Kapitel Fünfundzwanzig

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Mein kleines Mädchen spielt mit meinen Haaren und lacht glücklich auf. Zwei Monate sind vergangen und mein Bauch wächst. Schon wieder. 

Zufrieden schaue ich aus dem Kutschenfenster. Wir fahren schon eine Weile und Henry wird immer ungeduldiger, während viele Wiesen an uns vorbeifliegen. Mein Blick zieht immer wieder zwischen ihm und der wunderschönen Landschaft hin und her.

"Beruhig dich Liebling." Ich ergreife Henrys Hand, während er etwas verlegen durch seine Haare streicht. "Tut mir leid." Seine blauen Augen blicken etwas unsicher in meine, worauf ich ihn aufmunternd zulächele.

"Warum bist du denn so aufgeregt?" frage ich und ziehe eine Braue hoch. Er lässt seinen Blick von mir zu Sophie wandern. "Nun ja.." beginnt er und in dem Moment halten wir an. Ich reiße meinen Blick los und öffne die Wagentür. Wir sind mitten auf einer Wiese, auf der ein kleines Haus steht. Um das Haus stehen viele Bäume, sodass man nicht sehen kann was sich dahinter befindet. Ich sehe Enten und Küken rumlaufen, während eine Frau auf uns zukommt. "Meine Hoheiten." und sie verbeugt sich.

"Das ist Hanna." sagt Henry und nickt ihr zu. "Sie ist dafür da um dein Häuschen zu umsorgen, wenn du nicht da bist." fährt er fort und führt mich durch den kleinen Zaun.

Henry nimmt mir Sophie aus den Armen und ich gehe etwas weiter voran. Staunend gehe ich durch das kleine Häuschen und trete in den Garten. Dieser ist riesengroß und besitzt viele Beete und Sträucher. Ich fühle mich sofort wohl und drehe mich um. "Danke." hauche ich und küsse Henry. Er umfasst meine Hand und streicht mir über die Wange. "Ich liebe dich." Dann versinken wir in unserer Welt.

Am Abend sitze ich auf einer Bank und fahre mir über den Bauch. Henry spielt mit Sophie Isabelle einige Meter entfernt und versucht sie dazu zu bewegen Vater zu sagen. Ohne Erfolg, wie ich feststellen muss. Der Sommer fängt dieses Jahr etwas später an, was ich mit Bedauern feststellen muss. Im Sommer hat man immer gute Laune, die Welt erstrahlt in einem schönen Glanz. Alles ist hell und die Tage lang. Kurz gesagt: Ich liebe den Sommer.

Vieles hat sich in meinem Leben verändert. Sophie erfüllt mich mit so viel Glück. Ohne meine beste Freundin und meinen besten Freund fehlt etwas in meinem, nein in unserem Leben. Henry lässt es sich nicht anmerken, aber Melodies Tod nimmt auch ihn sehr mit. Es tut weh, doch Sophie verheilt nach und nach die Wunden. Sie wäre auch meine Tochter gewesen, wenn Melodie und Antonio noch gelebt hätten. Ich hätte sie genauso geliebt. Sie ähnelt ihrer Melodie sehr.

Der König versucht Sophie zu akzeptieren. Er ist entzückt von ihr, auch wenn er es nicht zeigen will.

Dieses neue Baby wird meine Welt erneut auf den Kopf stellen. Ich habe Angst vor der Geburt und ich habe Angst dass es mit zwei Kindern schwer wird. Ich bin noch jung und ich weiß nicht ob dieses Kind genauso wird wie Sophie. Sophie ist ruhig und wundervoll. Jedoch freue ich mich so sehr. Ich will dass alles gut läuft. Dass ich endlich eine zweite Chance bekomme, um Henry ein Kind zu schenken. Sein eigenes Fleisch und Blut. Und vielleicht einen Thronfolger.

Melodies Tod hat mir auch Angst gemacht. Sie so leiden zu sehen, bevor sie, mehr oder weniger, in einen friedlichen Tod geglitten ist, hat meine Vorstellung von mehreren Kindern, erschüttert. Was ist wenn ich irgendwann mal selbst den Tod finde, und meine Kinder und Henry zurücklasse? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Meine Gedanken werden von einem breit lächelnden Henry unterbrochen. Er kommt auf mich zu und lässt sich neben mich, auf die Bank nieder. "Was ist los?" frage ich und nehme seine Hand. Unsere Finger spielen miteinander, bis ich mich an ihn lehne. "Sophie hat fast Daddy gesagt. Sie hat nur Dada sagen können. Vielleicht liegt es an dir. Sie kann ja nur Mama sagen."

Er lacht und streicht mir mit seiner rechten Hand über den Arm. "Wollen wir etwas spazieren gehen?" fragt er und ich nicke, woraufhin er mich hochzieht.

Wir gehen schweigend ein paar Schritte, bis ich stehen bleibe und in den Himmel schaue. "Es ist so wunderschön." flüstere ich und spüre wie eine warme Hand sich auf um meine legt. "Genauso wie du. Und Sophie. Und unser Kind." sagt er und umarmt mich von hinten. Mein Kopf liegt auf seiner Schulter, während er seine Hände auf meinen Bauch legt. Dann fährt er sachte darüber und malt Muster. Ich werde immer müder und gähne. "Wie wollen wir es nennen?" fragt er und dreht seinen Kopf so, dass er meine Wange küssen kann.

"Er oder Sie wird so schön sein wie der Nachthimmel." murmele ich und schließe die Augen. Es ist so rein, stark und schön wie die Nacht."

Er lächelt und nickt. "Ein Mädchen könnte Katherine Charlotte Melodie Luna heißen." Ich schaue zu ihm hoch und kneife die Augen zusammen. Mein Mann blickt mich unsicher an, doch ich beginne zu lachen und nicke. "Luna für Mond. Dieser Name ist perfekt. Und ein Junge?" Er nickt mir zu und ich überlege.

"Harold Frederick Anthony Lunis. Natürlich hat das jetzt keinen genauen Bezug auf unsere Stichwörter aber.." Er unterbricht mich, indem er seine Lippen auf meine legt, und seufzt. "Er ist perfekt. Harold für den Herrscher, Frederick für den Mächtigen und Lunis für den Mond. Anthony erklärt sich ja selbst."
Ich kicher und umarme ihn. Er fährt mir durch die Haare und schaut mich leidenschaftlich an. "Los, lass uns zurückgehen. Es ist sehr dunkel und ich bin auch erschöpft. Und möchte meine Frau in den Armen halten." Lachend gehen wir zurück.


Liebe PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt