Kapitel 18

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Helen:
Da ich heute frei hatte nutzte ich die Gelegenheit um Luke ein wenig auszufragen. Beim gemeinsamen frühstücken herrschte eine unangenehme Stille, die ich nicht länger aushielt.

"Erzähl mal Luke", er war so sehr mit seinem Essen beschäftigt, dass er mich erst nach einigen Sekunden wahrnahm. Ein Lächeln schmiegte sich um meine Lippen als ich sah wie glücklich er schien. Er war für mich immer noch der kleine Luki, der mir mein Essen wegnahm, wenn seines zu Ende war.

"Also Cousinchen", er wischte sich mit der Serviette über den Mund.

"Es ist nicht sonderlich viel passiert", mit dem Zahnstocher zwischen den Zähnen fuhr er fort.

"Außer, dass ich für Aaron arbeite", Aarons Blick wanderte hektisch zu ihm.

"Wir arbeiten zusammen. In seinem Unternehmen", ich erkannte in Aarons Blick, dass er sichtlich erleichtert war als er den Satz hörte. Wieso?

"Was denn für ein Unternehmen?", hakte ich neugierig nach.

"Hotels", antwortete Aaron ehe Luke reagieren konnte.

"Wir leiten gemeinsam mehrere Hotels. Stellen Arbeiter ein, entlassen nötigenfalls welche. Kaufen Hotels. Erweitern so das Unternehmen. Dies das", er stocherte in seinem Essen herum als würde ihn dieses Thema stören.

"Hmm", ich nippte an meinem Kaffee.

Aaron:
Ich dachte dieser Trottel würde uns auffliegen lassen, aber zum Glück hatte er nicht vergessen was ich ihm gesagt hatte.

Rückblende:
"Wie meinst du, sie weiß es nicht?", wir saßen in dem nahegelegenen Café des Parkes.

"Wie soll ich ihr das bitte sagen Mann? He guck dein Cousin und ich sind Mitglieder oder besser gesagt Anführer einer Gang?", ich sah mich um und redete leiser.

"Sie würde das nicht verstehen Mann", ich rückte die Kaffeetasse zwischen meinen Händen hin und her. Er seufzte und fuhr sich durch das Haar.

"Wir können es ihr ja erklären. Sie ist meine Cousine Mann, sie würde kein Wort darüber verlieren", versuchte er mich zu überreden.

Ich schüttelte verneinend den Kopf.

"Wir beide kennen sie. Das würde sie nur in Schwierigkeiten bringen. Und sie würde uns da rausholen wollen und wie du weißt", ich sah ihn an.

"Sobald man drinnen ist..", ich schüttelte den Kopf und trank in einem Zug meinen Kaffee aus und sah auf die Uhr.

"Komm Mann, sie müsste bald aushaben. Gehen wir deine Cousine besuchen".

Heute:
Sie hatte Verdacht geschöpft, ich kannte diesen Blick von ihr.

"Wann hast du vor wieder nach Deutschland zu kommen?", fragte Luke.

"Gar nicht", erwiderte sie gezwungen lächelnd.

"Komm schon. Du kannst nicht ewig davonrennen. Und überhaupt hat er dich ja schon..", ich verpasste ihm einen Tritt auf seine Kniescheibe.

'Vollidiot!', er konnte einfach nicht seinen Mund halten.

"Wer hat mich schon was?", sie sah verwundert ihn und mich abwechselnd an.

"A-aron hat dich bestimmt schon mehrmals versucht zu überzeugen zurückzukommen", dafür, dass er eine Niete in Sachen Lügen war, hatte er sich gerade ziemlich gut aus der Situation gerettet.

'Glück gehabt'.

Ich sah sie kurz an und bemerkte wie ihre Wangen erröteten und sie sich gleich daraufhin räusperte.

Ripped heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt