Chapter 15.

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Wir saßen bei Louis im Zimmer, während Hannah sich und ihr Baby untersuchen lässt. Louis war immer noch nicht aufgewacht. Andrew, Ethan, James und ich saßen auf dem Freien Bett neben ihm und sagten nichts. Unangenehme Stille. Ich sah rüber zu Ethan, der ungeduldig da saß und Louis beobachtete. Ich konnte ihn verstehen. Ethan hasste Krankenhäuser über alles. Er hatte Angst davor. Er hatte damals als kleines Kind einen Horrorfilm mit angeschaut, der sich im Krankenhaus abspielte, aber dass war nicht der Auslöser, dass er Angst davor hatte. Es war etwas anderes, was keiner von uns wusste. Wir wussten nur, dass er Angst davor hatte.

,,Sorry, aber ich halte es hier nicht mehr aus." sagte Ethan plötzlich und rannte aus dem Zimmer. Wir saßen da und beobachteten Louis. Noch langweiliger kontte es nicht mehr werden. ,,Grace? Fahr mit Ethan nach Hause." sagte plötzlich James. ,,Ethan darf doch nicht fahren." sagte Andrew. ,,Ich hab es ihm erlaubt. Jetzt scheiss dir nicht in dein Hemd. Außerdem muss ja jemand sein Auto nach Hause bringen. Und so schwer verletzt ist er ja jetzt auch nicht." sagte James. ,,Ausnahmsweise. Aber nur um mit Grace nach Hause zu fahren." sagte Andrew und ich verließ das Zimmer.

Ich wollte gerade aus dem Krankenhaus raus, als ich plötzlich gegen jemanden lief. Warum laufe ich eigentlich ständig gegen irgendwelche Menschen? Zu meinem Glück war es nur Max. ,,Hey Grace." Er sah echt fertig aus. ,,Gehts dir gut?" fragte ich gleich nach. Plötzlich fing er an zu weinen. Ich umarmte ihn einfach. ,,Erzählst du mir was passiert ist?" fragte ich nach einer Weile. ,,Naja...Dad hat dafür gesorgt, dass Jonathan stirbt." sagte er nur. Wahrscheinlich hatte sein Vater gesagt, die Ärzte sollen seine Maschienen abstellen. ,,Als ich gekommen bin, stand er in seinem Zimmer und hat mich angeschaut, als wäre er ein Psycho." erzählte er weiter. ,,Dann haben die Ärzte gesagt, dass sie die Maschienen abgestellt haben." Wir standen eine Weile mitten im Weg und umarmten uns. ,,Naja, unsere Nachbarin hat gesagt, dass sie bereit wäre, mich als ihren Pflegesohn zu nehmen." sagte Max nach einer Weile. ,,Dass ist doch nett von ihr." sagte ich. Dann fiel mir die Geschichte, die unsere Nachbarin uns erzählt hatte, ein. Sie wollte schon immer Kinder, aber konnte nie welche bekommen. Wenn sie Max wirklich aufnehmen möchte, und er es auch will, dann ist es bestimmt wie, als hätte sie ihr eigenes Kind. ,,Ich wollte nach Hause, willst du mitkommen?" fragte ich ihn worauf er nur nickte.

,,Warum gehst du eigentlich nicht wieder zu deiner Mutter?" fragte ich ihn als wir auf den Weg zu Ethans Auto waren. Er schaute mich kurz an, aber sagte nichts. ,,Weiß deine Mutter überhaupt von Jonathan's Tod?" fragte ich und bereute beide Fragen gleich wieder. ,,Grace, Meine Mutter weiß noch nichts davon. Seit dem sie Dad betrogen hat, hätte ich keinen Kontakt mehr mit ihr." sagte er. ,,Max, du solltest mit deiner Mutter wenigstens darüber reden. Sie hat immerhin das Recht dazu, zu erfahren dass ihr Sohn gestorben ist. Außerdem solltest du deine Mutter nicht dafür hassen, dass sie deinen Vater betrogen hat. Es ist schon scheisse, dass sie dass gemacht hat, aber du solltest den Kontakt nicht komplett meiden. Deine Mutter macht sich bestimmt sorgen um dich. Außerdem solltest du froh sein eine Mutter zu haben." sagte ich und er blieb stehen. ,,Kommst du?" fragte ich. ,,Darf ich dich was fragen?" fragte er worauf ich nickte. ,,Du hast mir nie richtig etwas über deine Mum erzählt. Ich habe sie auch nich nie gesehen. Wie ist sie so?" fragte er. ,,Max, ich will darüber nicht reden." sagte ich. ,,Guck, ich soll den Kontakt mit meiner Mutter nicht meiden, Aber du tust es." sagte er etwas sauer und ging an mir vorbei. ,,Max!" rief ich dich er reagierte nicht. Ich lief ihm hinterher, bis ich ihn einholte und vor ihm stehen blieb. ,,Meine Mutter ist am Tag meiner Geburt gestorben." sagte ich und schaute auf den Boden. ,,Ich dachte jemand aus der Schule hätte dir davon schon erzählt. Aber seit deiner Frage eben, ist es wohl nicht so." ,,Tut mir Leid Grace." sagte er und umarmte mich. ,,Ich will nur nicht, dass du den Kontakt zu deiner Mutter meidest, da es sie irgendwann nicht mehr geben wird. Es gibt Menschen, die hatten nie eine Mutter oder einen Vater. Sie konnten nie so richtig die Erfahrung machen, wie es ist nach der Schule nach Hause zu kommen, und es schön Leckeres Essen gibt, was die Mutter kocht oder so. Oder diese ganzen Peinlichen Gespräche zu führen. Ich meine bei mir zuhause haben sich meine Brüder um mich gekümmert. Mein Vater war ja nie zuhause. Ich musste diese ganzen Peinlichen Gespräche immer mit meinen Brüdern führen, und die Verstehen genauso viel von Frauen, wie ich von Physik verstehe. Also garnichts. Ich will eigentlich sagen, dass du froh sein solltest, eine Mutter zu haben, die dich lieb hat und sich um dich sorgt und was weiß ich. Es gibt einfach Menschen, die diese Erfahrung nie machen konnten." Ich stand vor Max und heulte. Ich weiß garnicht wie oft ich in den Letzten Zwei Wochen geheult habe. Er schaute mir in die Augen und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Ich wusste was jetzt kommen würde. Er kam mir näher und bevor er mich küssen konnte, schubste ich ihn weg. Es war nicht der richtige Zeitpunkt für meinen Ersten Kuss. Und nicht mit Max. Ich sehe ihn nur als Guten Freund, aber mehr auch nicht. ,,Grace..."

14 𝑩𝒓𝒐𝒕𝒉𝒆𝒓𝒔 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt