Kapitel 12: Unerwartete Geschehnisse

38 2 0
                                    

Anno Domini 1890

England, London - West End, vor dem Anwesen der Castlewoods

„Im Ernst? Annie hat bei euch als Dienstmädchen gearbeitet?", Jonathan konnte kaum glauben, was Katie ihm das erzählt hatte.

„Zwar nicht besonders lange aber ja", Katie nickte.

„Und wieso hast du mir das nicht schon längst erzählt?", wollte er wissen.

„Bestand denn die Notwendigkeit dazu?"

Jonathan konnte nicht anders, als sie anzustarren. Dann räusperte sich. „Das hast mich nicht wirklich gefragt?"

„Ich kann mich auch gerne wiederholen, damit du dir sicher bist", Katie grinste.

„Nein. Nicht nötig – trotzdem danke", Jonathan seufzte.

„Weshalb bist du denn jetzt genervt?",fragte Katie.

„Ich bin nicht genervt", stritt Jonathan an.

„Oh doch", Katie verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nein"

„Und wie du das bist. Auch wenn ich nicht ganz verstehe warum"

„Du verstehst nicht ...", Jonathan atmete tief durch. „Ist dir denn nicht einmal der Gedanke gekommen, dass es für mich wichtig wäre so etwas zu wissen"

„Wichtig? Wieso denn das? Wolltest du nicht einfach nur auf mich aufpassen?",herausfordernd sah Katie ihn an.

Natürlich wusste Jonathan, dass sie Recht hatte. Immerhin hatte sogar Inspektor Lansbury ihn dazu angehalten sich nicht zu tief in dieser Sache zu verstricken, sondern dafür zu sorgen, dass Katie nichts geschah. Was, wie Jonathan nun erkannte, deutlich schwerer war, als er sich vorgestellt hatte. Aber das musste er dann wohl in Kauf nehmen. Auch wenn das ihm nicht gefiel.

„Jonathan!", riss Katie ihn mit einem Mal aus seinen Gedanken. „Es tut mir leid", entschuldigte sie sich. „Aber ich hätte nicht gedacht, dass dir das so wichtig gewesen wäre"

„Schon gut", Jonathan winkte ab. „Hast du Durst? Dann hol ich uns beiden was zu trinken", schlug er vor.

„Das nenne ich mal eine Idee!", Katie nickte. „Ich warte hier auf dich, in Ordnung? Ich möchte Damien nämlich, zumindest so lange wie möglich, aus dem Weg gehen"

„Ich verstehe", Jonathan nickte. „Dann bis gleich"

Katie sah Jonathan noch kurz nach. Dann ließ sie sich auf eine kleine Bank fallen.


„Seid Ihr wirklich der Überzeugung, dass es eine gute Idee ist sich hier draußen zu unterhalten?", hörte Katie plötzlich eine Stimme im Dunkeln, unweit hinter ihr.

„Auf jeden Fall besser als drinnen. Ihr habt doch selbst gesehen, wie viele Menschen da sind", entgegnete eine zweite Stimme.

Katie spitzte die Ohren. Über was redeten die beiden da?

„Stimmt auch wieder. Also, was wolltet Ihr mit mir besprechen? Es schien Euch ja sehr wichtig zu sein."

„Wegen neulich", entgegnete die zweite Stimme. „Das war äußerst unklug. Denn wenn uns die Polizei auf die Schliche kommt..."

„Wird sie schon nicht", entgegnete derjenige, der zuerst gesprochen hatte. „Macht Euch da mal keine Sorgen"

„Ich mach mir aber welche. Ihr kennt doch Inspektor Abberline und Inspektor Lansbury. Die stecken überall ihre Nasen rein. Vor allem was Morde an Prostituierte angeht"

Das Geheimnis der ZwölfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt