4. The View

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~This is gonna hurt, if it ever starts so promise you'll be careful with my heart~
- Careful, Michelle Featherstone

Als ich am nächsten Morgen in der Schule ankam, war ich erneut wirklich froh wieder da zu sein. Natürlich war die Schule nicht mein liebster Ort auf der ganzen Welt, Sarkasmus lässt Grüßen, aber ich hatte Kim echt vermisst und irgendwie auch die Streitereien mit Paul. Moment mal. Was? Nein nein nein nein nein natürlich hatte ich diesen Idioten nicht vermisst nur falls es sich für euch so angehört hat... Oh waren das schöne Blumen im Schulgarten.

„ELLIE", schrie jemand über den ganzen Schulhof. Wenn ich die Stimme nicht erkannt hätte, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass das Kim war, denn normalerweise war sie viel zu schüchtern um so laut durch die Gegend zu schreien. Aber als ich mich umdrehte, kam sie wirklich auf mich zugerannt.

„Hey Kimmi ich hab dich mega vermisst!", sagte ich und umarmte sie.

„Ich dich auch. Nein, ohne Witz ich hab es ohne dich kaum ausgehalten."

„Bist aber ganz gut klargekommen früher hättest du dich das nicht getraut."

„Jaja kann sein. Übrigens muss ich dir jemanden vorstellen."

"Kim, ich kenne Jared schon. Wir gehen sogar in die gleiche Klasse, weißt du."

Doch sie ignorierte mich und da kam er auch schon angejoggt. Das heißt, ich war mir nicht ganz sicher, ob es wirklich Jared war, denn dieser Typ war mindestens dreißig Zentimeter größer als der Jared, den ich kannte und hatte doppelt so viele Muskeln.

„Nicht so schnell", sagte er an Kim gewannt und küsste sie auf die Wange, wobei er sich herunterbeugen musste, weil er viel größer war als sie.

„Hi Jared, bist ja ganz schön riesig geworden", sagte ich und grinste ihn an.

„Hi Eleanor, cool du bist wieder da."

„Jep und gleich bin ich wieder weg, wenn du mich nochmal so nennst"

„Oh sorry, Kim hat erzählt, dass du den Namen nicht magst."

Ich hatte mich vorher noch nie ausgiebig mit ihm unterhalten. Höchstens bei Gruppenarbeiten im Unterricht oder so, aber er war eigentlich immer ganz nett zu mir gewesen, obwohl ich wirklich nicht besonders höflich war.

Als es zum Unterricht klingelte, gingen wir gemeinsam hinein. Wir hatten jetzt Mathe was ein wirklich schlechter Einstieg war.

Im Klassenraum angekommen, wollte ich mich auf meinen alten Platz setzen, aber Kim hielt mich davon ab.

„Wir haben den Sitzplan geändert, als du weg warst. Du sitzt jetzt eine Reihe weiter hinten."

„Neben Paul?", fragte ich sie entsetzt.

„Nein nein, so grausam sinnt nicht mal die Lehrer. Du sitzt einen Tisch weiter."

„Na toll", sagte ich ging zu meinem neuen Platz und ließ meine Tasche neben den Tisch fallen. In dem Moment kam Paul herein.

Bei ihm war ich mir ebenfalls nicht sicher, ob er es wirklich war, denn er war ebenfalls riesig geworden. Und er schien ins Fitnessstudio zu gehen, denn seine Muskeln waren wirklich...Wow. Nein Moment mal, ich meine natürlich nicht, dass ich das irgendwie heiß finde oder so. Doch da war etwas an ihm, das mich irritierte. Er starrte mich an. Nicht mit einem herablassenden Grinsen wie sonst immer, sondern eher erstaunt, so als sehe er mich zum erste Mal. Wie hypnotisiert starrte ich zurück in seine wunderschönen schokobrwonie Augen. Verdammt dieser Idiot brachte mich völlig aus dem Konzept. Jetzt hatte ich seine Augen schon als 'wunderschön' bezeichnet. Leicht verwirrt wandte ich meinen Blick ab und packte mein Mathebuch aus.

Paul hatte sich ebenfalls wieder gefangen und setzte sich an den Tisch neben mir.

Als wir in der Pause in die Cafeteria gingen, fiel mir auf, dass sich eine Menge verändert hatte, seit ich das letzte mal hier gewesen war. Damit meine ich nicht die Tatsache, dass die Tische jetzt, anstatt in einer langen Reihe zu stehen im ganzen Raum verstreut waren, sondern eher die neue „Sitzordnung". Es war nicht so, dass alle einen festen Platz hatten, an dem sie sitzen mussten. Es saßen nur meistens die gleichen Leute zusammen. Kim und Ich z.B. hatten früher immer abseits der anderen gesessen. Doch jetzt lief sie schnurstracks auf einen Tisch zu, der mitten im Raum stand und an dem bereits Jared auf sie wartete.

Immer noch etwas verwirrt, dass Kim plötzlich so selbstsicher war, folgte ich ihr und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Da Kim und Jared sehr, sehr beschäftigt waren, ließ ich meinen Blick ziellos durch die Cafeteria schweifen und mir fiel erneut auf, wie sehr ich alle hier vermisst hatte. Nicht nur Kim, sondern auch eine Menge anderer Leute hier. Zwei Tische weiter saß z.B. Meg sie war zwei Klassen unter mir und wir hatten uns immer gegenseitig Geld ausgeliehen, wenn wir uns etwas zu essen kaufen wollten. Klar, das klingt jetzt nicht nach einer besonders engen Freundschaft, aber ich hatte sie wirklich ins Herz geschlossen.

Plötzlich ging die Tür der Cafeteria auf und, Embry, Quil und Paul kamen herein. Quil und Embry schlugen Paul lachend auf die Schulter. Dieser jedoch wirkte nicht besonders amüsiert.

„Leute, ich kann nichts dafür und ich werde versuchen es zu ignorieren."

„Das kann man nicht ignorieren", sagte Quil und kam mit den anderen zu uns an den Tisch. „Wovon redet ihr?", fragte ich, da Kim inzwischen dazu übergegangen war mit Jared herumzuknutschen (Kein schöner Anblick!) und ich eine Ablenkung brauchte. Paul öffnete den Mund und schloss ihn wieder, was Embry dazu veranlasste vor Lachen vom Stuhl zu fallen.

„Was?", fragte ich verwirrt und auch teilweise belustigt. Es war wirklich witzig ihn so zu sehen.

„Nichts, nichts", sagte Quil, „Siehst du man kann es nicht abschalten", wandte sich Quil an Paul und sah nun ebenfalls so aus, als würde er vom Stuhl fallen.

„Häh? Wovon redet ihr?" Ich verstand nur Bahnhof.

„Nicht so wichtig", meinte Paul. Von ihm hätte ich am wenigsten erwartet, dass er antwortet und das auch noch so leise und mit gesenktem Blick. Fast schon schüchtern. Aber jetzt mal ernsthaft, das konnte doch gar nicht sein. Vielleicht war er ja krank. Ja das musste es sein. Er hatte sich eine schlimme... ähm... Stimmbänderentzündung eingefangen und sprach deshalb nicht so laut und nach unten schaute er wahrscheinlich, weil er sich heute Morgen seine Haare nicht gestylt hatte. Völlig logisch. Bevor ich jedoch meine Vermutungen mit den anderen teilen konnte, kam Jenny aus meiner Parallelkalsse auf mich zu und hielt mir, ohne vorher irgendetwas zu erklären, ihr Handy vor die Nase.

Auf dem Bildschirm war ein Mädchen zu sehen das hysterisch kichernd auf einem Kofferband auf einem Flughafen saß. Wie erstarrt blickte ich auf das Handy. Verdammt sie hatten mich also wirklich gefilmt...

I just wanna hate youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt