I | WINTER SOLDIER ➹ B. BARNES

fourteen.

"Drinnen", ertönte es von Steve und in dem Kopfhörer. Ein Wort, auf das die anderen wohl nur gewartet haben. Lena hörte, wie die Waffen sich bewegten. Gleich würde hier alles zerstört werden. Sie mussten herunter. Alle drei. Dann ertönte der erste Schuss. Ihre Plattform wurde getroffen und Lena fiel. 

Schmerzhaft landete sie auf dem Glas, dankbar dafür, dass es hielt. Cap rannte zu Bucky, der von einer Säule getroffen wurde, während sie sich aufrappelte und zu ihrem Stab ging. Wieder redete Steve auf ihn ein. "Du bist James Buchanan Barnes", sagte er. Seinen vollen Namen kannte Lena gar nicht, viel ihr gerade auf, als Bucky ihn schlagen wollte. 

"Du bist mein bester Freund", fuhr er fort. "Du bist meine Mission!", entgegnete Bucky und ging auf ihn los. Lena wollte etwas tun. Sie musste Steve helfen. Er landete auf dem Rücken unter Bucky und ließ seinen Schild fallen. Sie musste etwas tun, doch sie war wie gelähmt. 

"Wir stehen das zusammen durch", sagte Steve dann. Ein Satz, der Bucky scheinbar innehalten ließ, bevor das Glas zerbrach und Steve ins Wasser fiel. "Nein!", schrie Lena und rannte zum Rand. Als sie dort ankam landete er dort gerade. Bucky sah erst nach unten und dann zu ihr. Sie reichte ihm die Hand, doch er kam alleine hoch. 

"Wer bist du?", wollte er wissen. "Wir arbeiten zusammen", fuhr er fort und runzelte die Stirn. "Ich bin Magdalena Parrish", erklärte sie. "Wir sind...Freunde", sagte sie und ging näher zu ihm. Freunde war eine Untertreibung. Sie waren eindeutig mehr als das, doch das wusste er ja nicht mehr. Also musste sie klein anfangen. 

"Aber du magst Captain America", sagte er verwirrt. "Ich meine Steve." "Ich finde seine Ideale gut, ja", erklärte sie mit einem leichten schmunzeln. "Aber ich mag dich mehr als ihn. Schätze ich", gab sie dann zu und er wirkte überrascht aber immer noch verwirrt. "Wieso erinnere ich mich nicht daran?", wollte er wissen. 

Sie nahm seine Hand und sah zu ihm auf. "HYDRA hat dir die Erinnerungen genommen", erklärte sie. "Aber ich helfe dir, sie zurück zu bekommen." Langsam nickte er. Und Lena, die sich kurz in seinen Augen verloren hatte, kam wieder in die Realität zurück. 

"Wir müssen hier runter", sagte sie, wusste jedoch nicht genau zu wem. Dann tauchte eine Säule auf. "Abholdienst gefällig?", wollte Jenna am anderen Ende wissen. Lena musste leicht grinsen, bevor sie schnell zur Säule ging. Bucky zog sich mit, ließ ihn drinnen jedoch los und dämpfte die Landung, die durch das Wasser schon sanfter war, mit Luft ab. 

Dennoch tauchten beide unter. Und sie erblickte dort Steve. Bucky schien das ebenfalls und zog ihn mit an Land. "Er atmet nicht mehr", sagte sie und ließ sich zu ihm fallen. Sofort begann sie mit der Wiederbelebung und hoffte auf keine Mund-zu-Mund Beatmung. Dann hustete er Wasser und sie war erleichtert. 

Bucky hatte hinter ihr gestanden, bis Steve wieder am Leben war. Dann hörte sie, wie er begann zu laufen. Sofort griff sie nach seiner Hand. "Geh nicht", bat sie ihn. Er sah sie an. "Die werden mich weg sperren, Magdalena. Und verübeln kann ich es ihnen nicht." Sie seufzte. Vermutlich. Dann kam ihr eine Idee und sie sagte ihm eine Adresse.

"Was soll ich da?", wollte er wissen. "Warte da. In drei Stunden komme ich nach." Verwirrt sah er zu Steve, dann zu mir. "Nein", antwortete er und wollte gehen, doch wieder hielt sie ihn fest. "Ich sagte, ich helfe dir. Dabei bleibt es. In drei Stunden. Bei der Adresse." Das war keine Bitte. Und Bucky gab mit einem Seufzen und nicken nach. 

* * *

Etwas später, genau genommen zwei Stunden später, saß sie an Steves Krankenbett. Zusammen mit den anderen. "Ich habe euch den verdammten Stock genannt", sagte Sam zu Fury. Scheinbar musste er aus dem Quartier springen und fand es überhaupt nicht lustig. Lena hingegen schon und schmunzelte, bevor sie aufstand. 

Fury stellte sich vor sie. "Für dein Handeln wird eine Bestrafung gefordert", sagte er und sah sie an. "Niemand weiß, dass du hier geholfen hast." Das war ihr bewusst. Auch Jenna und Kaya waren hier. Sie war der eigentliche Grund weshalb sie hier war. 

"Aber ich lasse dich gehen. Du willst doch zu ihm, oder?" Sie nickte. "Wo geht ihr hin?" Es war Sam, der das fragte. Vermutlich für Steve. Doch sie zuckte mit den Schultern, denn sie hatte keine Ahnung. "Einfach nur weg. Er braucht etwas Zeit", sagte sie dann, um überhaupt etwas zu sagen. Sam nickte nur. 

Dann widmete Lena sich Kaya und umarmte sie sofort. "Du weißt, ohne Studium würde ich euch begleiten", meinte sie. Lena nickte. "Natürlich", sagte sie und löste sich mit leichtem Lächeln aus der Umarmung. Kaya verlor eine Träne und Lena wischte sie ihr weg. "Wir bleiben in Kontakt oder? Wenn du wieder kommst, darfst du mich nicht vergessen." Lena schüttelte mit dem Kopf. Wie könnte sie das?

Sobald sie wieder hier war, wird Kaya die erste Person sein, mit der sie sich trifft. Dann sah sie zu Jenna. Ihr blondes Haar war durcheinander, auch wenn sie einen Zopf hatte. Sie schenkte Lena ein Lächeln. Auch sie umarmte sie. "Vergiss nicht, worum ich dich gebeten habe", sagte Lena leise und Jenna nickte. 

Dann ging sie. Draußen setzte sie sofort ihre Kapuze auf, denn erkannt werden ist das letzte, was sie wollte. Natasha sprach vor einem Gericht oder so. Jedenfalls hatten Fury und die anderen das gesagt. Sie hatte alles veröffentlicht. Über SHIELD und HYDRA. Auch über sich selbst. Und über Magdalena Parrish gab es nun auch eine Menge zu lesen. 

Leider nur alte Versionen der Akten, denn zum erneuern hatten sie ja keine Zeit. Doch das kümmerte sie nicht. Sie stieg in das Auto und fuhr zu dem zerstörten Café. Dort stand Bucky. Er hatte sich umgezogen. Sah nun mehr aus wie ein Zivilist. Neben ihm blieb sie stehen und öffnete mit ihrem Wind die Tür. 

"Das Taxi ist da", sagte sie leicht grinsend und er stieg schnell ein. Beide sagten keinen Ton, als Lena losfuhr. Und auch danach nicht. Erst als sie die Stadtgrenze erreichten, redeten sie darüber, wo es am besten für sie wäre Vorerst. 

"Wo kommst du ursprünglich her?", wollte er dann wissen. "Deutschland", antwortete sie. Ein Land, in dem sie ewig nicht war, wie sie zugeben musste. Und eines, das sie gern man wiedersehen würde. Es hatte sich verändert. Zum guten. "Wie wäre es dann mit Europa?", schlug Bucky vor. Lena nickte. Europa klang gut.