Als ihr Vater durch die Hände der japanischen Mafia stirbt und erstmals die grausame Wahrheit über seine kriminellen Machenschaften ans Licht kommt, bricht für die siebziehnjährige Chandjai ihre heile Welt zusammen. Was sie noch nicht weiß ist, dass...
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{ Mika Khae }
Mika hatte noch nie in ihrem Leben solche körperlichen Schmerzen gefühlt. Ihr Oberschenkel pochte, und trotz der medizinischen Versorgung wurde Mika im zwei-Sekunden-Takt schwindelig. Sie hatte viel zu viel Blut in kurzer Zeit verloren, mehr als ein normaler Mensch ertragen könnte. Aber sie lies ihren Kreislauf nicht nachgeben. Sie musste nun als Leader ihre Gruppe durch die letzte schwierige Aufgabe leiten - endlich die Informationen zu gelangen.
Die junge Frau hatte mit Taeyang neben sich auf der gigantischen Couch im Wohnzimmer Platz genommen und wartete nun ungeduldig auf den feindlichen Anführer und ihre Schwester samt Minho. Als die Tür endlich aufschwang, und erst der fehlende Teil der Gruppe und letztendlich auch Damian eintrat, fiel Mika ein Stein vom Herzen. Endlich würde diese Hölle enden. Sie müssten nie wieder an diesen Platz zurückkehren. Damian war von neuen Begleitern flankiert, da die meisten bei den Spielen draufgegangen waren oder verloren hatten. Natürlich würde sich der Leader nicht mit schlechten Kriegern abgegeben - eine weitere Sache, die Mika an ihm hasste. Er gab Menschen das Gefühl, schlecht zu sein, nur weil sie nicht ihre beste Leistung erzielen konnten. Mika verzieh ihren Kriegern, denn nicht jeder konnte immer einhundert Prozent geben. Obwohl sie diesen Fakt immer wieder verdeutlichte war Taeyang mit viel zu großen Schuldgefühlen geplagt, was Mika daran merkte, wie sein Blick immer wieder ins Leere glitt. Sie müsste dringend mit ihm reden, ehe sie wieder in Thailand wären.
„Nun gut. Ihr habt dieses Spiel mit drei zu zwei Punkten gewonnen", verkündete Damian. Seine Stimme war hasserfüllt, aber er schien sich zusammenzureißen. Die nette Frau hatte sich neben ihn gesellt und schien ihr breites Lächeln, welches sie Mika nur zeigte, wenn ihr Mann gerade nicht hinsah, hinter einem gelangweilten Blick zu verstecken. „Also sollt ihr die Information erlangen. Die Frage ist bloß, ob sie euch wirklich so wichtig ist, dass ihr beinahe gestorben wärt." „Natürlich", sagte Chandjai verächtlich und Mika war froh, dass sie das Wort ergriffen hatte, „und jetzt spucken Sie es aus." Damian zog seine Augenbrauen hoch, ehe er erneut zu sprechen begann. „Die japanische Mafia steht seit Jahrzehnten mit ihrer eigenen und der ostasiatischen und südostasiatischen Regierung im Kampf. Die eigene, japanische Regierung ist schon komplett gestürzt, genau wie des süd- und nordkoreanischen Landes. Als nächstes sind sie an Thailand dran. Die Yakuza plant, die kompletten Regierungen auszulöschen. Egal ob China, Mongolei, Kambodscha oder Vietnam. Euer Vater hat das herausbekommen und seit dem machen sie Jagd auf ihn und seinen Clan. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie unser Kontinent aussehen wird, wenn er von einer Mafia geführt wird. Sicherlich wird es zu einem großen Krieg kommen, vielleicht sogar einem Weltkrieg. Viele Mafias müssen sich der japanischen anschließen, sie haben keine andere Wahl. Alle Zeichen zeigen, dass die japanische Mafia kurz vor ihrem Sieg steht." Damian seufzte am Ende seiner Aussage. „Selbst von unserer Mafia sind bereits Krieger abgesprungen."
