~Your words in my head are knives in my heart~
- Human, Christina PerriWieso? Wieso musste ausgerechnet er sich neben mich setzen? Lieber hätte ich mich eine weitere Stunde mit Haley über ihren Veganer-Freund unterhalten, als ausgerechnet mit Paul zu reden. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Zum zweiten oder vielleicht auch dritten mal an diesem Abend spürte ich mein Herz schneller schlagen. Mit dem Kopf immer noch in den Händen antwortete ich: „Ja, schön für mich." Eventuell ließ er mich ja in Ruhe, wenn ich wieder gemein zu ihm war. Doch ich hörte ihn nur leise lachen. „Dein Kleid ist schön."
„Paul, was genau willst du eigentlich von mir?" Ich ließ die Hände sinken und schaute ihm direkt in die Augen. Er antwortete nicht und wandte den Blick ab.
„Ich...ich weiß auch nicht. Ich hab einfach das Gefühl, dass sich zwischen uns extrem viel verändert hat in letzter Zeit. Und das liegt daran, dass ich mich so verändert habe. Es ist etwas passiert... Ich weiß nicht genau wie ich es dir sagen soll. Ich bin..."
Doch er kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, denn in dem Moment ließ sich Jared zwischen uns fallen. „Nah ihr zwei, worüber redet ihr so?"
„Das Wetter", kam es von Paul und im selben Moment sagte ich: „Experimentalphysik". Mit einem Blick, der soviel wie „Dein Ernst?!" sagte, schaute er mich an, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Wer unterhielt sich auf einer Party bitte über das Wetter? Jared grinste uns beide verstehend an. „Na dann lass ich euch mal weiter über das Wetter oder Experimentalphysik oder was auch immer reden."
„Nein nein, ist schon gut, ich wollte eh gerade Jake suchen gehen." Ich stand auf und lief hinaus in den Garten.
Paul P.o.V.
„Junge, ist das dein Scheißernst?! Ich wollte ihr gerade sagen, dass ich ein Werwolf bin und du hast nichts besseres zu tun, als dich einfach zwischen uns zu setzen? Bist du behindert?"
„Jo, tut mir echt Leid man. Sie sah nur einfach nicht gerade begeistert aus und ich dachte..." „Du dachtest? DU hast gar nichts gedacht."
Es tat verdammt weh zu hören, dass sie nicht gerne mit mir redete. Ich wusste es ja eigentlich schon, immerhin hatte ich sie, seit wir uns kannten, wie ein Arschloch behandelt. Ich wünschte, ich könnte in der Zeit zurückreisen und mein Vergangenheits-ich in die Fresse schlagen. Schon immer hatte ich sie gemocht oder zumindest interessant gefunden. Da war etwas an ihr, dass mich jedes mal innehalten ließ, wenn ich sie ansah. Und seit ich mich auf sie geprägt hatte, konnte ich nicht mehr wegschauen. Sie war wie Feuer oder ein Sturm, der einen fasziniert aber auch beängstigt.
„Ich hol mir mal noch 'n Bier", sagte ich und stand auf.
Und dann lief das ganze aus dem Ruder. Innerhalb einer halben Stunde waren auf einmal alle betrunken und zwar so richtig. Sogar Cornelius, der normalerweise nicht mal ein Glas Sekt anrührte, landete mit der Krawatte um den Kopf gebunden auf dem Tisch. Wer auch immer dem armen Kerl gesagt hatte, dass man auf Partys Krawatten trug.
Und dann war da auf einmal Jenny. Sie trug einen Rock, der meiner Meinung nach viel zu kurz war und war so extrem geschminkt, dass ich mich fragte, was ich je an ihr gefunden hatte. Sie kam auf mich zu und setzte sich ungefragt auf meinen Schoß. Eigentlich war ich ja nach draußen gegangen um alleine zu sein, aber heute musste auch alles schief gehen.
„Hey, Paul." Ihr Atem stank nach Alkohol.
„Hör mal, das zwischen uns ist aus und zwar schon so lange, dass du es eigentlich verstanden haben solltest."
„Wer redet denn von Beziehung? Wir könnten einfach... ein bisschen Spaß haben."
Sie legte ihre Arme um meinen Hals und unwillkürlich spannte sich mein Kiefer an. Langsam aber bestimmt versuchte ich sie von mir wegzudrücken.
„Was...was machst du da?"
Sie klammerte sich noch enger um meinen Hals. Ich mochte ihre Nähe nicht. Sie roch nach viel zu viel Parfüm und meine Haut schien sich zusammenzuziehen an Stelle wo sie mich berührte.
„Ich habe absolut kein Interesse mehr an dir", sagte ich und schaute ihr dabei direkt in die Augen.
Sie machte einen Schmollmund und schaute mich aus großen Augen an. „Aber wieso denn nicht? Es liegt an ihr oder?" Auf einmal wirkte sie wütend.
„Was findest du auf einmal an ihr?"
„Wen meinst du jetzt genau?", fragte ich kalt.
„Eleanor. Sie ist nicht einmal hübsch oder so."
Doch das war sie. Sie war das schönste Mädchen, das mir je begegnet war. Die Art wie sie lachte, wie sie die Stirn verzog und den Unterkiefer leicht hervorschob wenn sie sich aufregte. Und obwohl ich einen Haufen Werwölfe kannte, war sie diejenige, vor der ich am meisten Angst hatte, wenn sie wütend war. Dann wurden ihre grünen, wunderschönen Augen kalt und ich hatte das Gefühl sie würde mich zu Tode starren.
Offenbar hatte ich einen Augenblick zu lang gechweigen.
„Also findest du sie nicht hübsch?"
Wenn man mich hinterher gefragt hätte, warum ich antwortete, was ich antwortete, hätte ich nicht sagen können warum. Vielleicht wollteich mir nicht die Blöße geben, dass ich mich tatsächlich verliebt hatte. Dass ich verwundbar war.
„Nein, ich finde sie nicht hübsch. Außerdem sagt sie manchmal Sachen, bei denen man definitiv an ihrer mentalen Gesundheit zweifeln kann. Sie ist stur und nervig und ich weiß nichtmal warum ich überhaupt mit ihre rede. Und jetzt geh runter von mir." Ich hob sie an der Taille hoch und stellte sie vor mir ab, dann stand ich auf und ging rein. Oder versuchte es zumindest. Denn in der Terrassentür stand niemand anderes als El. Sie schaute mich einen Moment lang an. Ihr Blick war kalt und berechnend und am liebsten wäre ich im Erdboden versunken oder weggelaufen.
„Du bist das größte Arschloch, das mir je begegnet ist." Sie drängte sich an mir vorbei und lief durch den Garten, bis sie das Tor erreicht hatte.
Einen Moment lang stand ich einfach nur da. Mein Herz schien aufgehört haben zu schlagen und ich starrte stur geradeaus. Wie konnte ich nur so ein verdammter Idiot sein?
„Sie hat übrigens Recht", sagte Jenny und lächelte mich schief an, dann stand sie auf und ging ins Haus.
Ohne wirklich darüber nachzudenken lief ich zum Gartentor und rannte hinaus in den Wald.
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I just wanna hate you
Fanfiction"Die letzten paar Jahre hast du mich wie sonst was behandelt und zu Tode genervt, aber das war okay und weißt du auch warum? Weil du mir egal warst, Paul." Elenor Blackwood kennt Paul Lahote beinahe schon ihr ganzes Leben. Oder es kommt ihr zumindes...