Kapitel 31

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Helen:
Nachdem er wieder eingeschlafen war, dauerte es nicht lange und Luke kam zurück. Um Aaron nicht zu stören gingen wir in den Wartebereich und schlossen die Tür ab, damit uns niemand hören konnte.

"Luke ich versteh nicht was hier los ist", ich setzte mich auf den Stuhl und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Er setzte sich mir gegenüber und seufzte.

"Naja, es ist eigentlich ganz simpel Cousinchen", er gähnte und streckte sich ehe er fortfuhr.

"Wir wussten irgendwie, dass du Dil da alleine rausholen willst. Und Aaron wusste auch, dass du nicht zur Arbeit gehst. So dumm ist er jetzt auch nicht. Und als er deine Notiz auf dem Teller gesehen hat, hat sich dieser Verdacht auch bestätigt. Naja jedenfalls, er hat mich angerufen und ich dann Onkel Tim. Ich weiß nicht ob du dich daran erinnerst, aber als wir Kinder waren hat uns Onkel Tim immer von einem Art 'Spielplatz' erzählt", ich erinnerte mich daran. Er ist immer mit Dad dort hin gegangen aber wohin sie wirklich gehen haben sie nie gesagt.

"Ja, Dad hat gesagt ich erfahre irgendwann wo der ist, aber dann.. ja..", meine Stimme wurde leiser weil ich mich an den Tod meines Vaters erinnerte. In solchen Momenten wünschte ich mir einfach nur die Zeit als Kind zurück.

"Mhm..", Luke sah mich traurig an und seufzte.

"Dieser Spielplatz gehört jetzt sozusagen uns. Onkel Tim hat beim Plan Dilan da rauszuholen mitgemacht, weil du auch in die Sache verwickelt warst, und du bei ihnen an erster Stelle stehst. Wenn dir etwas passiert, büßt nicht nur Cooper, sondern alle seine Leute. Aber dieser Bastard hat das gut ausgeklügelt. Er hat Dilan ein Medikament verabreicht, das sich 'Corpus regitur' nennt und ihn ja..", er sah mich erwartungsvoll an.

"Kontrollierter Körper.. deshalb waren seine Augen so verändert..", ich starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Das Medikament sorgte, dafür, dass man einen Menschen so sehr manipulieren konnte, dass er voll und ganz in deiner Macht stand.

Er nickte und holte sein Handy heraus.

"Wir haben Francesco mit eingeweiht und.. Ach ja..", er lachte kurz auf.

"Francesco ist ein Undercover Cop. Falls du dich fragst wieso es damals zwischen uns so gedonnert hat. Er hat uns lange im Visier gehabt aber wir haben einen Deal. Wir halten uns in Grenzen und er hält sich aus der Sache raus", er biss sich auf die Unterlippe und sah mich gespannt an.

"Zu viel?", fragte er leicht grinsend.

Erzähler:
Helen schüttelte den Kopf und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen.

"Ich wusste, dass du und Aaron nicht nur Hotelbesitzer seid. Aber das hier ist.. ihr kennt euch alle?", sie sah ihn mit einem verzweifeltem Gesichtsausdruck an.

Luke nickte und reichte ihr das Handy.

'Sie beobachten uns. Wir müssen zu unserem Versteck und dort weiterreden', las Helen und sah Luke mit gehobener Augenbraue an.

"Das ist der Typ, der mit Cooper kooperiert hat. Francesco hat es irgendwie geschafft, dass die Cops ihnen auf die Pelle rücken und naja..", er hob die Hände in die Luft.

"Gangster sind nie clean. Also haben sie den ganzen Club auf den Kopf gestellt und siehe da: kiloweise Koks und Marihuana. Dil kommt sauber aus der Sache heraus, er kann sich nicht für seine Taten verantworten, da er manipuliert wurde. Also sind wir den Rest der Gummibärenbande ein für alle mal los", er sah Helen gespannt an woraufhin sie nickte.

"Ich weiß das ist jetzt alles viel für dich aber..", er fuhr sich durch das Haar und überlegte kurz.

"N-nein, das ist gut. Jetzt können wir endlich.. normal leben", nickte sie und versuchte ruhig zu bleiben.

"Wollen wir etwas essen gehen?", fragte sie lächelnd und gab ihm sein Handy zurück. Luke nickte und verstand worauf sie hinaus wollte.
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Helen:
Ich sah mich in dem kühlen Raum um, wo überall an den Wänden Pläne und anderer Papierkram hing.

"Was ist das alles?", ich strich über die Fotos und Notizen.

"Beweise, Pläne, Versuche. Da ist alles dabei", er kramte in einer Schublade herum und holte eine Waffe heraus.

"Hier", er reichte sie mir und sie kam mir bekannt vor. Es war die Waffe, die ich Aaron damals gegeben hatte.

"Bewahr sie immer in der Tasche auf", meinte er und deutete auf die Waffe.

"W-wieso das?", fragte ich skeptisch.

"Helen.. ich weiß nicht wer die sind", er seufzte und holte sich ebenfalls eine heraus.

"Aber es sind nicht Coopers Leute, die uns beobachten", er deutete auf die Pinnwand.

"Wir haben alle ausfindig gemacht und sie sitzen alle für einige Wochen hinter Gittern, bis das Gericht entscheidet. Ich dachte, wenn die erst einmal weg sind, dann war's das und alles ist gut aber", er schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippen.

"Vielleicht die Cops?", hakte ich nach.

"Nein", er schüttelte überzeugt den Kopf.

"Die hätten schon längst einen Durchsuchungsbefehl vorgelegt", er ging zum Kühlschrank und holte eine Milchpackung heraus.

"Kaffee?", ich nickte und setzte mich.

"Also wenn es nicht Coopers Leute sind und auch nicht die Cops.. dann..", ich überlegte kurz und ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter.

"Gibt es mehr von denen, und wir wissen nichts über sie?", ich starrte ihn erwartungsvoll an.

"Leider", er nickte und stellte die Kaffeetasse vor mir ab.

"Aber keine Sorge, die bekommen wir auch", er lächelte mir beruhigend zu.

"Aja. Es wär gut, wenn Aaron nicht sofort erfährt, dass ich dich hier hergebracht hab", er nippte an seiner Tasse.

Ich hob eine Augenbraue an.

"Er will nicht, dass du wieder in die Sache hineingezogen wirst", ich verstand nichts mehr.

"W-w-warte mal.. er weiß das auch? Dass da mehr Leute sind?", ich sah ihn verwirrt an.

"Cousinchen. Er war der Erste, der es wusste. Der Typ ist ein Naturtalent in sowas", er nahm wieder einen Schluck von seinem Kaffee.

"Wann hat er das bitte alles geschafft?", fragte ich noch immer verwirrt.

"Als du gestern zur 'Arbeit' gegangen bist. Wie gesagt, ich hab es zuerst erfahren, dann Tim und danach haben wir auch Francesco angerufen. Der meinte er steht für seine Frau auf ewig in deiner Schuld", ich erinnerte mich an die Reise nach Frankreich mit Susy und musste dabei lächeln.

"Also.. wie finden wir raus wer die sind?", fragte ich ihn.

"WIR finden rein gar nichts raus", er zog die Augenbrauen hoch.

"Ich hab dir das erzählt, damit du nicht wieder im Dunkeln tappst, aber Aaron köpft mich, wenn er erfährt, dass ich dir das erzählt hab. Man, echt komisch, ich bin hier dein Cousin und muss mir von deinem Mann.. v-von Aaron sowas anhören", er räusperte sich und sah in seine Kaffeetasse.

"M-mein Mann?", ich sah ihn mit gehobener Augenbraue an.

"Falsche Wortwahl. Sorry", er lächelte kurz und stand auf.

"Willst du noch einen?", er deutete mit dem Kopf auf meine Kaffeetasse und schien das Thema wechseln zu wollen. Da ich genug Kopfschmerzen hatte beließ ich es dabei und nickte als Antwort.

'Dein Mann', flitzte es durch meinen Kopf.

'So ein Schwachsinn', lachte mein inneres Ich.

Ripped heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt