Eines Nachts {Concrafter FF}

24.

Es war Freitag. Der letzte Drehtag für mich in Köln.

Geduscht und Gesättigt stieg ich in mein eigenes Auto, da Jill in Düsseldorf in ihrem Büro bleiben musste.

Am Set wurde ich schon erwartet.

„Ab in die Maske mit dir! Du bist schon wieder zu spät!", musste ich mir anhören.

Ich nuschelte nur ein:

„Ja, 'tschuldigung..."

Nachdem ich top geschminkt und frisiert war ließ sich Luca auch mal Blicken.

Zu meiner Verwunderung hatte er Jonas im Schlepptau.

Luca begrüßte mich mit einem leicht gehauchten Kuss auf der Wange und Jonas mit einer langen Umarmung, wobei er seine Hand etwas zu tief an meinem Rücken hatte.

Der kleine Kniff in meinen Hintern ware wirklich nicht nötig gewesen.

Ich verdrehte nur die Augen und laß mir erneut das Drehbuch für den Tag durch.

Luca lief vor mir und dem Sofa auf dem ich saß vorbei.

„Luca! Warte!"

Er drehte sich zu mir um und zog eine Augenbraue hoch. Er trat näher an mich ran.

„Wir müssen reden!", platze es aus mir herraus.

„O-ok, jetzt?", fragte er neugierig.

Ich schüttelte den Kopf.

„Kann ich nach dem Dreh zu dir kommen?", wollte ich wissen.

Diesmal schüttelte er langsam den Kopf und sagte zögerlich:

„Nein, ich bin mit Jonas im Fitnessstudio. Heute Abend hab ich Zeit. Du kannst auch bei mir pennen."

Er zwinkerte mir zu.

Toll, dann darf ich nochmal nach Hause fahren und mein Zeug holen.

Trotzdem stimmte ich dem Treffen zu.

„Ich wollte Samstag mit Jonas feiern gehen. Möchtest du mitkommen?"

„Ja, klar!"

„Aber Jonas ist heute Abend nicht bei dir?", lachte ich.

Er runzelte die Stirn und verneinte.

Ist ihm noch nicht aufgefallen, dass er jeden Tag etwas mit ihm macht?

Der Dreh verging sehr schnell. Ich verabschiedete mich vom ganzen Team.

Sie waren alle echt korrekt.

Irgendwann machte ich mich trotzdem auf den Weg nach Düsseldorf.

Ich schmiss alle Dinge, die ich brauchte in meine kleine Reisetasche.

Nach nicht allzu langer Zeit plazierte ich mich wieder in mein Auto um zu der Wohnung meines 'noch' Freundes zu fahren.

Ich müsste es ihn sowieso irgendwann sagen. Ich will ihm schließlich auch nichts vormachen.

Gerade als ich mein Auto vor dem Gebäude in dem sich seine Wohnung befand parkte, trat Jonas aus der Haustür.

Ich blieb sitzen in der Hoffnung, dass er mich nicht sah. Doch vergeblich.

Er erkannte mich und mein Auto.

Warum eigentlich?

Er winkte mir und machte mir mit irgendwelchen undefinierbaren Handzeichen klar, dass ich doch aussteigen solle.

Ich lächelte ihn schwach an, nahm meine Tasche vom Beifahrersitz und trat aus meinem Wagen.

„Süße, was machst du denn hier?", entgegnete er mir.

Süße?!!

Ich nickte ihm kurz zu und wollte zu Lucas Haustür gehen um ihm damit mein Vorhaben zu erläutern, doch er ließ nicht locker und war auf ein Gespräch aus.

„Wie geht es dir sonst so?"

„Gut", antwortete ich kapp.

„Mir auch. Wollen wir uns nicht auch nochmal treffen!", fragte er grinsend.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Huch?! Was ist denn mit mir plötzlich los?

„Ähm...", war das Einzige, was ich herraus brachte.

„Du weißt schon, was ich meine! Wir haben es beim letzten Mal nicht mehr geschafft, weil du doch weg musstest!" Er wackelte vielsagend mit seinen Augenbrauen.

Gott, das war schom ziemlich sexy. Aber trotzdem könnte ich mich nicht auf eine Nacht mit ihm einlassen.

„Sorry, Bro!", sagte ich entschuldigend.

Er sah etwas erschrocken aus.

Ich hatte ihn gefriendzoned. Ups.

Passiert.

Er murmelte nur noch die etwas unverständliches von wegen:

„Du wirst schon sehen..."

Oder so was.

Ich zuckte nur mit den Schultern und drückte schließlich die Klingel, die zu seiner Wohnung gehörte.