Verwirrt sah ich mich im Raum um. War ich nicht gestern in Bens Armen auf dem Sofa eingeschlafen? Noch immer Orientierungslos drehte ich mich einmal auf die andere Seite und begann sofort zu schmunzeln. »Na Mäuschen, gut geschlafen?«, grinste Ben mich an und zog mich sanft zu sich. »Bin ich nicht gestern ...«, »Ja, du bist auf dem Sofa eingeschlafen. Ich habe dich hier ins Bett gebracht damit du es bequemer hast, während ich die Küche aufräume. Mein Sofa ist nicht so rückenfreundlich.« Bens Hand war mittlerweile in meine Haare gewandert und spielte mit meinen Locken. »Aber warum hast du mich denn nicht geweckt? Ich hätte dir doch geholfen.« Fragend sah ich Ben an. »Weil du Ruhe brauchst. Niklas hat ausdrücklich angeordnet, dass du dich schonen musst und nicht die ganze Zeit irgendwas arbeiten sollst. Außerdem war es ja nicht viel zum Aufräumen. So und jetzt stehen wir auf und bereiten schon mal alles für heute Abend vor, dann ist das erledigt.« Müde nickte ich Ben zu, der sich gerade von mir lösen und aufstehen wollte. »Bekomme ich noch Frühstück?«, hielt ich Ben am Arm zurück. »Leyla, du musst doch nüchtern sein«, verzweifelt sah Ben mich an. »Du weißt genau, was ich meine«, entgegnete ich daraufhin, legte meine Hand in Bens Nacken und meine Lippen anschließend auf seine. Mit meiner anderen Hand packte ich Bens T-Shirt und zog ihn daran schwungvoll zurück ins Bett, was er mit einem Lachen quittierte. »Hmmm, wenn ich so darüber nachdenke, wäre ein ausgiebiges Frühstück durchaus sinnvoll.« Grinsend legte Ben seine Lippen erneut auf meine. »Ich glaube, ich hatte noch nie so gutes Frühstück. Bekomme ich noch mehr?« Verliebt legte ich meine Hand an Bens Wange. »Ja na klar, mein Schatz«, antwortete Ben und gab mir einen langen, gefühlvollen Kuss.
»Ich liebe dich so sehr. Am liebsten würde ich sofort mit dir zum Standesamt gehen und dich noch vor meinem Eingriff heute heiraten.« Nachdenklich sah Ben mich an. Was ihm wohl gerade durch den Kopf geht? Ohne irgendeine Vorwarnung sprang er plötzlich auf, nahm mich an der Hand und zog mich schwungvoll zu sich. »Dann lass und jemanden suchen, der uns heute noch traut. Ich möchte dich heute Abend schon meine Frau nennen dürfen. Irgendwie schaffen wir das.« Überzeugt sah Ben mich an. Sprachlos versuchte ich mir über die Situation gerade klar zu werden. Die Liebe meines Lebens hält mich gerade tatsächlich im Arm und will mich noch heute heiraten. Noch immer sprachlos nahm ich Bens Gesicht in meine Hände und küsste ihn glücklich. »Es wäre mir eine Ehre, heute Abend schon deine Ehefrau zu sein.« Voller Tatendrang gingen wir ins Wohnzimmer und suchten nach Standesbeamten rund um Erfurt.
Wir hatten fast aufgeben, als wir endlich eine Frau fanden, die bereit war, uns zu trauen. »Ben? Wir werden Heiraten. In zwei Stunden. Ich glaube das nicht!« Glücklich fiel ich Ben um den Hals. »Unfassbar. Ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt mal heiraten werde, geschweige denn einen solchen Engel. Leyla, ich könnte glücklicher nicht sein gerade. Komm, wir sollten uns fertig machen.« Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang Ben auf und zog mich mit sich ins Schlafzimmer. »Ben, ich habe nur Jogginghosen hier. Das kann ich doch nicht auf meiner Hochzeit tragen.« Belustigt sah Ben mich an. »Ich ziehe mich eben um und dann fahren wir zu dir, okay? Ach, übrigens: Ich würde dich auch in Jogginghose heiraten. Ich liebe dich immer, egal was du trägst.« Zustimmend nickte ich und stellte mich neben Ben. »Wie wär's: du darfst entscheiden, was ich trage und ich wähle in deiner Wohnung dein Kleid aus?« Ben sah mich überzeugt an. »Sehr gerne Ben«, ich lächelte ihn an, wand mich aber sofort dem Schrank zu. »Na dann wollen wir doch mal sehen. Nicht gucken, ich will dich überraschen. Such derweil alle Dokumente die wir brauchen zusammen.«
Als Ben den Raum verlassen hatte, begann ich nun im Schrank zu stöbern und wurde auch schnell fündig. Ich entschieden mich für eine schlichte, hellgraue Anzughose, dazu ein weißes Hemd mit einer rosa, puderfarbenen Krawatte. Da es draußen ziemlich warm war, ersparte ich Ben das Sakko und beließ es bei diesem Outfit. Mit einem »Schatz? Ich bin fertig. Du darfst kommen«, rief ich Ben und wartete gespannt darauf, was er dazu sagen würde. Als er den Raum betrat, fiel sein Blick zuerst auf das Bett, anschließend grinste er mich an. »Woher wusstest du, dass ich genau darauf gehofft hatte?«, flüsterte er mir ins Ohr, gab mir einen kurzen Kuss und begann dann sich umzuziehen. »So mein Engel, wollen wir dann zu dir, damit du dich umziehen kannst?«, »Wollen wir.« Voller Vorfreude sah ich Ben an, nahm ihn an die Hand und schlenderte mit ihm hinaus zu seinem Auto.
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Don't make me leave
FanfictionIch habe mich mal an einer etwas dramatischeren Fanfiction versucht. Die Kapitel dieser Story setze ich etwas länger an, allerdings kann ich nicht sagen, wie lange ich das beibehalten werde. Sicher wird es auch mal Kapitel mit nur rund 1000 Wörtern...