Blumenjunge [ Yoonmin ]

beautiful

Mein Herz machte einen Satz, als ich am nächsten Morgen unter die Decke schaute.
Ich brauchte einige Minuten, bis mein Gehirn die vergangene Nacht vollständig verarbeitet hatte. Aber ja, es stimmte.
Ich hatte tatsächlich meine Jungfräulichkeit an den Jungen verloren, den ich mehr liebte als mich selbst.

Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zur Seite.
Yoongi's Stirn drückte behutsam an meine Schulter und vereinzelt schwarz schimmernde Strähnen hingen sorgenfrei in seinem Gesicht. Selbst schlafend sah er einfach unbeschreiblich schön aus.

Der kühle Morgen Sonnenschein schien durch die Vorhänge und zeichnete somit ein Muster an die Wand. Er tauchte den schmalen Raum in einen warmen, fast schon grellen Weißton, der die Atmosphäre wirklich gemütlich machte.

Überragende, innerliche Zufriedenheit verursachte unbewusst ein Lächeln auf meinen Lippen. Für einen Moment wünschte ich, die Zeit würde still stehen. Stunden hätte ich in dieser Situation verbleiben können. Der fröhlich stimmende Sonnenschein, der auf meiner Haut kitzelte, dazu Yoongi's Wärme, die mir ein Gefühl tiefer Geborgenheit vermittelte.

Behutsam strich ich meinem Partner eine warme Haarsträhne aus dem Gesicht ehe ich ihm einen leichten Kuss auf den Scheitel hauchte. Ich musste schmunzeln, als er daraufhin zögerlich seine Augen öffnete.
„Schon wach?" ,fragte er schläfrig und seine Stimme klang rau.
Mit einem leisen 'mh' bejahte ich seine Antwort und nahm einen tiefen Atemzug seinerseits wahr. In meinem Kopf wiederholten sich die Szenen letzter Nacht permanent und Yoongi's Dualität ließ mich noch immer sprachlos zurück. Wie ist es möglich, dass dieser Junge einerseits so friedlich und harmlos auf mich wirkt während er schläft, doch andrerseits so dominant und bestimmt aussehen kann?

Etwas zögerlich kuschelte ich mich näher an meinen Freund. Sein Geruch war angenehm. Er roch nicht penetrant nach Parfüm, wie die meisten Jungs, sondern süß und warm, einfach eigen.

Scheinbar bemerkte Yoongi meine Schüchternheit, denn er zog mich ohne Hemmung an sich. Dabei umschlang sein Arm meinen Oberkörper und mit einer Hand streichelte er über meine Taille.
Den Fakt, dass wir beide noch immer nackt waren, blendete ich völlig aus.
Tatsächlich wunderte es mich, denn so kannte ich mein dämliches Verklemmtsein gar nicht.

Seine Brust hob sich regelmäßig, sodass mein Kopf, der in seiner Halsbeuge lag, mit ging.
Dazu kamen die leichten Berührungen an Schulter und Taille, die mich ganz schläfrig machten. Ich genoss es. Jedes kleinste Detail.

In dieser Position verblieben wir eine Weile, bis ein vibrier Geräusch die beruhigende Stille durchbrach. Yoongi's Handy.

„Tut mir leid Baby." ,flüsterte er und diese raue morgen Stimme ließ mein Herz explodieren.
Er löste unsere verschnörkelte Kuschel Haltung und griff auf seinen Nachtisch.
Danach huschten seine Augen kurz über den Bildschirm ehe er ansetzte zu sprechen.
„Namjoon will sich nachher mit mir und ein paar Freunden die Kante geben." ,erklärte er. „Hat wohl Stress mit seinem Freund."

„Namjoon ist schwul?" ,fragte ich überrascht.
„Ja, schon etwas länger ist er mit Seokjin zusammen. Kennst du ihn noch? Er war mal Referendar an unserer Schule."
Ich überlegte kurz, doch dann fiel mir der schlanke Brillenträger wieder ein.

„Ist es okay, wenn ich hin gehe?" ,fragte Yoongi mit unsicherer Miene. „Ich meine, ich könnte auch fragen, ob du mitkommen kannst."
„Nein, alles gut. Du kannst alleine hingehen." ,antwortete ich möglichst zustimmend. Ehrlich gesagt machte es mir wirklich nichts aus.
Yoongi grinste.
„Du bist der Beste. Ich liebe dich so sehr."
Seine Hände umfassten meinen Nacken und flüchtig küsste er mich.

Dann stand er auf und zog seine Boxershorts über. Er warf mir meine zu und ich tat es ihm gleich, indem ich sie über meine Beckenknochen striff.

„Jetzt machen wir erstmal Frühstück, Baby."