Kapitel Neun

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Langsam führt mich Henry durch das Schloss. Ich kann nichts sehen, da ich eine Augenbinde tragen muss. Er hat meine Hand genommen und summt vor sich hin. Ich seufze gelegentlich und warte gespannt auf die Überraschung. Sonst ist es still. Nach einiger Zeit öffnet er leise die Tür und bleibt stehen.
Mir wird die Augenbinde abgenommen. Vor mir stehen lauter Menschen. Unter ihnen entdecke ich Melodie. Sie nickt mir lächelnd zu und nippt an ihrem Weinglas.

Ich wünschte meine alten Freunde wären hier. Nicht, dass ich so viel mit ihnen zutun hatte, aber wenigstens waren darunter Gesichter die ich auch kenne.

Ich lächele höflich und drehe mich zu Henry um. "Warum feiern wir?" verwundert hebe ich meine Augenbraue hoch. Die Musik setzt ein und die Menschen tanzen und lachen. "Wir tanzen in deinen Geburtstag rein." grinst dieser und nimmt meine Hand. Wir gehen auf die tanzende Menge zu und fügen uns ein.

"Ich weiß, es ist nicht dasselbe, wie wenn deine Freunde hier gewesen wären. Aber ich hoffe es gefällt dir." Unsicher schaut er mir in die Augen. Ich muss anfangen zu lächeln und nicke. "Es gefällt mir. Mir ist es wichtiger, dass du dich daran erinnerst." gestehe ich kleinlaut zu und werde rot. Wir tanzen eine Weile und lachen viel. Ein Räuspern unterbricht uns. Wir hören auf und drehen uns zu einem Mann um. Seine Augen strahlen und er verbeugt sich. "Dürfte ich um diesen Tanz bieten?"
Henry zieht ihn hoch und umarmt ihn freudig.  "Du hast es geschafft! Hätte ich niemals gedacht."

Ich starre Antonio an. "Du bist da?" frage ich und muss schlucken. Dieser lacht und nimmt meine Hand. "Ich würde immer kommen, wenn Ihr wünscht, Eure Hoheit."

Ich merke, dass Henry sich entfernt und sich an einen Tisch setzt. Derweil zieht mich Antonio an sich und tanzt mit mir. Mir kommen die Tränen und ich schaue ihn sprachlos an. "Es ist so schön hier." lacht er und dreht mich. "Ich hätte niemals gedacht, dass du mal hier sein würdest." murmele ich und lache leicht. "Das ist so toll! Danke!"

Wir tanzen eine Weile und reden über die Unterschiede von unserer Heimat und Fensia.

Als wir keine Lust mehr haben zu tanzen, setzen wir uns zu Henry. Sie fangen an zu reden und ich wende mich an Melodie. Sie schaut unverwandt Antonio an, während dieser ihr immer wieder einen koketten Blick zuwirft. "Melodie?" lache ich und rüttele leicht an ihrer Schulter. Sie schreckt hoch und fängt an zu kichern.
"So offensichtlich?". Sie wird rot und senkt ihren Blick.
"Geh und rede mit ihm." schlage ich vor und schaue kurz zu meinen beiden Lieblingen rüber.
"Anne, ich bin schon versprochen."
Geschockt schaue ich sie an und währenddessen schlägt die Uhr zwölf.

Mein Geburtstag.



Liebe PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt