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Bin ich tod? Harry Potter, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Katherine:

Ich spürte nichts mehr um mich herum. Ich fühlte mich schwerelos, hatte kein Zeitgefühl mehr. Hier war es ruhig. Kein Stress. Keine Schmerzen mehr. Alles war gut. "Bitte bleib bei mir, Katherine." Hörte ich auf einmal eine sanfte bekannte Stimme sagen. Ich wollte auf diese Stimme zugehen, aber es schien unmöglich. Ich wollte mich bewegen, dieser Person sagen, dass alles gut war. "Ich brauche dich." Wieder diese schöne Stimme. Wieso konnte ich ihr nicht antworten? Ich wollte antworten. Andererseits war es hier so friedlich, wieso konnte diese Person nicht auch hier sein und diesen Ort mit mir geniessen? Ich spürte warme Hände, die mich trugen. Gehörten diese Hände der Person mit der schönen Stimme? Ich hörte, wie eine Tür aufgetreten wurde und die Person mit der schönen Stimme schrie: "Helfen sie ihr! Bitte!" Ich war mir sicher, dass die Person die mich trug und die Person, die so eine schöne Stimme hatte, ein und die selbe waren. "Schnell, legen Sie sie auf das Bett dort hinten." Das war das letzte was ich hörte, bevor ich wieder weg glitt in meine schöne, ruhige Welt.

Ich war Zuhause. In meinem Zimmer. Es sah genauso aus, wie ich es verlassen hatte. Ordentlich und aufgeräumt, wie es meine Mutter immer verlangte, bevor ich mich auf den Weg nach Hogwarts machte. Hogwarts? Was war Hogwarts? In meinem Kopf war alles leer. So etwas war eigentlich beunruhigend, aber mich störte das nicht im Geringsten. Ich ging auf meinen Spiegel zu, der an der Wand hing und anstatt in mein Spiegelbild zu schauen, sah ich ein Krankenzimmer. Dort war ein Bett, um welches fünf Personen standen. Einer trat vor und nahm die Hand der dort liegenden Person in die Seine. Wie durch ein Wunder, spürte ich wie sich etwas Unsichtbares um meine Hand schloss. Ich schaute hinunter auf meine rechte Hand und langsam dämmerte es mir ein, was gerade geschehen war. Diese Person, die in dem Bett lag, war ich. Wie kam ich denn nur dort hin? Ich war doch Zuhause. Oder nicht? Wo war ich?

"Hi Katherine. Wir wollten nur schnell schauen, wie es dir so geht." Fing ein hübsches rothaariges Mädchen an zu sprechen. Im Hintergrund, hörte man ständig irgendwelche Geräte piepen. "Dean hat mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt, als er mir erzählt hat, was mit dir passiert ist." Leicht lächelte das Mädchen einen dunkelhäutigen Jungen - Dean - an. "Wir wollten nur mal kurz vorbeischauen, wie es so aussieht bei dir. Mme. Pomfrey meint, es bestände eine ziemlich hohe Chance, dass du uns wirklich hörst." Sie lachte kurz auf und ich sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. In mir drin kam ein Gefühl hoch, welches mir sagte, dass sie nicht weinen sollte. Ich wollte das Mädchen trösten und griff mit meiner Hand nach ihr, musste aber feststellen, dass ich nicht durch den Spiegel dringen konnte. "Ginny, der Unterricht beginnt bald, wir sollten langsam gehen." Teilte ein blondhaariges, lustig geschmücktes Mädchen Ginny mit. Ginny schniefte kurz und wischte sich dann kurz über die Augen. "Komm schnell wieder zu uns zurück, hörst du?!" Das Bild auf dem Spiegel verschwamm und nun sah ich mir selbst entgegen, wie ich hier in meinem Zimmer stand.

Ich sah ganz normal aus, wenn man von dem Kratzer auf meiner Wange absah. Wie der wohl da hinkam? Fragte ich mich verwirrt. Da auf dem Spiegel kein neues Bild erschien, entschloss ich mich durch das Haus zu laufen. Vielleicht war ja jemand aus meiner Familie hier. "Mom? Dad?" Rief ich die Treppen hinunter, erhielt aber keine Antwort. Ich schaute schnell ins Zimmer meiner Geschwister und fand ebenfalls eine einsame Leere vor. Niemand Zuhause. Ich streifte durch das Haus. Es war alles so, wie ich es in Erinnerung hatte, aber irgendwas fehlte. Anfangs wusste ich nicht, was aber irgendwann kam ich darauf: Liebe. Es fehlte das Gefühl der Geborgenheit und des kalten Wintertages, wenn man zusammen mit der Familie ein Brettspiel spielte, oder einfach gemeinsam am Tisch sass, jeder trank seinen Kaffee oder Tee und las in einem Buch oder in einer Zeitung.

"Hi Kate." Hörte ich eine raue Stimme von oben und so schnell es ging rannte ich zu der Stimme, in der Hoffnung ich wäre hier nicht ganz alleine. Doch die Stimme kam wieder aus meinem Spiegel. Mir blickte der Junge von vorhin mit dem sandfarbenen Haar, welcher meine Hand gehalten hatte entgegen. Dieses Mal sass er aber auf der anderen Seite. Er räusperte sich. "Hallo Kate, ich bin's Seamus." Seamus. Dieser Name kam mir so bekannt vor. In mir kam ein Gefühl von Freude auf und ich musste Lächeln, auch wenn er aussah, als würde er gleich weinen. "Du bist nun schon fast drei Wochen im Koma und du glaubst gar nicht, wie sehr du mir fehlst." Drei Wochen? Anscheinend verging hier die Zeit schneller als hinter dem Spiegel. "Nur schon deine - manchmal - ein wenig kindischen Kommentare bei Kleinigkeiten, die mich immer zum Lachen bringen." Ein leises trauriges Lachen entschlüpfte ihm.

good and bad - Katherine and Draco ( Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt