eight.

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"Woher weißt du das?", wollte Steve wissen. Sie konnte es schon sehen; seine Wut, den Hass. Genauso wie damals. Der Blick, der sie so lange verfolgt hatte. Denn ihre Ausrede würde nicht sein, dass man sie kontrolliert hatte. Nein, sie war einsam. Und sie wollte beachtet und geachtet werden. HYDRA tat das. Zumindest in den ersten Jahren, bis sie hinter die Fassade blickte. 

Doch Lena brachte keinen Ton raus. "Sie war da", meinte Kaya deshalb. Lena sah zu ihr. Die Angst musste man ihr ansehen. Doch Steve wusste nicht, dass sie den Geist wechseln konnte. Und sie musste ihm nicht sagen, wer genau sie war, oder? Er würde sie nicht hassen. Also seufzte sie und erklärte ihm, was genau sie konnte. 

"Du warst...in deinem anderen Körper anwesend?", wiederholte er ihre Worte und sie nickte. "Und du hast mit Bucky gesprochen?" Wieder nickte sie und erklärte dann, sie wolle ihm helfen, sich zu erinnern. Damit HYDRAs Plan scheitert. Und es nicht erst zu einem Kampf kommen muss. "Dafür danke ich dir", sagte er dann und schenkte ihr ein leichtes Lächeln. Würdest du nicht, wenn du wüsstest wer ich bin, dachte sie.

Dann sagte sie ihnen den Tag und den Ort, damit sie sich vorbereiten können. Natasha, die nun ebenfalls hier war, nickte. "Wir werden vor Ort sein. Pierce wird keine Chance haben, Menschen zu töten", erklärte sie. 

"Ich helfe ebenfalls", kam es dann von Jenna. Alle sahen überrascht zu ihr, inklusive Lena. "Was? Wenn wir mit unseren Kräften zusammenarbeiten, dann können auch wir etwas anrichten", erklärte sie und ließ Lena schmunzeln. "Du kannst Ärger mit Luft anrichten, ich mit Wasser. Nenn uns zwei Team-Avatar." Jetzt musste Lena sogar lachen und Jenna stimmte mit ein. 

Doch das wehrte nur kurz. Denn Fury zerstörte mit nur einem Satz alles, was Lena gerade mühevoll aufgebaut hatte, ohne zu lügen. "Es gibt nur eine Person, die laut den Akten machen kann, was du kannst", sagte er und sah sie an. Sie schloss die Augen, denn gleich war es vorbei. Steve Rodgers würde sie hassen. 

Und genau dieser sah fragend zu Fury. "Magdalena Parrish. Ehemaliges Mitglied von Parrish", sagte er und warf eine Akte aufs Bett. "Und laut dem Museum Schuld an dem vermeintlichen Tod von Bucky Barnes." Ein sehr dramatisch klingender Satz. Das hätte man auch anders zusammenfassen können. Doch im groben stimmte es. Das wusste Lena. 

Steve nahm sich die Akte und Lena zog die Beine an. Er nahm ein Foto heraus. Ein altes Bild, wie sie feststellte, als sie einen kurzen Blick darauf erhaschte. Und wie erwartet änderte Steves Blick sich. Doch es war keine Wut und sie konnte nicht sagen, ob es Hass war. Doch erfreut war er definitiv nicht. Wer wäre das schon?

"Du", sagte er und Lena nickte. "Deinetwegen ist er hinunter gefallen." Wieder nickte sie. "Deinetwegen halten sie ihn fest." Ein erneutes Nicken. "Du bist auf deren Seite, oder? Seit wann weißt du, dass es sie noch gibt?" Jetzt klang er wütend. Und er stand auf. Lena tat es ihm gleich. Sie wusste, was sie getan hatte. Und sie bereute es. Es war ein Fehler. Aber sie würde sich nicht sagen lassen, auf wessen Seite sie stand. 

Also sah sie zu ihm auf. "Ich weiß genauso lange davon wie ihr", begann sie. "Habt ihr in den Nachrichten von dem erschossenen Mädchen gehört? Vor SHIELDs Hauptquartier?" Als alle stumm blieben, fuhr sie fort. "Das war ich. Denn ich wollte euch warnen. Sie kamen mir zuvor", erklärte sie. 

"Jenna", sie zeigte auf die blonde junge Frau, "hat mir später erzählt, dass HYDRA sich innerhalb von SHIELD neu formiert hat. Dann wollten wir dich suchen", sagte sie, nun an Steve gewandt. "Aber es lief schief. Alles. Sie wollen mich zurück", fuhr sie fort und riss Steve die Akte aus der Hand. 

"Aber ich will da nicht zurück. Denn was in dem Zug passiert ist, hat mich jahrelang verfolgt. Raus konnte ich erst, als ich dachte, sie hätten sich aufgelöst." Dann warf sie die Akte auf das Krankenbett. "Also was auch immer SHIELD glaubte, über mich zu wissen, ist falsch. Sonst wäre ich nicht hier." 

Als Lena fertig war, kehrte Ruhe ein. Oder vielmehr; Stille. Denn niemand sagte noch etwas. Alle blieben ruhig. Also setzte Lena sich wieder hin. "Und jetzt erzähl mir etwas über Bucky, damit wir HYDRA davon abhalten können, Menschen zu töten." Kurz schwieg er. Dann nickte Steve schwach und begann von einigen Ereignissen zu erzählen. Zum Beispiel wie schmächtig er früher war. Und dass Bucky ihn immer verteidigt hat. 

Er sei immer für ihn da gewesen. Als seine Mutter starb. Als er verprügelt wurde. Steve erzählte auch, wie Bucky nach seiner Rettung in Deutschland sagte, er würde nicht Captain America folgen, sondern Steve. Etwas, was Lena lächeln ließ. Er war loyal. Und andersrum war es genauso. Steve würde alles für Bucky tun. 

Als das Gespräch beendet war, legte Lena sich hin. "Du musst das nicht machen", sagte Natasha dann und sah Lena an. "Doch das muss ich." Um es wieder gut zu machen, fügte sie in Gedanken hinzu. Dann schloss sie die Augen und wechselte den Körper. In Buckys Armen wachte sie auf. Er sah zu ihr. 

"Ich dachte du kommst nicht wieder", sagte er und half ihr dabei, sich aufzurichten. "Viel länger hätte ich kein Training vortäuschen können." Lena schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Er hatte viel riskiert, um ihr zu helfen. Denn in der Zelle hätte sie das nicht einfach machen können. Jemand könnte vorbeikommen und es würde auffliegen.

Als beide wieder standen, sahen sie sich kurz stumm an, bevor Lena beschloss, duschen zu gehen. Denn hätten sie wirklich trainiert, würde sie genau dies tun. Pierce wies ihr davor keine Zelle zu, sondern einen Raum, worüber sie glücklich war. Denn die Zelle sah unbequem aus. Dann schlüpfte sie unter die Dusche. 

Das warme Wasser auf ihrer Haut tat gut. Sie wusste nicht, wieso, doch ihr Leben lang war ihr immer kalt. Ihre Mutter und auch HYDRA hatten den Verdacht, es liege an ihrer Begabung. Vielleicht war auch das ein Grund, weshalb sie sie Dämon nannten. Ein Name, der ihr nicht gefiel. Denn er versprach etwas böses. 

Als sie die Dusche verließ, war ihr wieder kalt. Schnell zog sie sich einen Bademantel über und ging in den ihr zugeteilten Raum. Dort saß Bucky auf dem Bett. Noch immer in den schwarzen Sachen von eben. Sie schloss die Tür und sah zu ihm. 

"Du bist netter als ich erwartet habe. Nach dem Vorfall damals", sagte er und schenkte ihr ein leichtes Lächeln. Etwas, was sie bei ihm noch nie gesehen hatte, wie sie zugeben musste. Und es gefiel ihr. Sein Lächeln. "Das war ein Kompliment", fügte er noch hinzu. Nun musste auch sie lächeln. "Okay wow danke. Mit einem Kompliment hatte ich nun wirklich nicht gerechnet", gab sie zu. 

Hatte sie nicht. Vor allem nicht von ihm. Und nicht hier an diesem Ort. Sie setzte sich zu ihm. "Darf ich dir erzählen, was ich von Steve erfahren habe?", wollte sie wissen. Und er zögerte. Dann nickte er jedoch und sie begann. Je mehr sie erzählte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass sie diese Seiten von ihm gern sehen würde. Sie wollte Bucky Barnes besser kennenlernen. Und das war der wohl ungünstigste Zeitpunkt dafür. Doch vielleicht würden sie danach ja Zeit dafür haben.

 Doch vielleicht würden sie danach ja Zeit dafür haben

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