach ihr suchte. Und wollte sie das wirklich zugeben? Dass sie Schuld an allem war? Nicht daran, dass HYDRA noch existierte, doch daran, dass sie sie nicht rechtzeitig hatte warnen können. Und dass nun schon einige Orte der Stadt darunter gelitten haben. Wie das Café. Und sie war Schuld an dem Tod des Mädchens. Sie war unschuldig und sie hatte sie aus Angst mit hinein gezogen. 

"Das ist jetzt nicht wichtig", sagte sie stattdessen und stand auf. Sie blickte zu dem Kampf. Captain America wurde gegen ein Auto gedrückt. Und eines der Messer war auf den Weg in seine Kehle. Schnell wirbelte Lena Luft auf, um das Messer fortzuschleudern. Es funktionierte und der Kampf ging weiter. 

Bis der Mann seine Maske verlor. Er und Captain America sahen sich an. Auch Lena musterte nun den Mann. Irgendwoher kannte sie dieses Gesicht, doch sie wusste nicht, woher. "Bucky?", ertönte es dann von Cap. Bucky. Den Namen kannte sie. Und plötzlich war ihr bewusst, woher sie das Gesicht kannte. 

Das war Captain Americas Freund. Sie dachte, er sei tot. Alle dachten das. Er war die Berge hinunter gefallen. "Wer zum Teufel ist Bucky?", fragte dieser dann verwirrt. Er kannte seinen Namen nicht mehr. Lena wusste, dass er bereits während des Krieges von HYDRA festgehalten wurde. Sie haben an Menschen experimentiert. Vielleicht hatte er deshalb den Sturz überlebt. 

Doch niemals würde er das freiwillig machen. Niemand würde das. Dass er seinen Namen und Freund nicht kannte, bewies es. HYDRA hatte ihre Methoden, dachte sie. Und genau deshalb wollte sie von ihnen nicht gefunden werden. So wollte auch sie nicht enden. 

Einige Schüsse fielen noch, dann wurden sie alle von Autos umkreist. "Hände hoch", sagte jemand hinter Lena. Ihr war klar, dass das nicht die Polizei war. Denn es hatte keine Sirenen gegeben. Sie alle waren abgelenkt gewesen. Nun mussten sie dafür bezahlen und wurden in das Auto gesteckt. Zwei Soldaten bewachten sie alle. 

Während Captain America, Black Widow und noch ein dritter zusammen eingesperrt wurden, kamen die anderen drei in den anderen Wagen. Stumm saßen sie dort. Jenna wirkte ängstlich. Noch immer wusste Lena nicht genau, was sie mit HYDRA zutun gehabt hatte. Doch ein positives Erlebnis schien es nicht gewesen zu sein.

"Endlich bekommt HYDRA ihre beste Agentin zurück. Gerade rechtzeitig", sagte einer der Soldaten. Niemals, dachte Lena. Lieber würde sie sterben, als für sie zu arbeiten. Vielleicht würden sie sie ja auch umbringen. Sie beschloss, nicht darauf einzugehen. Stattdessen mussten sie hier raus. 

Also sah sie zu Jenna. "Das mit dem Wasser. Wie funktioniert das?", wollte sie wissen. Jenna sah zu ihr. Scheinbar verwirrt, weil sie jetzt noch darüber sprechen wollte. "Ich kann es kontrollieren. Und da Wasser überall in der Nähe ist, hab ich meist Zugang, wieso?", wollte sie wissen. 

Doch das war nicht, was Lena hören wollte. Sie dachte, sie könnte, wie sie selbst mit Wind, Wasser erzeugen und kontrollieren. Doch so war es hier drinnen nutzlos. Also musste sie es alleine versuchen. Einen Druck aufbauen. Lena schloss die Augen und bewegte ihren Zeigefinger im Kreis. Die ganze Zeit. 

Draußen auf der Straße hatte sie keinen Tornado verursachen wollen. Doch da war sie selbst nicht in Lebensgefahr. Und ein kleiner Wirbelsturm hatte noch niemandem geschadet. Außerdem würde er sie hier raus bringen, denn der Druck könnte die Tür öffnen. Hoffte sie jedenfalls. 

Plötzlich blieb das Auto stehen. Sie hörte Schüsse. Die anderen versuchten zu entkommen. Also sah auch Lena auf. "Haltet euch fest", bat sie die anderen, die scheinbar sofort gehorchten. Und dann ließ sie den Wirbelsturm frei. Der Wind zerzauste ihr Haar aufs übelste und schleuderte nicht nur die Soldaten hart gegen die Innenwand. Auch die Tür flog weg. Das war ihre Chance und die nutzten sie. Alle drei sprangen raus. Mit einem Windstoß schleuderte Lena die Tür hinten rein.

Die anderen sahen überrascht zu den drein. "Wir müssen los. Natasha verblutet sonst", sagte Captain America. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sie sprangen in das andere Auto und fuhren alle los. Lena wusste nicht, ob die anderen sie aus Höflichkeit oder Neugier mitgenommen haben. Vermutlich beides. 

An einem großen Bunker stiegen sie aus. Schnell gingen die anderen drei vor, während Lena, Kaya und Jenna zögerten. Vor allem Lena. "Ich kann da nicht rein", sagte sie. Doch das schien Kaya egal zu sein, denn sie zog sie mit. Hinter ihnen wurde die Tür geschlossen. Die anderen redeten. Eine der Soldaten musste mit ihnen befreundet sein, denn sie war mitgekommen. 

Irgendwann blieben sie stehen. Lena sah die ganze Zeit auf den Boden, bis sie die anderen reden hörte und aufsah. Sie erblickte Nick Fury. Er sah aus, als hätte er einiges einstecken müssen, doch er lebte. Natasha wurde behandelt und dann widmeten sie sich den anderen. Sie mussten sich erklären. Kaya hatte es da noch einfach. Sie war einfach nur ein normaler Mensch, der durch Lena hineingezogen wurde. 

Jenna erzählte, sie sei in Konflikt mit HYDRA geraten, als sie vor ihnen geflohen ist. Sie wurde festgehalten. An ihr wurde herum experimentiert, weshalb sie nun Wasser beherrschen kann. Doch sie wollte all das nicht mehr und ist geflohen. Dabei hat sie wohl einige Menschen in dem Labor umgebracht. Sie war ein Opfer von HYDRA.

Dann sahen sie zu Lena. Sie konnte das nicht behaupten. Ein Opfer zu sein. Denn das war sie nicht. Sie war selbst Schuld daran, dass sie nach ihr suchten. "Ich hab meinen eigenen Konflikt mit ihnen", war das einzige, was sie dazu sagte. "Ich glaube, wenn ich euch mein wahres Gesicht zeige, ist es einfacher zu verstehen", fuhr sie fort.

Fury sah sie verwirrt an. "Dein wahres Gesicht?", wollte er wissen. "Ich habe diesen Körper hier nur vorübergehend besetzt. Mein eigentlicher liegt bei mir Zuhause. Ich wollte euch warnen, ohne erkannt zu werden", gab sie zu. Kurz sahen Cap und Fury sich an, dann nickte ersterer. "Gehen wir zu deinem Körper", sagte er. Lena wollte widersprechen. Sie hatte Angst. Doch sie musste sie überwinden. Also nickte sie. 

 

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