14. Kapitel

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Katherine:

Verwirrt ging ich aus dem Klassenzimmer, nachdem mich Seamus einfach hier stehen gelassen hatte. Ich hatte es noch nie laut ausgesprochen, aber es stimmte. Ich hatte mich in Draco Malfoy verliebt. Ich liebte ihn. Auch wenn es falsch war. Auch wenn er wahrscheinlich nicht das Gleiche empfand, konnte ich nichts dagegen tun. Ich beschloss, dass ich wieder zurück auf Slughorns Party ging. Dort angekommen stiess ich fast mit niemand anderem als Draco zusammen, welcher gerade von Snape aus der Tür gezogen wurde.

Kurz blieb ich vor der davor stehen und entschloss mich dann dafür, ihnen zu folgen. Nachdem ich einen Gang hinuntergelaufen war, hörte ich ihre Stimmen. Um nicht entdeckt zu werden, versteckte ich mich hinter einem Pfosten. Vorsichtig schaute ich um die Ecke und sah, wie Snape eindringlich auf Draco einredete. Ich konnte nur Wortfetzten verstehen, da Snape nicht gerade laut sprach. Ich verstand irgendwas von einer Aufgabe und einem unbrechbaren Schwur.
Ein unbrechbarer Schwur. Dachte ich ehrfürchtig. Ein unbrechbarer Schwur konnte man nicht brechen - oder man starb. Gerade rechtzeitig bemerkte ich, wie Snape in meine Richtung kam und ich presste mich enger an den Pfosten. Als er an mir vorbei huschte und mich anscheinend nicht gesehen hatte, atmete ich auf. Dann trat ich hinter dem Pfosten hervor und trat in den Gang in dem immer noch Draco stand. Ich wusste nicht wieso ich es tat. Aber wie so oft, dachte ich erst danach über etwas nach, nachdem ich es gemacht hatte.

Draco stand mit dem Rücken zu mir und schien mich noch nicht gesehen zu haben. Kurz zögerte ich. Was wollte ich eigentlich hier? Er hatte sich doch das letzte Mal deutlich genug ausgedrückt, dass er mich verabscheute und mich nicht mehr sehen will. Mein Herz zuckte zusammen. Dabei wollte ich ihn das letzte mal nach dem Quidditchmatch doch nur aufmuntern, da er so niedergeschlagen vom Feld eilte. Aber wie es aussah, wollte er meine Gesellschaft nicht. Gerade als ich mich umdrehen wollte, hatte er mich bemerkt und wandte sich mir zu.

„Katherine, was machst du hier?" Fragte er mich sanfter, als ich es erwartet hatte. Er sah gut aus. Er hatte sogar einen Festumhang an, der mir von irgendwo bekannt vorkam, es fiel mir einfach nicht ein woher. Seine Haare waren ein wenig verstrubelt, was mir aber gut gefiel und im Mondlicht leuchteten seine Augen eisblau. „Ich... Nichts, ich gehe besser wieder." Sagte ich und wollte an ihm vorbei gehen. Als ich gerade an ihm passieren wollte, schloss sich eine angenehm kühle Hand um mein Handgelenk. Langsam drehte ich mich um und sah ihn fragend an.

Er schaute mich eine Weile einfach nur an. „Es tut mir Leid." Sagte er irgendwann und ich hörte in seiner Stimme, dass er das Gesagte ernst meinte. Ich wollte es aber nicht darauf beruhen lassen. Ich wollte ihn wissen lassen, dass er mich verletzt hatte. „Was tut dir Leid?" Ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme leicht zitterte. „Es tut mir Leid, dass ich so ein Arsch war. Ich war nicht auf dich sauer, eher auf mich selbst. Ich hätte es nicht an dir auslassen sollen." Erstaunt schaute ich ihn an. „Hat sich Draco Malfoy gerade entschuldigt?" Fragte ich mit einem kleinem Lächeln auf den Lippen und hochgezogenen Augebrauen. „Sieht so aus." Meinte er und erwiderte mein Lächeln.

Als er weiter sprach, verschwand das Lächeln wieder aus seinem Gesicht. „Die letzten Wochen, waren die schlimmsten meines Lebens. Von dir ignoriert zu werden... Es war einfach nur unerträglich." Ich schaute zu ihm auf und bemerkte erst jetzt, wie nah wir uns standen. „Mir ging es gleich." Brachte ich nur heraus.
Es ist falsch. Wenn du jetzt nachgibst, gibt es kein zurück mehr. Flüsterte mir die Vernunft zu und auf wenn es mir wiederstrebte, sie hatte recht. „Aber es ist immer noch falsch." Sagte ich bestimmend und schmerz erschien ihn Dracos wundervollen Augen. Tränen sammelten sich wieder einmal in meinen Augen, aber ich blinzelte sie weg. Ich atmete tief durch.

„Gute Nacht, Draco." Ich ging einen Schritt auf ihn zu und gab ihm einen Wangenkuss, dann drehte ich mich um und schritt langsam den Gang entlang. Ich spürte wie mir, wie so oft in der letzten Zeit, eine Träne die Wange hinunter rann.
Wieso musste es gerade mich treffen? Wieso musste ich mich in ihn verlieben? Wieso konnte ich nicht einfach Seamus lieben, oder jemanden, mit dem eine Zukunft möglich wäre? Immer wieder stellte ich mir dieselben Fragen und fand keine befriedigende Antwort darauf. Gott muss mich hassen, dass er mir so etwas antut, dachte ich bitter.

good and bad - Katherine and Draco ( Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt